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US-Rapper und Geschäftsmann

Eine eigene Black Wall Street als Ziel

Sean Combs etabliert Plattform für Handel innerhalb der Black Community

Sean „Diddy“ Combs war der Moderator des Abends.
Der US-Rapper Sean „Diddy“ Combs hat eine E-Commerce-Plattform gegründet, auf der nur von Schwarzen geführte Unternehmen verkaufen dürfen. Foto: Jordan Strauss Jordan Strauss/Invision/dpa

Man kennt ihn als „Puff Daddy“, mitunter heißt er auch „P. Diddy“. Zuletzt machte der US-amerikanische Rapper Sean Combs aber vor allem als umtriebiger Geschäftsmann von sich reden: Schon lange mit eigenem Plattenlabel und eigener Modefirma, nun auch einer Online-Handelsplattform – und zunehmend politischen Botschaften.

Ich möchte unsere eigene Black Wall Street schaffen.
Sean Combs
US-Rapper und Geschäftsmann

Einer seiner größten Hits: „I’ll Be Missing You“, ein Abschiedssong für seinen 1997 ermordeten Freund Notorious B.I.G. Die Coverversion eines Police-Hits sollte ihn später noch teuer zu stehen kommen – er hatte dafür keine Rechte erwirkt.

An Geld mangelt es Combs wohl aber nicht. Jüngst hat er die vor zwei Jahren gegründete E-Commerce-Plattform „Empower Global“ offiziell gestartet. Auf den ersten Blick eine weitere Shopping-Seite für Bekleidung, Accessoires oder auch Kunstobjekte. Doch die politische Botschaft des 53-Jährigen ist eindeutig: Nur „black owned businesses“, also Unternehmen, die von Schwarzen geführt werden, dürfen auf der Plattform ihre Waren feilbieten. „Ich möchte unsere eigene Black Wall Street schaffen“, sagte er der Nachrichtenagentur Associated Press.

Ein eigenes Handelssystem für die Black Community

Combs startete die Handels-Plattform mit 70 Marken, monatlich sollen neue „black businesses“ hinzukommen. Von Schwarzen gegründete Start-Ups sollen so unterstützt werden. Der Rapper hofft, bis Ende des Jahres mehr als 200 Marken präsentieren zu können. „Es geht um den Aufbau unserer eigenen Infrastruktur und unseres eigenen Ökosystems“, sagte Combs. „Ich mache das nicht aus Profitgründen. Hier geht es um uns.“

Es sei wichtig für Schwarze, Geld in ihrer eigenen Community zu behalten. „Es kommt der Gemeinschaft zugute, sich selbst zu stärken und für sich selbst zu sorgen“, sagte er. „Die meisten anderen Gemeinschaften und ethnischen Gruppen verstehen die Kraft der Einheit.“ Ihr Geld bleibe in ihren Reihen.

Kontroverse mit Kanye West

„Alles, was Amerika für uns vorgesehen hat, ist Armut, Gefängnis und Tod“, hatte der Rapper im vergangenen Jahr gepostet, nachdem Kollege Kanye West die „Black Lives Matter“-Bewegung gegen rassistische Polizeigewalt in Combs Augen verunglimpft hatte – mit einem „White Lives Matter“-T-Shirt, ein Slogan Ultrarechter. „Damit spielt man nicht. Kauft dieses T-Shirt nicht“, hatte Combs seinen Anhängern auf Instagram zugerufen.

Der siebenfache Vater, einst mit Jennifer Lopez liiert, hat sich zuletzt auch mit dem britischen Getränkekonzern Diageo überworfen. Combs wirft dem Konzern, mit dem er Wodka und Tequila vertreibt, Rassismus und schlechte Vermarktung der gemeinsamen Produkte vor. Die Briten haben ihm jetzt nach 15 Jahren die Zusammenarbeit aufgekündigt.

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