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Ergebnis einer Forsa-Umfrage

Corona senkt Aufmerksamkeit für Krebserkrankungen

Die Corona-Krise lässt nach einer Umfrage für viele Menschen Krebsfrüherkennung in den Hintergrund treten. Fast jeder fünfte Befragte einer Forsa-Umfrage hat angegeben, seit Beginn der Pandemie eine oder mehrere geplante Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung nicht wahrgenommen zu haben.

Wartezimmer einer Arztpraxis.
Wegen Corona nehmen mehr Menschen als sonst geplante Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung nicht wahr. Foto: Daniel Karmann/dpa

Das teilte die AOK am Montag in Stuttgart mit. Dabei spiele die Angst vor einer Ansteckung in der Arztpraxis für acht Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa befragten 1.000 Männer und Frauen im Südwesten eine große Rolle.

Sechs Prozent verwiesen auf andere Sorgen wegen der Pandemie und fünf Prozent bekamen coronabedingt keinen Termin oder er wurde abgesagt.

Diese Entwicklung schlägt sich auch in der stark rückläufigen Zahl bei den Krebsoperationen nieder. So seien beispielsweise Darmkrebs-Operationen in der zweiten Pandemiewelle laut dem Wissenschaftlichen Institut der AOK um 20 Prozent zurückgegangen. Das Institut sieht darin eine Folge der deutlich reduzierten ambulanten Diagnostik.

Jeder Zweite erkrankt im Laufe des Lebens an Krebs

Die größte gesetzliche Kasse im Land ruft mit der Kampagne „Fühl mal“ die Menschen dazu auf, die Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen, sich selbst abzutasten und ein gesundes Leben zu führen. Bei einigen häufigen Krebsarten wie zum Beispiel Brustkrebs hänge das Überleben auch vom Zeitpunkt der Entdeckung des Tumors ab.

Angaben des Robert Koch-Instituts zufolge erkrankt in Deutschland fast jeder Zweite oder jede Zweite im Laufe des Lebens an Krebs. Pro Jahr werden in Deutschland rund 490.000 Neuerkrankungen festgestellt. Doch lediglich zwölf Prozent der Befragten schätzen das Risiko, an Krebs zu erkranken, richtig ein. Zwei von drei Befragten haben wenig oder gar keine Sorge vor einer möglichen Erkrankung.

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