Im Wildpark müssen Gäste nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind beziehungsweise einen negativen PCR-Test vorlegen. Leiter Carsten Schwarz erzählt, was sich geändert hat.
Wie sieht die neue Regelung in der Praxis aus?
SchwarzWir haben unseren Betriebsablauf bereits weit vor der Alarmstufe angepasst. Damit fiel uns die Umstellung auf eine Regelung, die ich 2G (oder PCR) nenne, leicht. Mit Pandemie-Beginn hatten wir unsere Besucherzahlen reglementiert und dem Geschehen immer wieder angepasst. Mal waren es 400, mal 600, mal 800 Personen pro Zeitfenster. Im Spätsommer gab es gar keine Reglementierungen und alle Tore waren geöffnet. Jetzt ist die Zahl wieder auf 600 Personen gedrosselt. Damit wollen wir den Leuten ein Sicherheitsgefühl schenken – für einen entspannten Wildparkbesuch. Die Einlasskontrollen sind unser Flaschenhals, auch deshalb arbeiten wir mit gedrosselten Besucherzahlen, um unnötige Enge und Wartezeiten in der Schlage zu vermeiden.
Rechnen Sie nun mit mehr Menschen, weil sie sich im Freien sicherer fühlen?
SchwarzJa, es ist zu beobachten, dass sich die Leute ihre Ziele ganz bewusst an der frischen Luft aussuchen. Vor ein paar Tagen hatten wir eine Familie, die bei uns privat Kindergeburtstag feierte. Kommendes Wochenende soll das Wetter schön werden. Für Samstag- und Sonntagnachmittag gibt es nicht mehr viele Onlinetickets. Ich gehe davon aus, dass wir auch in der Alarmstufe regelmäßig „Full House“ haben werden.
Wie reagieren die Leute, auch auf die Kontrollen?
SchwarzNach fast zwei Jahren hü und hott ist die Bevölkerung verunsichert. Uns glühen regelmäßig und vor allem an Wochenenden die Ohren, weil wir den Leuten den aktuell vorherrschenden Corona-Dschungel telefonisch erklären müssen. Die Eingangskontrollen sind mitunter höchst unangenehm. Nicht selten bekommen wir dort den Frust und Unmut mancher Menschen zu spüren und werden schon mal mit Tierfutter beworfen, oder die Schutzscheibe wird bespuckt. Unsere Tierpfleger sind nun auch Türsteher. Wer hätte das gedacht.
Könnte man die Teststation beim Wildpark mit einem Impfangebot erweitern?
SchwarzEs ist eben eine Schnellteststation, für die wir übrigens sehr dankbar sind. Ja, das wäre eine feine Sache, wenn dort auch geimpft werden könnte, sicherlich auch aus Sicht der Hochschule. Der Standort passt, die Infrastruktur steht. Man könnte sie um eine „Drive-Through-Piks-Station“ ergänzen. Zumal in naher Zukunft auch vermehrt Personen unter 18 Jahren geimpft werden möchten.