Einmal Bühnenluft schnuppern und sich vor Publikum präsentieren. Davon träumen viele junge Musiker. Doch für Newcomer ohne Bühnenerfahrung, die vielleicht nur wenige Stücke im Repertoire haben, gestaltet sich der Einstieg oft schwierig.
Hier müsse sich was ändern, dachten sich die Mitglieder der regionalen Band „Just Friends“. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, ergriffen sie die Initiative und organisierten kurzerhand einen „Abend mit guten Freunden und cooler Musik“.
Die geplante Veranstaltung hängt mit der Entstehungsgeschichte der Band zusammen
Die Premiere dieser bislang einzigartigen Aktion findet am Freitag, 19. April, ab 20 Uhr im Iffezheimer „Schürzenhaus“ statt. Der Veranstaltungsort befindet sich direkt neben dem Schützenhaus beim Trimm-Dich-Pfad. Der Eintritt ist frei, um Spenden zur Unterstützung der jungen Künstler wird gebeten. Sprich, der Hut geht rum.
Die Idee für die jetzt geplante Veranstaltung ist eng verknüpft mit der Entstehungsgeschichte der Band, die ihren Ursprung in einem erfolgreichen Musiker-Jam hat.
Die Sänger und Gitarristen Volker Graf und Detlef Kositzki haben schon früher „ab und zu, just for fun“ miteinander Musik gemacht. Vor einigen Jahren kamen sie auf die Idee, einen Jam-Abend mit verschiedenen Künstlern zu organisieren. Dafür erarbeiteten sie ein Konzept.
Band „Just Friends“ geht selbst aus erfolgreichem Musiker-Jam hervor
Am 26. Juli 2021 ging die Veranstaltung in der „Rose“ in Elchesheim über die Bühne. Das Lokal ist mittlerweile geschlossen. Doch das Konzept ging auf.
„Die Veranstaltung war ein voller Erfolg“, sagt Graf. „Außerdem hat sie den Grundstein für unsere Band gelegt. Dass dieser tolle Abend auch die Gründungsstunde von Just Friends sein würde, war Detlef und mir damals noch nicht klar“, sagt der Band-Mitbegründer.
Das Repertoire von „Just Friends“ ist breit gefächert
Kaum aus der Taufe gehoben, ging es richtig los. Die Band trat in Musikkneipen rund um Rastatt auf, etwa in der „Blauen Katz“ oder im „Rheinau-Pub“. Sie rockte auf Festen wie dem Bietigheimer Dorffest, dem Plittersdorfer Turnfest oder dem Heberfest der Hebergemeinschaft Rastatt.
Wobei „rocken“ zu kurz gegriffen ist. Denn das Gute-Laune-Repertoire der Band ist breit gefächert und reicht von gecoverten Rock-Krachern über Blues und Country bis hin zu Interpretationen bekannter Soul- und Pop-Titel.
Klassiker von Muddy Waters, den Rolling Stones oder Johnny Cash haben sie ebenso im Gepäck wie moderne Hits von Künstlern wie Pink. Also praktisch alles, womit sich dem Publikum einheizen lässt.
Ähnlich bunt und fetzig soll es auch beim geplanten „Abend mit guten Freunden und cooler Musik“ zugehen. Zusammen mit vier jungen Talenten will die Band das Schürzenhaus rocken.
Vier Musikschüler dürfen es krachen lassen
Die „jungen Wilden“ dürfen es mit ihren eigenen Instrumenten, aber auch mit der Band im Rücken richtig krachen lassen. Sie stammen aus den Musikschulen von Danny Konz (GoStage Karlsruhe) und Michael Plener in Bischweier. Daher findet der Abend in Zusammenarbeit mit den beiden Schulen statt.
Mit von der Partie sein werden Christina Decker, Larissa Schiel sowie Nils Kositzki und Sebastian Frey, wobei die jungen Männer als Duo auftreten werden. Sie sind zwar keine absoluten Anfänger mehr, aber auch ihnen fehlt es an Möglichkeiten, sich zu präsentieren.
Bei uns darf man sich verspielen oder versingen, ohne dass es das Publikum übelnimmt.Karl Heinz Huck
Schlagzeuger bei „Just Friends“
Und genau hier setzt die Idee von „Just Friends“ an: Die aufstrebenden Talente erhalten ein Feedback vom Publikum, können in entspannter Umgebung wertvolle Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen. Wie bei der Band steht auch bei der Veranstaltung selbst der Spaß im Vordergrund.
Weil niemand von Anfang an perfekt ist, kann sich auch mal ein schiefer Ton einschleichen oder die Stimme versagen. „Bei uns darf man sich verspielen oder versingen, ohne dass es das Publikum übelnimmt“, sagt Schlagzeuger Karl Heinz Huck, der mit Max Jung (Bass/Gesang) und Sängerin Sandy Vogt das Quintett komplettiert.
Musikabend tritt nicht in Konkurrenz zu „Offenen Bühnen“
Als Partner mit im Boot ist auch Schürzenhaus-Wirt Chris Eissner. „Als wir ihm unsere Idee vorgestellt haben, war er begeistert und hat sofort zugesagt“, erzählt Graf. „Es freut uns riesig, dass uns diese Location zur Verfügung steht.“
Der Veranstaltungsort lasse keine Wünsche offen und die Leute seien super nett. Ein weiterer Vorzug sei, dass es sich um einen „neutralen Ort“ handele.
„Denn es ist nicht unser Ziel, mit diesem Angebot in Konkurrenz zu den Offenen Bühnen zu treten“, sagt Graf. „Diese Veranstaltungen richten sich an Personen aller Erfahrungsstufen, auch an Halbprofis, die sich nach längerer Zeit mal wieder präsentieren wollen. Uns geht es hingegen darum, jungen Talenten eine Plattform zu bieten und sie dadurch zu fördern.“
