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Grenke besetzt Chief Risk Officer

Leasingspezialist Grenke bestellt Risikovorstand

Grenke bekommt eine Risikochefin. Damit reagiert der Konzern auf die Manipulationsvorwürfe im September. Die neue Position soll unter anderem Datenschutz und Geldwäscheprävention überwachen.

Flaggen mit dem Schriftzug der Grenke AG wehen an der Zentrale des Finanzdienstleisters.
Firmengründer Wolfgang Grenke bestätigt, dass die Aktiengesellschaft bisher keinen finanziellen Schaden durch die Vorwürfe genommen hat. (Archivbild) Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

Der nach Vorwürfen unter Druck geratene Leasingspezialist Grenke erweitert wie geplant die Führungsspitze um einen Risikovorstand. Der Aufsichtsrat habe dazu Isabel Rösler mit Wirkung zum 1. Januar 2021 zum Mitglied des Vorstands bestellt, teilte der SDax-Konzern am Mittwoch in Baden-Baden mit. In der neu geschaffenen Position des Chief Risk Officer (CRO) werde Rösler wesentliche interne Kontrollfunktionen wie Risikocontrolling, Compliance, Geldwäscheprävention und Datenschutz verantworten.

Grenke hatte das neue Vorstandsressort Ende Oktober angekündigt, nachdem das Unternehmen von Leerverkäufern attackiert worden war. Damit hatte der Leasingspezialist unter anderem auf die Vorwürfe der Investorengruppe Viceroy Research und des Briten Fraser Perring reagiert.

Investoren unterstellen Grenke unlautere Praktiken

Viceroy Research und der Shortseller hatten Grenke Mitte September öffentlich angegriffen und dem Konzern unter anderem ein undurchsichtiges Geschäftsmodell mit unlauteren Praktiken, Scheingewinnen und zu hoch ausgewiesenen Geldbeständen vorgeworfen. Fraser Perring spekuliert auf fallende Aktienkurse und hatte sich zuvor bereits mit dem inzwischen insolventen Zahlungsabwickler Wirecard angelegt. Grenke weist die Vorwürfe zurück und hatte selbst eine Überprüfung durch Wirtschaftsprüfer in Auftrag gegeben.

Bei einem Rechtsstreit gegen Viceroy Research und Perring rechnet sich Firmengründer Wolfgang Grenke wenig Chancen aus. „Ich persönlich glaube nicht, dass es in Delaware etwas zu holen gibt. Man würde nur gutem Geld schlechtes hinterherwerfen“, sagte der Unternehmer der Stuttgarter Zeitung am Mittwoch. Dennoch behalte sich der Vorstand rechtliche Schritte vor.

Trotz der öffentlichen Angriffe und des Absturzes des Aktienkurses habe er noch keine gravierenden Folgen erlitten, sagte Grenke. „Ich habe persönlich keinen finanziellen Schaden. Ich will ja keine Aktien verkaufen, deshalb muss ich auch keine Verluste realisieren.“ Das Geschäftsmodell der Grenke Aktiengesellschaft laufe weiterhin gut.

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