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Energiewende im eigenen Haus

Kostenfreie Energieberatung: Sanierungsmobil von „Zukunft Altbau“ macht Station in Rastatt

Das Sanierungsmobil der Landesinitiative „Zukunft Altbau“ parkt bis 6. April vor dem Rastatter Landratsamt. Besucher können sich dort seit Freitag über die Sanierung von Bestandsgebäuden und die Fördermöglichkeiten schlau machen.

Ins Gespräch vertieft: Energieberater und Besucher im Sanierungsmobil der Landesinitiative „Zukunft Altbau“.
Ins Gespräch vertieft: Energieberater und Besucher im Sanierungsmobil der Landesinitiative „Zukunft Altbau“. Foto: Ralf Joachim Kraft

Eigentum verpflichtet. Wer wie die Familie von Svenja Möhrmann ein Haus besitzt, vor allem eines, das schon 45 Jahre alt ist, der sieht sich irgendwann dazu veranlasst, es sanieren zu lassen. „Wir haben unter anderem alle Rohrleitungen gedämmt, die Steigleitungen ersetzt, mit Fördergeldern die Fenster getauscht und eine Photovoltaik-Anlage zur Eigennutzung angeschafft“, erzählt Möhrmann.

Im Sanierungsmobil der Landesinitiative „Zukunft Altbau“, das seit diesem Freitag auf dem Kulturplatz vor dem Landratsamt Station macht, schaut sie sich gerade nach Dämm-Materialien um. „Denn wir haben uns überlegt, auch die Wände zu dämmen.“

Verunsicherung durch Brüsseler Pläne einer Sanierungspflicht

Beim interaktiven Beratungsstand informieren vier Berater noch bis kommenden Donnerstag über die energetische Gebäudesanierung. Daneben geht es unter anderem um Photovoltaik oder den derzeit vieldiskutierten Heizungstausch. Die Ankündigung, dass erneuerbare Energien ab 2024 Öl und Gas ablösen sollen, beschert den Energieberatern Erik Gerike und Nils Niggemeier viel Arbeit.

Auch die Brüsseler Pläne einer Sanierungspflicht für alle Hauseigentümer in der EU bis 2033 führen zu großer Verunsicherung. „Und die spüren wir am gestiegenen Beratungsbedarf“, berichtet Kevin Schad, Projektleiter bei der Energieagentur Mittelbaden und beim Photovoltaik-Netzwerk Mittlerer Oberrhein.

Eine Besucherin informiert sich derweil über die Dämmung ihrer Fenster und will wissen, ob es dafür Zuschüsse gibt. „Wir beantworten hier auch Fragen zu Fördermitteln und gesetzlichen Vorgaben. Gerade in Sachen Förderung ist es immer gut, jemanden an der Seite zu haben, der sich damit auskennt. Denn die Gefahr, hier Fehler zu machen, ist hoch“, sagen die Energieexperten, deren Erstberatungen kostenfrei und firmenneutral sind, wie sie sagen.

Gründe dafür, dass der mobile Pavillon vor Ort ist, gibt es einige. Einer davon ist die angestrebte Klimaneutralität des Landes bis 2040. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen Bestandsgebäude umfassender saniert werden als bisher. „Eine ganzheitliche energetische Sanierung reduziert den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, erhöht den Wohnkomfort und entlastet den Geldbeutel“, betont Schad.

Ein anderer Grund ist die Umsetzung der Maßnahmen im energetischen Sanierungsgebiet Rastatt-Stadtmitte. Darüber informiert der Klimaschutzmanager der Stadt Rastatt, Martin Schursch. Für Verbesserungen an und in Gebäuden gibt es seiner Aussage zufolge Zuschüsse und zinsvergünstigte Darlehen über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Expertentipps für Hauseigentümer

Was sind die ersten Schritte zum erfolgreichen Sanierungsvorhaben? Die Experten empfehlen: „Kostenfreie Beratungsangebote nutzen, das Budget ins Visier nehmen, einen Sanierungsfahrplan aufstellen und einen Energieberater den Zustand des Gebäudes analysieren lassen.“ Und welche Tipps haben sie in Sachen Heizungstausch, Photovoltaik und Wärmepumpen in petto.

Dazu Schad: „Bei Heizungen lassen sich mit einem hydraulischen Abgleich die Effizienz steigern und die Kosten senken. Bei PV-Anlagen sind die steuerlichen Änderungen und die PV-Pflicht bei Sanierungen zu beachten. Und bei Wärmepumpen sollte jeder prüfen, ob das Haus für solche Anlagen überhaupt geeignet ist.“

Und noch ein Tipp hat der Projektleiter parat: Hauseigentümer im Landkreis Rastatt können besonders effizient sanierte Gebäude und Neubauten, die einen geringen Energiebedarf aufweisen, kostenfrei zum „Klimahaus Baden-Württemberg“ zertifizieren lassen.

Terminvereinbarung empfohlen

Um Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt, die Energieagentur Mittelbaden einen Termin für eine kostenfreie Beratung vorab unter Tel. (07222) 159080 (Montag bis Donnerstag, 9 bis 12 Uhr) zu vereinbaren.

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