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Bildung

Forscher: G9 hätte große Auswirkungen auf das Schulsystem

Ein Bildungsforscher ist der Meinung, dass ein neunjähriges Gymnasium zu viele Schüler aufnehmen könne, sodass weniger Bedarf an anderen Schularten bleibe.

Eine Schülerin der Oberstufe streicht an einem Gymnasium den Schriftzug „G8“ an einer Tafel durch.
Eine Schülerin der Oberstufe streicht an einem Gymnasium den Schriftzug „G8“ an einer Tafel durch. Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild

Aus Sicht des Tübinger Bildungsforschers Thorsten Bohl hätte eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg große Auswirkungen auf die anderen Schularten. Das Gymnasium nehme schon heute einen guten Teil der Kinder und Jugendlichen mit einer mittleren Bildungsempfehlung auf, sagte der Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen.

Mit der Rückkehr zu G9 würde neben dem Gymnasium nur eine „Restschule“ bleiben

Mit G9 werde sich dieser Trend noch verstärken. „Dann haben wir die Situation, dass neben G9 eine „Restschule“ bleiben wird, die große Schwierigkeiten haben wird, einen guten Umgang mit Heterogenität zu pflegen, da die Heterogenität nicht ausbalanciert ist“, sagte der Bildungsforscher der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Sinnvoller sei eine frühe Spezialisierung

Sinnvoller als eine Verlängerung der Gymnasialzeit fände der Bildungsforscher eine Überarbeitung der Lehrpläne – etwa mit einer früheren Profilbildung. Dann könnten die Schülerinnen und Schüler am Anfang eine gewisse Allgemeinbildung bekommen. „Und danach gibt es dann klare Profile, sodass wir Schülerinnen und Schüler haben, die eben Experten und Expertinnen für eine bestimmte Anzahl von Fächer sind und nicht für alle wie bisher“, sagte Bohl.

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