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Welthandel

Trotz Sanktionen Exporte in den Iran gestiegen

Mit neuen harten Sanktionen gegen den Iran wollen die EU und die USA einen Krieg im Nahen Osten verhindern. Die deutschen Exporte in die islamische Republik haben zuletzt zugelegt.

Deutschland hat vor allem Pistazien aus dem Iran importiert.
Deutschland hat vor allem Pistazien aus dem Iran importiert. Foto: Christian Charisius/dpa

Trotz verschärfter Sanktionen gegen den Iran sind die deutschen Exporte in das Land zu Jahresbeginn deutlich gestiegen. Von Januar bis Februar wuchsen die Ausfuhren um gut ein Fünftel (22 Prozent) auf 241 Millionen Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Importe sanken um mehr als 13 Prozent auf 41,2 Millionen Euro. 

Zu Jahresbeginn wurden hauptsächlich Maschinen sowie Chemie- und Pharma-Erzeugnisse aus Deutschland in den Iran exportiert. Aus dem Iran importiert wurden im Januar und Februar vor allem Nahrungsmittel, darunter vor allem Pistazien sowie Textilien wie geknüpfte Teppiche. Das Land ist allerdings nur ein kleiner Handelspartner der Bundesrepublik: Bei den Exporten belegte der Iran von Januar bis Februar unter den wichtigsten Handelspartnern Rang 64 und lag damit hinter Kolumbien und vor Nordmazedonien. Bei den Importen erreichte der Iran Rang 91. 

Im Außenhandel mit dem Iran bestehen in der EU starke Beschränkungen. Zuletzt wurden die Sanktionen im Juli 2023 wegen der iranischen Unterstützung des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine verschärft. Nach dem jüngsten Großangriff des Irans auf Israel wollen die USA und die EU mit weiteren Sanktionen einen neuen Krieg im Nahen Osten verhindern. Die Außenminister der G7-Staaten wollten am Donnerstag angesichts eines drohenden Flächenbrands über weitere Sanktionen gegen den Iran beraten. 

Im vergangenen Jahr waren die deutschen Exporte in den Iran um knapp ein Viertel auf 1,2 Milliarden Euro gesunken. Von 2019 bis 2022 hatte Deutschland noch jährlich Waren im Wert von 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro in den Iran exportiert. Zuvor waren die Exporte von 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 1,5 Milliarden Euro 2019 um 43,9 Prozent eingebrochen, nachdem die USA das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und neue Sanktionen in Kraft gesetzt hatten.

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