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Einst Wettpatin

Als die Freistetter Stadtkapelle bei Wetten, dass..? auf Tina Turner traf

Tina Turner war ein Weltstar und nicht zu viele Amateurmusiker hatten die Ehre, mit ihr auf der Bühne zu stehen. Einige Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle Freistett schon..

Musikverein Freistett und Tina Turner bei Wetten dass
Die Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle Freistett trafen 1999 bei „Wetten, dass..?“ auf Rock-Queen Tina Turner. Der Superstar war Patin der Wette der Freistetter. Foto: Musikverein Freistett

Einmal mit einem Weltstar gemeinsam auf der Bühne zu stehen und ein Millionenpublikum an den Fernsehern mit dabei, das bleibt wohl für die meisten Amateurmusiker ein Traum. Für Thomas Fien von der Stadtkapelle Freistett, ging dieser Traum allerdings im Jahr 1999 in Erfüllung, als er zusammen mit Weltstar Tina Turner in Berlin, bei „Wetten, dass..?“, auf der Bühne stand.

Ende Mai starb die „Rock-Queen“ in der Schweiz, eine traurige Nachricht aus der Showszene, die in Freistett natürlich nicht einfach so verhallte. „Es war für uns alle ein einmaliges Erlebnis mit ‘der’ Tina Turner, für uns in der Regel nur vom TV bekannt, live auf der Bühne zu stehen, einfach unglaublich“, erinnert sich Fien.

Tina Turner und Freistetter Musiker im November 1999 bei „Wetten, dass..?“

Die bekannte Sängerin mit der Löwenmähne und ihrer markanten Stimme, bis dato wohl auch die erfolgreichste Rock-Sängerin der Welt, war nämlich Wettpatin bei der Wette, die Thomas Fien damals beim ZDF eingereicht hatte. „Dass ich damals ausgewählt wurde, war ein absoluter Glücksfall, denn in der Regel gehen beim ZDF oft mehrere Tausend Wettvorschläge ein“, berichtet Fien und ergänzt: „Im Juni erhielt ich die positive Nachricht und den Termin für die folgende Sendung, im November, in Berlin“.

Bis dahin wartete auf den Wettkandidaten, damals noch Vorsitzender der Freistetter Bläserjugend, und seine Kollegen von der Stadtkapelle noch jede Menge Arbeit. Denn Fien hatte gewettet, dass er am gespielten „hohen C“ auf der Trompete den jeweiligen Musiker erkennen und namentlich benennen kann. „Da war jede Menge Konzentration und ein entsprechendes Gehör gefordert, kein leichtes Unterfangen“, berichtet Fien.

28 Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle reisten in die Hauptstadt

Im November wurde es dann ernst. 28 Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle Freistett fuhren mit dem Bus nach Berlin. Die Anspannung war groß. Fast keiner der Freistetter war bisher vor einer derart großen Kulisse wie der des riesigen Convention-Center des Estrel-Hotels aufgetreten. Lediglich Gerd Keck hatte TV-Erfahrung und das ebenfalls bei „Wetten, dass..?“ Dort war er zwei Jahre zuvor am Start und gewann damals seine Wette, als er 59 Sekunden lang unter Wasser Trompete spielte.

Aber nicht nur der bevorstehende Auftritt in Europas größter TV-Show sondern auch die Begegnung mit Super-Star und Wettpatin Tina Turner sorgte für weitere Anspannung, zumal die Wette strengster Geheimhaltung unterlag. „Da durfte man sich nirgends verplappern, sonst wäre der Auftritt sofort gestrichen worden und alle Vorbereitungen umsonst gewesen“, erinnert sich Thomas Fien. Neben Tina Turner hatte Moderator Thomas Gottschalk gleich eine ganze Schar weiterer Stars eingeladen. Auf der großen Couch saßen zudem Phil Collins, Céline Dion, Britney Spears, Chris de Burgh und Marius Müller-Westernhagen.

„Bereits am Tag nach der Ankunft waren die ersten Proben angesetzt, alles lief sehr professionell ab, wie auch später zusammen mit Thomas Gottschalk, was allgemein als sehr angenehm und freundschaftlich empfunden wurde“, erzählt Fien im Gespräch mit der Redaktion. 2.000 Besucher gaben die Kulisse in der vollbesetzten Halle. Rund 15,3 Millionen Menschen verfolgten die Show an den Fernsehgeräten. Das bedeutete eine sensationelle Einschaltquote von 50,1 Prozent.

Und das Hauptstadtpublikum staunte nicht schlecht, als Thomas Gottschalk dann die Wette der Freistetter präsentierte. Auch Tina Turner hörte aufmerksam zu. Sie hatte aber Zweifel, dass es Thomas Fien gelingen könnte, seine Orchestermitglieder am hohen C erkennen wird. Doch nachdem Fien die Wette mit Bravour gemeistert hatte, da sah man die große Tina Turner erstmal stauen und das Publikum war begeistert.

Ein unvergessenes Erlebnis für die Freistetter Kapelle

„Das Zusammentreffen mit einem derartigen Weltstar gemeinsam auf der Bühne hat mich nachhaltig beeindruckt. Denn Tina Turner kam sehr sympathisch rüber, wirkte überhaupt nicht arrogant, eine besondere Begegnung und stets auf Augenhöhe, dieses einmalige Erlebnis wird immer in Erinnerung bleiben“, schildert Thomas Fien seine Eindrücke von der Rock-Queen. „Ich kann mich noch gut erinnern, dass der Weltstar Tina Turner super locker drauf war.“ Deshalb nannten die Freistetter sie auch „Unsere Tina“. Die stellte sich zwischen die Amateure, war ein Star zum Anfassen „und an diesem Abend irgendwie eine von uns. Das war ein besonderes Gefühl und unvergessen“, erinnert sich Trompeter Gerd Keck an das Treffen mit dem Superstar.

Ähnlich beschreibt auch Musikerkollege Achim Willems das Zusammentreffen mit Tina Turner: „Wir waren alle ziemlich gespannt wie sich dieser absolute Topstar uns gegenüber präsentieren würde. Und es wurde eine Begegnung der angenehmen Art. Tina Turner erlebten wir als überaus sympathisch, nicht abgehoben und sehr freundschaftlich, ein positiver Moment der immer noch präsent ist und an den ich mich gerne erinnere“, so Willems, der wie alle anderen den Tod der sympathischen Sängerin sehr bedauerte.

Tina Turner, „Simply The Best“, wird daher nicht nur bei den Protagonisten aus der TV- Show und ihren vielen Fans weltweit, in bester Erinnerung bleiben, sondern ging auch mit in die Historie der Stadtkapelle Freistett ein, wo sie kürzlich in der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Musikvereins, besondere Erwähnung fand, auch für nachfolgende Generationen.

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