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Champions League

„Alptraum vor El Clásico“: Real nach Blamagen unter Druck

Zwei Niederlagen vor dem wichtigen Duell mit Barcelona sorgen bei Real Madrid für Unruhe. Trainer Zidane stellt sich vor seine Spieler, nimmt alle Schuld auf sich.

Konnte Reals Niederlage gegen Donezk nicht verhindern: Torschütze Luka Modric (l).
Konnte Reals Niederlage gegen Donezk nicht verhindern: Torschütze Luka Modric (l). Foto: Manu Fernandez/AP/dpa

Beim FC Barcelona reiben sie sich schon die Hände. Ausgerechnet vor dem Clásico am Samstag steckt Erzrivale Real Madrid in einer unerwarteten Krise.

Während die Führungsriege nach dem 2:3 gegen Schachtjor Donezk in der Champions League die Situation beruhigen wollte, fand Zinedine Zidane deutlich Worte. Vor allem gegen sich selbst.

„Ich bin dafür verantwortlich und ich muss Lösungen finden. So etwas darf nicht passieren“, sagte der Trainer der Königlichen. „Wenn das Team nicht so spielt, wie man es wollte, dann trägt man selbst die Schuld.“ Nach dem 0:1 gegen Cadiz am Samstag musste Zidane gegen die Ukrainer die nächste Peinlichkeit über sich ergehen lassen.

Der doppelte Tiefschlag kommt vor dem Duell in Barcelona natürlich zur Unzeit. Zumal Barça, das in der Königsklasse 5:1 gegen Ferencvaros gewann, nach der gegen Real sieglosen vergangenen Saison und der verpasste Meisterschaft ohnehin maximal motiviert sein wird.

Während in der Kabine von Real Ernüchterung herrschte und selbst Präsident Florentino Pérez in seinem dreiminütigen Besuch nur wenige Worte herausbrachte, waren die Schlagzeilen deutlich. „Jeden Tag schlimmer“ schrieb „Marca“ und „Mundo Deportivo“ sprach vom „Alptraum vor El Clásico“. Natürlich waren gerade die katalanischen Publikationen nicht zimperlich „Madrid sinkt“, titelte „El Periódico“.

Erschreckend war vor allem, wie einfach Donezk zu seinen Toren kam. Ein 0:3 zur Halbzeit hatte es in der Königsklasse für Real im eigenen Stadion natürlich noch nie gegeben. Nach der Lehrstunde auf dem Platz bleib den Real-Profis dank des Geisterspiels zumindest das Pfeifkonzert der Fans erspart.

Madrid agierte offensiv zu ideenlos. Wie schon gegen Cadiz brachten die unzähligen Flanken keinen Erfolg. Ein Traumtor von Luka Modric und ein Treffer des nur 14 Sekunden zuvor eingewechselten Vinicius Junior nach einem Abwehrpatzer ließen Real hoffen. Und als Valverde in der Nachspielzeit das 3:3 erzielte, dachte man, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Doch Schiedsrichter Srdjan Jovanović entschied zurecht auf Abseits.

Den Königlichen mangelt seit dem Abgang von Cristiano Ronaldo 2018 an einem Goalgetter. Karim Benzema konnte das Problem in der vergangenen Saison etwas beheben, ist aber allzu oft Alleinunterhalter. Luka Jovic, das zeigte auch das Spiel gegen Donezk, ist in seiner Rolle in der spanischen Hauptstadt irgendwo zwischen glücklos und überfordert.

Eine Trainer-Diskussion ist noch nicht aufgeflammt. „AS“ bemerkte lediglich, dass Zidane sich mit seinen vielen Wechseln - gegen Donezk begannen Benzema und Toni Kroos auf der Bank - selbst in Gefahr bringe. „Mundo Deportivo“ bemüht schon einmal die Vergangenheit: „Es erinnert einige schon an die Lage vor zwei Jahren. Damals wurde Trainer Julen Lopetegui als Real-Trainer nach mehreren Niederlagen entlassen.“

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