Skip to main content

Migration

Polizei: Rauchpatronen und Banner wohl politisch motiviert

Aktivisten hatten am Donnerstag Rauchpatronen in einer Geflüchteten-Unterkunft in Albstadt gezündet. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht am Straßenrand.
Mehrere Hundert Menschen hatten sich am vergangenen Sonntag vor dem Rathaus versammelt und lautstark protestiert (Symbolbild). Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild

Das Zünden von Rauchpatronen auf dem Dach der Kreissporthalle in Albstadt bewertet die Polizei als wahrscheinlich politisch motivierte Tat. Diese stehe im Zusammenhang mit der geplanten Unterbringung von Geflüchteten in der Sporthalle, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Extremistisch motivierte Tat

Aktivisten hatten am Donnerstag eine Rauchpatrone auf der Sporthalle gezündet und ein riesiges Banner auf dem Dach ausgelegt. Dort stand: „#Remigration Das Ländle bleibt Deutsch“. Weil der Rauch ins Innere eingedrungen war, mussten zwei Schulklassen das Gebäude verlassen, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand. Wegen der roten Rauchwolke gingen mehrere Notrufe ein. Die Aktivisten-Gruppe postete auf Instagram und x (vorher Twitter) entsprechendes Bildmaterial. Die Kriminalpolizei ermittelt.

In der Halle in Albstadt (Zollernalbkreis) sollen vorübergehend bis zu 100 Flüchtlinge unterkommen. Mehrere Hundert Menschen hatten sich am vergangenen Sonntag vor dem Rathaus versammelt und lautstark dagegen protestiert. Oberbürgermeister Roland Tralmer (CDU) wurde ausgebuht.

Aus der Menge fielen Sätze wie „Wir müssen Killer II“ machen, wie Tralmer erklärte. Das ist eine Anspielung auf Burladingens Teilort Killer, ebenfalls im Zollernalbkreis. Auf einer dortigen Infoversammlung vor ein paar Wochen waren in der brechend vollen Bürgerhalle viele Dorfbewohner außer sich vor Wut und Ärger gewesen. Landrat Günther-Martin Pauli (CDU) wurde ausgebuht, kam kaum zu Wort. Die Stimmung war am Überkochen. Der Teilort ist größtenteils gegen die Aufnahme von Migranten, die dort in einem früheren Gasthof untergebracht werden sollen.

Tralmer betonte, das geplante Sicherheitskonzept werde auch auf jene konsequent angewendet, die Straftaten begingen.

Das Prinzip, dass der Recht bekomme, der am Lautesten schreie, funktioniert nicht.
Roland Tralmer
Oberbürgermeister
nach oben Zurück zum Seitenanfang