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Lehrer vernetzen sich

Die Bergschule in Remchingen-Singen wird aktiv gegen Hass und Hetze im Netz

Gerade unter Schülern kommt es immer wieder zu Cybermobbing. Die Bergschule in Singen kämpft aktiv dagegen an und erhält zum zweiten Mal ein Zertifikat vom Bündnis gegen Cybermobbing.

Rektorin Elisabeth Roser, Nadine Jochim vom Bündnis gegen Cybermobbing, Konrektor Sebastian Weber und Schulsozialarbeiterin Alexandra Stoll (von links) bei der Siegelübergabe.
Rektorin Elisabeth Roser, Nadine Jochim vom Bündnis gegen Cybermobbing, Konrektor Sebastian Weber und Schulsozialarbeiterin Alexandra Stoll (von links) bei der Siegelübergabe. Foto: Elisabeth Roser, Bergschule

Hass und Hetze, gezielte Falschinformationen und Verschwörungstheorien, Beleidigungen und Anfeindungen gibt es im Internet mehr als genug. Um Kinder und Jugendliche davor zu schützen, um sie für die Gefahren zu sensibilisieren und über Hilfsangebote aufzuklären, setzt man an der Singener Bergschule auf das Bündnis gegen Cybermobbing.

Wir schauen nicht weg, sondern hin.
 Elisabeth Roser
Schulrektorin

Es handelt sich um ein ganzheitliches Konzept, das neben den Schülern auch die Lehrer und Eltern einbezieht. Dass die Schule vor Kurzem bereits zum zweiten Mal von dem Bündnis mit einem Siegel zertifiziert worden ist, hält Rektorin Elisabeth Roser für essenziell.

„Wir schauen nicht weg, sondern hin“, sagt die Rektorin, die weiß, dass Cybermobbing nichts ist, was nur in Schulen auftaucht: Das Thema sei allgegenwärtig und heute noch drängender als vor ein paar Jahren. In Singen will man den Schülern daher das notwendige Rüstzeug auf den Weg geben und sie dazu ermutigen, sich im Fall einer eigenen Betroffenheit nicht schamerfüllt zu verkriechen, sondern Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Cybermobbing spielt immer früher eine Rolle

2018 war die Bergschule die erste Schule in Baden-Württemberg, die vom Bündnis gegen Cybermobbing zertifiziert wurde. Weil seither mehr als fünf Jahre vergangen sind, so gut wie alle damals beteiligten Schüler inzwischen ihren Abschluss gemacht haben und einige neue Lehrer dazugekommen sind, war laut Roser nun der richtige Zeitpunkt für eine erneute Zertifizierung.

Gleichzeitig weiß die Rektorin, dass es nach der Corona-Zeit mit ihren Schulschließungen gerade bei der Sozialkompetenz einiges aufzuholen gibt. Sie freut sich, dass das Projekt über das Programm „Lernen mit Rückenwind“ finanziert wird.

Nachdem es früher erst bei den Fünftklässlern angesetzt hat, startet es inzwischen schon in der dritten Klasse. Denn auch dort spielen Smartphones und das Internet inzwischen eine Rolle. Im November waren zwei Referenten an der Bergschule, um zwei Tage intensiv mit den Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.

Projekt an der Singener Bergschule dreht sich um Prävention und Sensibilisierung

Anschließend setzte sich jede Klasse kreativ mit dem Thema auseinander: Die Fünftklässler bastelten Superhelden mit stärkenden und motivierenden Eigenschaften, die Achtklässler drehten einen Trickfilm zur Hassrede, die Siebtklässler überlegten sich Komplimente, mit denen sie für eine respektvolle Sprache sensibilisieren wollen.

Die Ergebnisse präsentierten die Schüler bei einem Elternabend, der laut Roser gut besucht war. Die Lehrer hatten bereits vor einigen Wochen eine Fortbildung absolviert, bei der es unter anderem um die Rechtslage, mögliche Anzeichen für Cybermobbing und Methoden zur Problemlösung ging.

Laut Roser geht es bei dem Projekt an der Bergschule in erster Linie um Prävention und Sensibilisierung. In der Grundschule sei Cybermobbing so gut wie gar kein Problem, in den höheren Klassen nur selten, sagt Schulsozialarbeiterin Alexandra Stoll, die zusammen mit einigen Lehrern zur Steuerungsgruppe gegen Cybermobbing gehört.

Diese hat in den vergangenen Jahren zu dem Thema viel auf den Weg gebracht, etwa ein Theaterstück, einen Besuch des Medienpädagogen Clemens Beisel, Vorträge der Polizeiprävention und einen Medienführerschein für Grundschüler. Aktuell werden Schüler zu Medienmentoren ausgebildet.

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