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Bürgerforum am Freitag

Tropenholz, Bäume und eine einsame Tanne: Was tut sich am Karlsruher Marktplatz?

Seit Mittwoch steht ein Baum auf dem Karlsruher Marktplatz - mit Nadeln und freilich nur vorübergehend. Wie aber steht es um die dauerhafte Anpflanzung von Schattenspendern? Und: Wie ist der Stand der Dinge bei den Tropenholzbänken? Diese Fragen können am Freitag auch alle Bürger den handelnden Akteuren stellen.

Marktplatz
Der Rote Teppich für die Bürger ist mit den Bauarbeitern auf die Westseite des Marktplatzes umgezogen. Dort wird jetzt auch die Fläche vor der Gaststätte „Marktlücke“ (rechts) und Café Böckeler bis Weihnachten gepflastert. Seit Mittwoch ragt der Weihnachtsbaum vor der Stadtkirche auf. Foto: jodo

Am Mittwoch ist der obligatorische Weihnachtsbaum eingetroffen. Wo doch der Christkindlesmarkt wegen der Marktplatz-Baustelle diesmal nur am Friedrichsplatz seine Buden aufschlägt, bringt wenigstens die geschlagene Tanne etwas Adventsgrün in die Steinwüste.

Ein Baum steht schon - vorübergehend

Dabei bleibt der Marktplatz gerade wegen des Fehlens grüner Schattenspender im Mittelpunkt der Diskussion über die Neugestaltung von Kombi-City in Zeiten des Klimawandels.

Weiter scheint nicht abschließend geklärt, ob doch noch Bäume ihre Wurzeln unter dem portugiesischen Granitpflaster um die Pyramide schlagen dürfen. Die Verwaltung der Stadt im durch den Gemeinderat erklärten „Klimanotstand“ prüft diese Gretchenfrage der Stadtökologie inzwischen schon seit drei Monaten.

Nach BNN-Information ringt man weiter darum, ob etwa zehn Bäume an den Längsseiten – die meisten vor Modehaus Schöpf, die anderen gegenüber bei Café Böckeler und an der Rathausecke zur Hebelstraße – zwischen dem Leitungsgewirr und neben dem Deckel der breitesten U-Strab-Station gedeihen können. Die Baumfrage soll nun vor Weihnachten beantwortet sein.

Tropenholz bei der Pyramide

Am Mittwoch hat sich der Planungsausschuss des Gemeinderats damit hinter verschlossenen Türen beschäftigt. Am Dienstag, 19. November, steht der Marktplatz auf der Tagesordnung des Gemeinderats.

Auch die zehn Bänke aus Tropenholz, die an den Marktplatzlängsseiten zwischen Pflanzkübeln aus Stahl vorgesehen sind , können die Stadtpolitik noch beschäftigen. Derzeit steht eine Bank aus Iroko-Holz, auch afrikanisches Teak genannt, auf der freigegebenen Pflasterfläche zwischen Modehaus Schöpf und Pyramide.

Pflasterarbeiten
STEIN AN STEIN, die gute Stube der Fächerstadt wird bald fertig sein: Im November wird sich die Lücke bei der Pyramide um die Wasserdüsen (Mitte rechts) schließen und an der Westseite direkt vor dem Café Böckeler wird die Fläche gepflastert, wo die Tische und Stühle verschwunden sind (hinten). Foto: Sandbiller

Zumindest innerhalb der größten Fraktion regt sich Widerstand gegen dieses klimapolitische Signal. Bei den Grünen denkt man über eine Kurskorrektur nach. In der Fraktion wird die Verwendung von Tropenholz sehr kritisch gesehen. Die Grünen befürworten deshalb Bänke aus einheimischen Bäumen.

Wenig Sympathien für Hängelampen

Gleich zwei weitere Male wird nun binnen fünf Tagen über die Einrichtung der guten Stube Karlsruhes, die nach elf Jahren U-Strab-Bau Ende 2020 fertig gepflastert sein soll, in öffentlichen Veranstaltungen gesprochen. Am Dienstag, 19. November, hat der Gemeinderat erneut über die Beleuchtung und Möblierung des Marktplatzes zu befinden.

Bereits am Freitag, 15. November, gibt es um 19 Uhr in der IHK am Friedrichsplatz das „Fachforum Zukunft Innenstadt“. Auch dort geht es zentral um den Marktplatz und die Kaiserstraße. „Einen intensivem fachlichen Austausch zur aktuellen und zur künftigen Entwicklung der Innenstadt mit allen handelnden Akteuren“ verspricht Oberbürgermeister Frank Mentrup. Interessierte Bürger können sich dafür nach Angaben der Stadt per E-Mail an info@karlsruhe-erleben.de anmelden.

Bürgerforum am 15. November

Im Gemeinderat geht es auch um das Beleuchtungskonzept für die Kaiserstraße: Es wird nun wegen Problemen mit der Befestigung an den Fassaden und mangelender Akzeptanz bei den Hausbesitzern keine Hängelampen geben. „Eine Mastvariante mit einseitig angebrachtem Leuchtkopf – analog der geplanten Doppelkopfleuchte auf dem Marktplatz“ schlägt die Verwaltung vor.

Die Pyramide will man mit acht Bodenaufbau-Scheinwerfern ins rechte Licht rücken. Neben den zehn für Veranstaltungen versetzbaren Marktplatzbänken – bislang aus dem umstrittenen Tropenholz geplant – gehören 18 Pflanzkübel aus Stahl zu den Marktplatzmöbeln. Auch zehn Abfallbehälter stehen auf dem Platz, daneben Aufzug und Treppen zur U-Strab.

Außerdem kehren noch der Ludwigsbrunnen und die Rathaustreppe zurück. Momentan wird an der Westseite des Platzes vor „Marktlücke“ und „Böckeler“ das Pflastern vorbereitet. Außerdem schließt sich das Steinfeld um die 31 Wasserdüsen bei der Pyramide. 2020 wird die Südhälfte des Marktplatzes zwischen Rathaus und Stadtkirche frisch versiegelt.

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