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Premiere am 28. Oktober

Pforzheimer Ballett-Compagnie überschreitet Grenzen

Die Pforzheimer Ballett-Compagnie lässt in ihrem Stück „Freedom - A Tribute To George Michael“ die Popmusik der 1960er- bis 1990er Jahre aufleben. Eine besondere Rolle nimmt das Leben von George Michael ein. Es geht um Diversität und freiheitliches Denken.

Verschmelzung von Text und Gesang: Das ist das Stück „Freedom - A Tribute To George Michael“, das die Pforzheimer Ballett-Compagnie aufführt.
Verschmelzung von Text und Gesang: Das ist das Stück „Freedom - A Tribute To George Michael“, das die Pforzheimer Ballett-Compagnie aufführt. Foto: Ralf Ziegler

Stellvertreter und Choreograf Damian Gmür braucht man nicht zweimal bitten. Wenn er über Ballettchef Guido Markowitz sagt, dass dieser schon immer gern Grenzen überschritten habe, dann ist er selbst sofort dabei bei diesem Grenzübertritt. Auch wenn es dieses Mal eine besondere Herausforderung bedeutet und die Pforzheimer Ballett-Compagnie die Herausforderung bewältigen muss, zu fast schon zu harmonischen Klängen eines George Michael etwa oder eines Elton John eine entsprechende tänzerische Antwort auszuarbeiten. Man wird sehen, was Damian Gmür meint, wenn er sagt, dass man eine gleichförmig dahingleitende Melodie nur „bedienen oder brechen kann“.

Pforzheimer Ballett-Compagnie lässt Popmusik aufleben

Jedenfalls bedeutet „Freedom - A Tribute To George Michael“ - das am 28. Oktober ab 20 Uhr Premiere hat im Großen Haus des Stadttheaters Pforzheim: Hier werden definitiv Grenzen ins Reich der Popmusik (der 1960er- und 1990er-Jahre) übertreten, mit der Neugierde eines Forschers, Erforschers. Und in Gestalt einer Hybrid-Veranstaltung.

Arrangeur und Komponist Frank Nimsgern wird die Pop-Musik mit seinen Musikern live lebendig werden lassen; Fabrizio Levita und Svenja Meyer singen Lieder von George Michael, aber auch von seinen Wegbegleitern wie Aretha Franklin, Elton John, Sting, Freddie Mercury. Und zwar auf der Bühne, mittendrin und damit in einer ganz eigenen Kommunikation mit der „bewegten“ Darstellung.

Es geht um zentrale Themen wie die Befreiung von Zwängen, das Zu-sich-selbst-Finden und letztlich auch um wahre Liebe - unabhängig vom Geschlecht, auf den Menschen bezogen. George Michael stand laut Guido Markowitz für Diversität und freiheitliches Denken. Für Damian Gmür verkörpert er auch einen Künstler, der sich vielen Widerständen gegenübersah. Es ist aber dennoch nicht ein Abend, an dem es um das Leben von George Michael geht. Die Hauptfigur könnte, so Guido Markowitz, „Jedermann“ sein. Realität, Traum, alles wird miteinander verwoben.

Hauptfigur ist „Jedermann“ im Geiste von Georg Michael

Wenn sich der Vorhang hebt wird der Zuschauer zunächst einen Mann in einem schlichten Ein-Zimmer-Appartement wahrnehmen. Dieser erzählt, wie er sein großes musikalisches Talent in sich entdeckt und konsequent weiterentwickelt. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten, die Massen umschwärmen ihn, er wird von der Musikindustrie geschluckt. Er hat aber auch eine beste Freundin, die ihm hilft, zu sich zu stehen.

Dieses freiheitliche Denken erlebe ich auch bei jungen Menschen.
Guido Markowitz, Ballettchef

Und er begegnet einem Menschen, den er selbstlos liebt. Dass George Michael es war, den man für diese Grenzüberschreitung des Ballettensembles auswählte kommt nicht von ungefähr. Zwar könnte die tanzende männliche Hauptfigur (Willer Gonzales Rocha) „Jedermann“ sein - wie Guido Markowitz und Damian Gmür erneut betonen - doch verkörpert sie in gewisser Weise auch den (Frei-)Geist des Musikers George Michael. „Dieses freiheitliche Denken erlebe ich auch bei jungen Menschen. Und manchmal fehlt sie noch in älteren Köpfen, dass man einfach sagt: Dieser Mensch ist toll, egal, welches Geschlecht und welche Sexualität er hat“, so Markowitz.

Info

Weitere Infos unter: www.theater-pforzheim.de

Die zweite Hauptfigur wird von Stella Covi getanzt, die gleichzeitig die Rolle der Mutter, Schwester, weiblichen Unterstützung ausfüllt. Die Art, wie die Compagnie die Musik und darin steckenden Aussagen umsetzt fußen aus der Sicht des Ballettchefs mehr noch auf einem anderen Aspekt: „Es sind die Texte“, sagt Guido Markowitz. Gerade in den späteren Werken hat George Michael nach Darstellung der Ballett-Chefs seine Seele offengelegt.

Die aussagekräftigen Texte waren für Ballettdirektor Guido Markowitz der Ausgangspunkt, um zusammen mit Damian Gmür einen Abend zu planen, der vielschichtig ist, der Showelemente zumindest andeutet, aber vor allem den Weg eines „Jedermann“ aus einfachen Verhältnissen zu einer aussagekräftigen, zu sich selbst stehenden Person aufzeigt. Weitere Darbietungen gibt es am 13. und 19. November.

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