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Saisonstart

Im Ortenaukreis ist die Erdbeersaison offiziell eröffnet

Die Erdbeersaison ist in der Ortenau eingeläutet. Mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk erntet Erdbeerkönigin Magdalena Ziegler die ersten roten Früchte.

Junge Frau mit Kiste voller Erdbeeren.
Die ersten Erdbeeren sind geerntet und die Saison der roten, süßen Frucht in Baden-Württemberg ist eröffnet – hier die Erdbeerkönigin Magdalena Ziegler. Foto: Roland Spether

Die ersten Erdbeeren der Sorten „Clery“ und „Flair“ wurden auf dem Zieglerhof in Lautenbach geerntet. Die Saison der süßen, roten Frucht ist offiziell eröffnet. Dazu hatte die neue Erdbeerkönigin Magdalena Ziegler und deren Eltern mit Peter Hauk (CDU) von der Landesregierung einen fleißigen Erntehelfer an ihrer Seite.

„Die Erdbeere ist ein Markenzeichen von Baden-Württemberg“, meinte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Großer Auftritt vor der schriftlichen Biologie-Prüfung

Er besuchte den historischen Zieglerhof, der seit 1603 in Familienbesitz und das Elternhaus der dritten Erdbeerkönigin von Baden-Württemberg ist. Diese wurde vor wenigen Wochen erst gekrönt. Beim Saisonstart auf dem Hof ihrer Eltern Angelika und Martin Ziegler hatte die Abiturientin des Agrarwissenschaftlichen Gymnasiums Freiburg einen Tag vor der schriftlichen Biologie-Prüfung ihren ersten großen öffentlichen Auftritt.

Die Erdbeere ist die erste Frucht, die nach dem Winter reif wird und deshalb ist es für alle landwirtschaftlichen Betrieb mit Erdbeeranbau, den Landesverband Erwerbsobstbau und den Obstgroßmarkt Mittelbaden (OGM) sehr wichtig, den Beginn der Saison vor allem den Kunden mitzuteilen.

Mit 7.000 Hektar Obst- und Weinbau im Ortenaukreis und davon 300 Hektar Erdbeeren ist die Ortenau nach Auskunft von Diana Kohlmann, Dezernentin für den Ländlichen Raum im Landratsamt das größte Anbaugebiet in Baden-Württemberg. Deshalb muss es ein Anlieger aller sein, diese wertvolle Kulturlandschaft zu erhalten, die bäuerlichen Betriebe durch Beratung und Programme zu unterstützen und die Kunden von der Qualität der heimischen Produkte zu überzeugen. „Der Geschmack der regionalen Produkte spricht für sich“, meinte Diana Kohlmann.

Hauk ruft zur Stärkung regionaler Produkte auf

Die Stärkung der regionalen und saisonalen Produkte wie die Erdbeere war nach der Begrüßung durch den Lautenbacher Bürgermeister Thomas Krechtler (CDU) Thema von Minister Peter Hauk, der deutlich ein Problem der Landwirte ansprach. „Man muss im Winter nicht Heidelbeeren aus Peru verzehren, es kann auch heimisches Gemüse sein“, meinte Hauk und deutete mit diesem Beispiel die Verfügbarkeit von Lebensmitteln das ganze Jahr über und teils von weit her an.

Doch es müsse auch klar sein, dass der Verbraucher dies erkenne und sich für regionale Produkte entscheide, auch wenn diese aufgrund ihrer Qualität einen höheren Preis kosten.

„Wer Regionalität und Saisonalität der Produkte möchte, der muss auch einen gewissen Preis bezahlen.“ Weiter ging der Minister auf das Thema Mindestlohn ein, der einerseits seine Berechtigung habe, andererseits für die Betriebe ein zusätzliches Problem sei. Er gab zu bedenken, ob etwa Erntehelfer mit saisonaler Arbeitszeit den gleichen Mindestlohn erhalten sollen wie Personen, die das ganze Jahr über arbeiten.

Dass Erntehelfer aus anderen Ländern in hiesigen landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten, sei immer noch besser, als dass Transferleistungen in deren Heimatländer überwiesen werden.

Land strebt Bürokratieabbau in Landwirtschaft an

Zum Thema Bürokratie meinte der Minister, dass die landwirtschaftlichen Betriebe nicht noch mehr überfordert werden dürfen, sprich es muss zu einem Bürokratieabbau kommen. Die Landesregierung arbeite intensiv an diesem Thema, wobei „Maß und Mitte“ gefunden werden müssen.

Dabei könne es aber nicht darum gehen, die Standards weiter abzusenken, sondern den Landwirten ein Arbeiten zu ermöglichen, bei der auch die Erträge stimmen und die Existenz der Betrieb gewährleistet werde. „Wir werden alles tun, um die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft zu verbessern.“ 

Erdbeerernte in der Ortenau: Täglich bis zu vier Tonnen

„Wir können auf eine sehr gute Erdbeerernte blicken“, so Franz Josef Müller, Präsident des Landesverbandes Erwerbsobstbau, der sich angesichts der ersten Erdbeeren aus dem geschützten Anbau sehr zuversichtlich zeigte. „Die Erträge werden überdurchschnittlich gut sein, in der Ortenau werden täglich zwischen drei und vier Tonnen Erdbeeren geerntet.“

Die Abnehmer seien auch bereit, ordentliche Beträge zu bezahlen, so Müller, der große Hoffnungen auf den OGM und dessen neuen Vermarktungspartner Fruitfels GmbH hat.

Dies bekräftigen der Vorstandsvorsitzende des OGM, Martin Bähr, und der Fruitfels-Inhaber Markus Schneider, zumal der Handel der Erdbeere gegenüber sehr positiv gestimmt sei.

Es werde aber auch eine verlässliche Politik und ein entsprechender Rahmen für die landwirtschaftlichen Betriebe benötigt, bei manchen Produkten nicht mithalten können, wenn dies im Ausland um die Hälfte weniger produziert würden. 

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