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Notfälle

„Kamera läuft“: Polizei will Rettungsgassen-Muffel filmen

Wer keine Rettungsgasse bildet, steht Helfern im Weg und riskiert damit Menschenleben. Die baden-württembergische Polizei rüstet nun im Kampf gegen diese und andere Verkehrssünder auf. Ziel ist es, Rettungsgassen-Muffel zu überführen und zu belehren.

Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg.
Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Es ist gar nicht schwer, bei einem Notfall auf der Autobahn eine Rettungsgasse zu bilden. Autos auf der linken Fahrspur fahren nach links, auf der mittleren und rechten Fahrspur nach rechts. Häufig machen aber immer noch nicht alle Platz, wenn Rettungskräfte und Polizei mit Blaulicht an Unfallorte eilen wollen. Deshalb will die Polizei nun nachhelfen. Mehr als 100 Streifenwagen der baden-württembergischen Streifen werden ab sofort in einer Testphase mit sogenannten Dashcams unterwegs sein.

Strobl hat kein Verständnis für Verweigerer

Ziel sei es unter anderem, das Verhalten von Rettungsgassen-Verweigerern zu dokumentieren und die Muffel belehren zu können. Auch andere Bundesländer haben die Mini-Kameras zu diesem Zweck bereits angeschafft und ausprobiert. Der Begriff Dashcam heißt wörtlich übersetzt Armaturenbrett-Kamera.

Rettungsgassen seien angesichts der Automassen auf den Straßen unabdingbar, sagte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Montag zur symbolischen Übergabe der Systeme. Er habe „null Komma null Verständnis“ für Autofahrer, die die Gassen ignorierten oder ausnutzten. „In aller Deutlichkeit: Wir nehmen es nicht hin, dass Verkehrsteilnehmer durch dieses rücksichtslose Verhalten Menschenleben gefährden“, sagte Strobl.

Dashcams nicht nur für Rettungsgassen einsetzbar

Mit den neuen Geräten sollen aber nicht nur Rettungsgassen-Sünder ins Visier genommen werden. Es können auf diesem Weg auch gefährliche Raser überführt, illegale Fahrzeugrennen dokumentiert und Lkw-Fahrer kontrolliert werden, wie das Innenministerium mitteilte. Die Ausstattung kostet nach Angaben des Innenministeriums rund 600.000 Euro.

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