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Engpässe im Sommer

Rettungsschwimmer gesucht: DLRG unterstützt Pforzheimer Bäder mit Kurs

In Pforzheim bietet die DLRG einen Rettungsschwimmer-Kurs an – und hat dabei die städtischen Bäderbetriebe im Blick. Die brauchen dringend Saisonkräfte, um im Sommer attraktive Öffnungszeiten in den Freibädern bieten zu können.

Eine Frau und zwei Männer halten einen Rettungsring.
Jörg Augenstein (links) und Isabell Städele von der DLRG und Bäderchef Lutz Schwaigert hoffen, dass der neue Rettungsschwimmer-Kurs gut angenommen wird. Foto: Nico Roller

Noch sind keine Besucher vor Ort, noch sind die Türen verschlossen, die Becken, die Liegewiesen und die Rutschen verwaist. Doch das wird sich schon bald ändern.

Die Freibad-Saison steht vor der Tür – und dadurch stellt sich für die städtischen Verkehrs- und Bäderbetriebe in Pforzheim die Frage nach dem Personal.

DLRG Pforzheim tut was gegen Engpässe im Sommer in den Bädern

Dass es Engpässe gibt, darauf hatte Bäderchef Lutz Schwaigert in den vergangenen Wochen immer wieder hingewiesen, unter anderem in der Sitzung des Jugendgemeinderats Ende Januar.

Umso gespannter schaut man beim Eigenbetrieb Pforzheim Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB) auf einen Kurs, der am Samstag und Sonntag, 6. und 7. April, in Pforzheim stattfindet.

Die Stadtgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bildet neue Rettungsschwimmer aus, die danach in den städtischen Bädern als Saisonkräfte willkommen sind.

Wir hoffen auf viele Teilnehmer.
Isabell Städele
 DLRG-Vorsitzende

„Wir hoffen auf viele Teilnehmer“, sagt die Pforzheimer DLRG-Vorsitzende Isabell Städele, die in der Stadtgruppe für die Schwimmausbildung und die Abnahme der entsprechenden Abzeichen zuständig ist.

Städele ist selbst Rettungsschwimmerin und leitet den Kurs, für den man sich noch bis Donnerstag, 4. April, anmelden kann. Inhalte sind unter anderem das Schwimmen auf Zeit in verschiedenen Stilen, der Sprung vom Drei-Meter-Brett, das Tauchen auf Strecke und in die Tiefe, das Transportieren und das Schleppen von Personen, teilweise mit Bekleidung.

Bestandteil ist auch ein Theorie-Unterricht, der am Freitag, 5. April, abends per Videokonferenz stattfindet. Besteht man am Ende des zweitägigen Kurses die Abschlussprüfung, erhält man das Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber.

Volljährige Absolventen können sofort den Hut in den Ring werfen

Wenn es nach Schwaigert geht, können sich die Absolventen im Anschluss sofort bei den Bäderbetrieben bewerben – vorausgesetzt, sie sind volljährig. Denn das ist aus rechtlichen Gründen notwendig.

Schwaigert betont, dass die Zusammenarbeit mit der DLRG für die Bäderbetriebe essenziell wichtig ist, weil sie aktuell nicht genügend eigene Fachangestellte haben.

Je mehr Rettungsschwimmer man findet, desto umfangreicher können laut Schwaigert im Sommer die Öffnungszeiten der Bäder sein. Eingestellt werden sie als Saisonkräfte mit einem entsprechenden Vertrag, für mindestens vier Wochen am Stück, damit sich die Einarbeitung lohnt.

Ideal ist der Job laut Schwaigert auch und gerade für sportliche Studenten oder volljährige Schüler, die sich in ihren Schul- oder Semesterferien bei einer spannenden Tätigkeit im Freien etwas dazuverdienen wollen.

Dabei betont Jörg Augenstein, CDU-Stadtrat in Pforzheim, dass mit dem Job auch jede Menge Verantwortung einhergeht.

CDU-Stadtrat ist selbst Rettungsschwimmer

Der umtriebige CDU-Stadtrat ist selbst Rettungsschwimmer im Wartbergbad. Er weiß daher aus eigener Erfahrung, dass man innerhalb weniger Sekunden eine Situation richtig einschätzen und entsprechend reagieren muss.

Augenstein schätzt, dass die Rettungsschwimmer im Wartbergbad täglich rund 20 Mal eingreifen müssen, meistens allerdings nur wegen Kleinigkeiten wie Verkrampfungen.

Etwas wirklich Schlimmes sei in den vergangenen Jahren zum Glück nicht passiert, sagt Augenstein. Er beobachte allerdings auch, dass nach der Corona-Krise die Schwimmfähigkeit bei vielen Menschen abgenommen habe, gerade bei Kindern und Jugendlichen. Er hofft daher ebenfalls, dass der neue Rettungsschwimmer-Kurs der DLRG gut angenommen wird.

Interessierte können ab 14 Jahren teilnehmen

Teilnehmen können alle Erwachsenen und Jugendlichen ab 14 Jahren, die körperlich fit sind und über gute schwimmerische Fähigkeiten verfügen. Eine Mitgliedschaft bei der DLRG ist nicht notwendig. Freie Plätze gibt es aktuell noch ausreichend.

Es ist bereits das dritte Mal, dass die DLRG den Rettungsschwimmer-Kurs mit Blick auf die städtischen Bäderbetriebe und die nahende Freibad-Saison anbietet.

Kurs des Vorjahres brachte fünf neue Kräfte an den Beckenrand

Im vergangenen Jahr nahmen 23 Menschen daran teil. Fünf von ihnen gingen anschließend tatsächlich zu den Bäderbetrieben. Das nennt Jörg Augenstein eine gute Quote. Er würde sich freuen, sagt er, wenn man sie dieses Mal wieder erreichen oder sogar noch übertreffen könnte.

Bei den Bäderbetrieben hofft man auch an anderer Stelle auf Verstärkung. Schwaigert sagt, dass sich eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe lohne und dass es sich um „einen wunderschönen Beruf“ handle.

Er gehe davon aus, so Schwaigert, dass der EPVB als Arbeitgeber attraktiver werde, wenn die neuen Bäder in Huchenfeld und auf dem Wartberg gebaut und einige bestehende Wasserflächen saniert sind.

Anmeldung

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