Hofmeister Brot hat am Donnerstag beim zuständigen Amtsgericht Landauf einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Laut Pressemitteilung des Unternehmens soll die bereits vor Monaten begonnene Sanierung weitergeführt werden.
Mehr als 120 Filialen, auch in der Region
Die 1949 gegründete Bäckereikette aus Landau befindet sich in dritter Generation in Familienbesitz und betreibt 123 Filialen in Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen und Baden-Württemberg - auch in der Region Karlsruhe. Trotz Anmeldung der Insolvenz soll der Geschäftsbetrieb überall unverändert weiterlaufen.
Konkurrenz, Fachkräftemangel und das Wetter
Das Unternehmen selbst gibt unter anderem dem harten Konkurrenzdruck beispielsweise durch Discounter die Schuld. Auch die heißen Sommermonate haben dem Geschäft wohl geschadet: Bei heißen Temperaturen gehe der Konsum von Backwaren drastisch zurück, heißt es von Hofmeister - das Unternehmen spricht von Umsatzeinbußen von rund 15 Prozent. Weitere gründe für die wirtschaftliche Schieflage seien die hohen Rohstoffpreisen und der Fachkräftemangel und die daraus resultierenden steigenden Löhnen, meldet Hofmeister.
"Wir planen keine Kündigungen"
"Oberstes Sanierungsziel ist Erhalt und Fortführung", heißt es. "Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Krise in unserer langjährigen Unternehmensgeschichte gut überstehen werden. Wir planen keine Kündigungen, denn wir brauchen unsere hochmotivierten Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass unsere täglich frischen Backwaren über die Theke gehen", sagt Geschäftsführer Steffen Bauer.
Die Löhne und Gehälter der rund 676 Beschäftigten sind für die Monate August, September und Oktober 2019 durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Die Mitarbeiter wurden kurzfristig auf einer Belegschaftsversammlung über das Eigenverwaltungsverfahren und die weiteren Schritte informiert.
BNN