Die Landesregierung hat der Expo-Teilnahme trotz Streit über die gestiegenen Kosten für den landeseigenen Pavillon zugestimmt. Nach einem Beschluss der grün-schwarzen Koalition wird Baden-Württemberg somit auf der Expo Dubai ausstellen. Die Messe wurde coronabedingt in den Herbst 2021 verschoben.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut äußerte sich am Mittwoch erleichtert. „Die Expo Dubai ist für uns eine Weltpremiere des Standortmarketings“, sagte sie in Stuttgart. Im Kreis von 192 Teilnehmerländern könne sich Baden-Württemberg hervorragend vorstellen und vermarkten.
Für Schlagzeilen, Kritik und Koalitionskrach hatte zuletzt die beträchtliche Kostensteigerung für die Expo-Teilnahme gesorgt. Nach Angaben von Mittwoch liegen die Gesamtkosten für Bau und Betrieb des Pavillons sowie für die Expo-Teilnahme bei derzeit bis zu 15,075 Millionen Euro. Neben den im Sommer bekannt gewordenen Kosten von 13,3 Millionen Euro sind darin auch die ebenfalls schon kommunizierten Mehrwertsteuerzahlungen und die Kosten für die Expo-Verschiebung enthalten.
Die zunächst nicht eingeplanten Ausgaben muss das Wirtschaftsministerium, nach eigenen Angaben, in seinem Haushalt einsparen. Das Land liege vertraglich in der Verantwortung, diese Kosten zu tragen. Ursprünglich hatte die Projektgesellschaft den Pavillon mit Hilfe von Firmen finanzieren wollen und als Vorhaben „aus der Wirtschaft für die Wirtschaft“ deklariert.
Es war eher von einer „protokollarisch flankierenden Rolle des Landes“ die Rede gewesen. Das Land sollte sich nur mit 2,8 Millionen Euro beteiligen. Später war dieser Betrag auf zunächst 5,8 Millionen und schließlich auf 11,25 Millionen Euro gestiegen. Grund hierfür war vor allem die schleppende Suche nach Sponsoren.
Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland mit einem Pavillon in Dubai. Die Weltausstellung soll vom 1. Oktober 2021 bis Ende März 2022 stattfinden.