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Champions-League-Sieg

Havertz' „Kindheitstraum“ erfüllt sich - Lob von Löw

Mit 21 Jahren am Ziel seiner Träume. Kai Havertz wird im Finale der Champions League zum Helden. Der Siegtorschütze feiert mit seiner Freundin - und wird in den Sozialen Medien gefeiert.

Kai Havertz fluchte vor Glück nach dem Champions-League-Sieg.
Kai Havertz fluchte vor Glück nach dem Champions-League-Sieg. Foto: Manu Fernandez/POOL AP/dpa

Kai Havertz wusste nicht, wohin mit seinen Gefühlen. Der Nationalspieler jubelte ausgelassen mit dem Henkelpott im Arm, er küsste innig seine Freundin Sophia, umarmte seine Teamkollegen und versuchte in TV-Interviews, irgendwie die Gedanken an seine Familie zu ordnen.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Für mich geht ein Kindheitstraum in Erfüllung“, sagte der 21-Jährige nach seinem geschichtsträchtigen Siegtor zum 1:0 im Champions-League-Finale für den FC Chelsea gegen Manchester City. „Das ist einfach ein unglaubliches Gefühl.“

Die Emotionen gingen so weit, dass sich das etwas prüdere englische Fernsehen in der Nacht mit einem Piep-Ton behelfen musste, weil Havertz im Überschwang der Gefühle auch mal die Wörter „Fuck“ und „Fucking“ benutzt hatte. „Entschuldigung fürs Fluchen“, schrieb er später bei Twitter und setzte einen in etwa als nervöses Lächeln verstandenes Smiley dahinter - sehr zur Erheiterung der Tausenden Chelsea-Fans in den Sozialen Medien.

Lob von der Presse

Nach komplizierten ersten Monaten in England hatte Havertz, der als großes Versprechen für die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft gilt und die Blues sehr viel Geld kostete, auf der größtmöglichen Bühne des Clubfußballs sein Ausnahmetalent bewiesen. „Du hast es geschafft!“, schrieb seine Freundin in der Nacht bei Instagram unter ein Foto des mit der silbernen Trophäe jubelnden Pärchens. In Großbritannien urteilte der „Sunday Telegraph“: „Kai Havertz krönt Chelsea zum König Europas.“

Sein Trainer Thomas Tuchel, der die Blues im Januar vom glücklosen Frank Lampard übernommen hatte, ist großer Fan des Offensivspielers. Seit der deutsche Coach da ist, blüht Havertz auf. Tuchels „Glaube an Kai Havertz hilft Chelsea, an den Hype zu glauben“, schrieb der „Guardian“ am Sonntag. Havertz war im Sommer 2020 für bis zu 100 Millionen Euro von Bayer Leverkusen nach London gewechselt - auf den daraus resultierenden Druck angesprochen, fiel dann der leicht zensierte Satz des Überglücklichen: „To be honest, right now I don't give a fuck“ - „Um ehrlich zu sein, im Moment ist mir das scheißegal.“

Wie seine Teamkollegen Timo Werner und Antonio Rüdiger, mit denen Havertz in der Nacht von Porto zahlreiche Erinnerungsfotos machte, reist Havertz als Champions-League-Sieger zur Nationalmannschaft. Die Party mit den Blues in London muss deshalb etwas kürzer ausfallen. Um nicht unter die strenge Quarantäneregel in Deutschland zu fallen, darf sich das Trio wie auch Citys Ilkay Gündogan nicht länger als 24 Stunden in dem Virusvariantengebiet Großbritannien aufhalten.

Löw freut sich auf Havertz

Die Zeit ist knapp. In nicht einmal zwei Wochen startet die EM, und auch Bundestrainer Joachim Löw hält sehr viel von Havertz, der mit dem Ball am Fuß praktisch alles kann, ab und an auf dem Feld aber noch abzutauchen scheint.

„Dass Kai mit seinem Treffer das Finale für den FC Chelsea entschieden hat, ist eine märchenhafte Geschichte und zeigt seine enorme Qualität“, sagte Löw. Der „großartige Erfolg“ von Porto werde die Spieler „noch einmal stärken“.

Einen Stammplatz hat der 21-Jährige in der DFB-Auswahl aber nicht zwingend sicher. Zumal Rückkehrer Thomas Müller offensiv ähnlich einzusetzen ist. Auf Löw könnten schwierige Entscheidungen zukommen. Für Chelsea spielte Havertz am Samstag im Offensivtrio mit Werner (25) und dem Engländer Mason Mount (22), der ihn vor dem entscheidenden Treffer perfekt angespielt hatte (42.). „Deswegen sind wir hergekommen, deswegen wurden wir gekauft, um genau solche Momente zu erleben“, sagte Werner, der mit Havertz vor einem Jahr nach London gewechselt war, bei Sky.

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