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Kein dringender Tatverdacht

Paketbomben im Rhein-Neckar-Raum: Angeklagter kommt aus Untersuchungshaft frei

Er soll Paketbomben an Lebensmittelunternehmen, darunter die Lidl-Zentrale in Neckarsulm, verschickt haben. Jetzt kommt der Angeklagte frei - der Prozess läuft vorerst weiter.

Im Lidl Verwaltungsgebäude in Neckarsulm war am 17. Februar eine Briefbombe explodiert.
Im Lidl Verwaltungsgebäude in Neckarsulm war am 17. Februar eine Paketbombe explodiert. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Ein für die Absendung explosiver Postsendungen an süddeutsche Lebensmittelfirmen angeklagter Mann kommt aus der Untersuchungshaft frei. Die zuständige Kammer habe den Haftbefehl gegen ihn am Montag aufgehoben, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Heidelberg am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Sie bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Mannheimer Morgen“.

Nach derzeitigem Stand liege kein dringender Tatverdacht gegen den Mann mehr vor. Daher sei die Freilassung angeordnet worden. Ob der Mann bereits aus der U-Haft entlassen wurde, konnte sie am Abend nicht sagen.

Angeklagter im Paketbomben-Prozess bestritt Beteiligung

Nach Angaben der Zeitung, die sich auf den Anwalt des Mannes berief, kam der Rentner bereits am Montagnachmittag frei. Beim Prozessauftakt am 8. September hatte der gelernte Elektriker aus dem Raum Ulm jeden Zusammenhang mit der explosiven Post bestritten.

Der Prozess geht nach Angaben des Landgerichts an diesem Freitag (8.10.) weiter. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten nach Angaben vom Prozessauftakt das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, gefährliche Körperverletzung und versuchte schwere Körperverletzung vor. Sie ging bislang davon aus, dass er die Sprengvorrichtungen selbst gebaut hat. Er habe Geld von den Firmen erzwingen wollen.

Serie gefährlicher Postsendungen begann im Rhein-Neckar-Kreis

Die Serie der explosiven Postsendungen hatte am 16. Februar in Eppelheim (Rhein-Neckar-Kreis) begonnen. Dort war in der Warenannahme des Getränkeherstellers ADM Wild ein Mann durch eine Verpuffung verletzt worden, als er ein Paket annahm.

Am Folgetag kam es beim Öffnen eines Briefes in der Lidl-Zentrale in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) zu einer Explosion mit drei Verletzten. Ein drittes Paket, das an den Babynahrungshersteller Hipp im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm adressiert war, wurde in einem Paketverteilzentrum am Flughafen München abgefangen.

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