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Zweifel an Glaubwürdigkeit

Grüne und FDP setzen Kramp-Karrenbauer wegen Munitionsaffäre unter Druck

In der Munitionsaffäre beim Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr zweifeln Grüne und FDP die Glaubwürdigkeit von Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU) an. Am Montagnachmittag wollte Kramp-Karrenbauer dem Verteidigungssusschuss Rede und Antwort stehen.

Der Grünen-Verteidigungsexperte Tobias Lindner.
Der Grünen-Verteidigungsexperte Tobias Lindner ist der Meinung, dass man „sehr viel Fantasie“ brauche, um Kramp-Karrenbauer zu gauben. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Man brauche „sehr viel Fantasie“, um der Ministerin zu glauben, dass sie von der im Mittelpunkt der Affäre stehenden Munitionssammelaktion erst Monate später erfahren haben soll, sagte der Grünen-Verteidigungsexperte Tobias Lindner vor einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses am Montag zu dem Thema der „Welt“. „Sollte sich herausstellen, dass Kramp-Karrenbauer nicht die Wahrheit gesagt hat und doch über die Munitionsamnestie Bescheid wusste, dann sind ihre Tage als Verteidigungsministerin gezählt.“

Auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zweifelte die Aussagen Kramp-Karrenbauers an. „Sie hat entweder das Ministerium nicht im Griff und wird von wichtige Informationen abgeschnitten oder sagt schlicht nicht die Wahrheit. Das KSK muss in jedem Fall besser kontrolliert werden“, sagte sie.

Kramp-Karrenbauer wollte dem Ausschuss am Montagnachmittag vier Stunden lang Rede und Antwort stehen. Im Zentrum wird die umstrittene Sammelaktion bei der Elitetruppe KSK im Frühjahr 2020 stehen, bei der Soldaten straffrei Munition zurückgeben konnten, die zuvor entwendet oder nach Schießübungen nicht zurückgebracht wurde. Gegen KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr laufen deswegen sowohl dienstrechtliche als auch staatsanwaltliche Ermittlungen. Der Brigadegeneral blieb aber zunächst im Amt.

Bei der Aktion wurden nach Bundeswehrangaben weit mehr als 40 000 Schuss Munition gesammelt. Kramp-Karrenbauer soll davon erst Monate später nach Presseberichten im Februar erfahren haben.

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