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Verkehrswende

Hermann will mehr Geld für Digitalisierung des Bahnverkehrs

Die deutsche Bahntechnik stammt zum Teil noch aus der Kaiserzeit. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann mahnt, dass man ohne die dringend nötige Modernisierung die Verkehrswende nicht schaffe.

Winfried Hermann bei einem Gespräch mit der dpa.
Winfried Hermann (Grüne) kritisiert die geringen Ambitionen des Bundes in Sachen digitaler Schienenverkehr. Foto: Marijan Murat/dpa

Der Bund investiert nach Ansicht des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann viel zu wenig in die Digitalisierung der Schiene und könnte damit aus Sicht des Grünen-Ministers den Anschluss verpassen. „Mit einer Bahntechnik, die zum Teil noch aus der Kaiserzeit stammt, kann die Verkehrswende nicht gelingen“, kritisierte Hermann am Freitag nach einer Mitteilung seines Ministeriums bei einer Informationsveranstaltung. Der Bund dürfe die Digitalisierung des Schienenverkehrs nicht weiter verzögern.

Diese Planung des Bundes macht mich fassungslos.
Verkehrsminister Winfried Hermann

Nach seinen Angaben sind in den Regierungsentwürfen für die Bundeshaushalte 2022 und 2023 sowie in der mittelfristigen Finanzplanung bis zum Jahr 2030 nur 1,7 Milliarden Euro für die digitale Schiene vorgesehen. Angemeldet worden seien aber Mittel in Höhe von 13 Milliarden Euro, bemängelte Hermann. „Diese Planung des Bundes macht mich fassungslos.“

Digitale Technik soll für Abkehr vom Auto sorgen

Nur mit einer Digitalisierung könnten Kapazität und Stabilität des Verkehrs im Bahnnetz zeitnah erhöht und Reisezeiten verkürzt werden. „Wer die rasche Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und den Umstieg vom Auto auf die Bahn ernsthaft will, muss für die bundesweite Einführung digitaler Technik im Schienenverkehr sorgen“, sagte Hermann.

Sorgen macht sich der Verkehrsminister vor allem um die Umsetzung des „Digitalen Knotens Stuttgart“. Die Züge müssten mit Inbetriebnahme des Projektes Stuttgart 21 mit modernster digitaler Technik gesteuert werden. „Alles andere wäre angesichts der gigantischen Kosten für Stuttgart 21 geradezu absurd“, sagte der Minister.

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