Mehr Bedürftige, weniger Spenden – die Tafeln in Deutschland sind überlastet. Angesichts stark gestiegener Lebensmittelpreise und weiterhin zahlreicher Flüchtlinge aus der Ukraine berichtete der Dachverband vergangenes Jahr von einem „Ausnahmezustand“ bei der Verteilung von Lebensmitteln für Bedürftige.
Um das Angebot in Rastatt zu unterstützen, hatte der katholische Diakon Engelbert Baader die Idee, einmal im Monat sonntags vor den Gottesdiensten Waren für die Tafel zu sammeln.
Ein Akt der Nächstenliebe. Nächster Sammeltermin ist am 3. März. Ansonsten können aber auch in der City-Pastoral, Schlossstraße 4 in Rastatt, zu deren Öffnungszeiten Warenspenden abgegeben werden.
Herr Baader, was verbirgt sich hinter den Tafelsonntagen in der Seelsorgeeinheit Rastatt, wie oft finden diese statt?
Engelbert BaaderAn den Tafelsonntagen sammeln wir vor den Gottesdiensten in den vier Kirchen der katholischen Seelsorgeeinheit Rastatt für den Tafelladen. Immer am ersten Sonntag im Monat führen wir diese Sammelaktion durch. Die Besucher bringen ihre Spenden mit und geben sie zu Beginn des Gottesdienstes ab. Mitglieder des Caritasausschusses des Pfarrgemeinderates nehmen die Spenden in den roten Sammelboxen des Tafelladens entgegen.
Woher kommt die Idee und wie wird das angenommen?
Engelbert BaaderSolche Aktionen zugunsten der Tafelläden gibt es in vielen Kirchen Deutschlands. Auch in der evangelischen Johannesgemeinde in Rastatt werden regelmäßig Spenden für die Tafel gesammelt. Nach fünf Tafelsonntagen in Rastatt hat sich die Aktion gut herumgesprochen. Pro Tafelsonntag kommen etwa ein bis zwei Sammelboxen an Spenden zusammen. Luft nach oben ist aber immer noch.
Baader bringt die Spenden selber zum Rastatter Tafelladen
Was dürfen die Menschen mitbringen, was ist eher nicht geeignet und wie kommen die Lebensmittel zur Tafel?
Engelbert BaaderWir sammeln das, was der Tafelladen weitergeben kann: Haltbare Lebensmittel, also vor allem Zucker, Mehl und Öl, aber auch Hygieneartikel nehmen wir gerne an. Geldspenden können nur direkt an die Tafel gerichtet werden. Wenn genügend Spenden in den Sammelboxen sind, hole ich diese ab und bringe sie in den Tafelladen. Dort werde ich von den Mitarbeitenden immer sehr freundlich und dankbar begrüßt.