Skip to main content

Aktion vor Edeka-Markt

Lückenschluss der S2: Erfolg für Bürgerbegehren in Durmersheim

Viele Unterschriften wurden für den Lückenschluss der S2-Stadtbahnlinie zwischen Mörsch und Durmersheim am Samstag gesammelt.

Keine Überredungskunst notwendig: Unterschriften für die S2-Anbindung leistet man willig.
Offenbar ist keine Überredungskunst notwendig. Viele leisten ihre Unterschriften für die S2-Anbindung gerne. Foto: Manuela Behrendt

Für die Initiative „Pro S2“ lief es am Samstag vor dem Eingang zum Edeka-Markt riesig. Innerhalb von 45 Minuten hatten Dieter Balle, Maximilian Kittel, Willy Pastorini und Josef Tritsch 50 Unterschriften für das Bürgerbegehren zum Lückenschluss der S2-Stadtbahnlinie zwischen Mörsch und Durmersheim auf dem Papier. 300 sind längst gebongt.

Die Differenz zu den erforderlichen 687 Unterschriften für die Ermöglichung eines Bürgerentscheids dürfte ein Klacks sein. „Pro S2“ ist nicht parteigebunden. Die politische Windrichtung war für die Menschen, die am Infostand stoppten, völlig uninteressant.

„Her mit der Liste, ich unterschreibe“, sagte ein Eiliger. „Ich will die Straßenbahn unbedingt“, echauffierte sich Karin Rapp, platzierte im Kampfmodus ihre Unterschrift auf den auszufüllenden Bogen.

Langes Warten auf Anschluss

Seit 1998, als die S2 bis Mörsch geführt wurde, wartet die 71-Jährige auf die Verlängerung in die Hardtgemeinde. „Die Schienen nach Durmersheim waren teilweise gelegt, wurden aber wieder entfernt“, erzählte sie. „Gerade die Älteren sehnen sich regelrecht nach dem Lückenschluss“, weiß Balle.

Er und seine drei Mitstreiter sind als Vertrauenspersonen für das Bürgerbegehren benannt. „Mit der S2 im Dorf muss man nicht mehr das Auto in Mörsch abstellen, dort auf die Bahn umsteigen“, sagte eine Dame, die ihren Namen nicht nennen mochte. Der bislang fehlende Lückenschuss sei „typisch für Durmersheim“ meinte sie.

„Es ist mit dem Gemeinderat seit Jahren das gleiche Spiel. Die denken nicht vorausschauend“. Rafi Zamkotchi glaubte, die Anbindung an die S2 spiele Menschen zu, die nicht mobil sind. Der 40-Jährige arbeitet zwar in Au am Rhein, hat jedoch in Bezug auf die S2 seine Kinder im Blick. Eine Direktverbindung zu den Anreizen der Innenstadt wäre für Jugendliche ein Plus.

Bürger fühlt sich abgeschottet

Das Karlsruher Zielgebiet für Mirzah Zolota ist die Haltestelle Entenfang. Er hat kein Auto. Um den Entenfang zu erreichen, muss er in der Stadt umsteigen, während die S2 direkt von Durmersheim aus zum Zielpunkt durchfahren würde. „Schade, dass wir hier in Durmersheim derart abgeschottet sind“, kommentierte Karin Kraft.

Dass der S2-Verlauf über Hauptstraße, Speyerer Straße und Untere Bahnhofstraße bei den Anwohnern zu Besorgnis wegen Lärmbelästigung durch Rattern und Quietschen führt, ist „Pro S2“ bewusst. „Heutige Bahnen sind deutlich leiser als die alten Modelle“, informierte Kittel im Gespräch mit dieser Redaktion. Mit weiteren Aktionen zum Unterschriftensammeln stellt sich „Pro S2“ bis Ende Juli in Durmersheim breit auf.

Dass der Bürgerentscheid im Sommer 2024 kommt, scheint außer Frage zu stehen. Die Hürde dann ist das zu erreichende Quorum von 20 Prozent aus der Summe der Stimmberechtigten sowie die Mehrheit für die S2-Weiterführung. Dem blicke „Pro S2“ gelassen entgegen. „Ein starkes Gros in Durmersheim will den Lückenschluss“, resümierte Balle.

nach oben Zurück zum Seitenanfang