Am Mittwoch ist der obligatorische Weihnachtsbaum eingetroffen. Wo doch der Christkindlesmarkt wegen der Marktplatz-Baustelle diesmal nur am Friedrichsplatz seine Buden aufschlägt, bringt wenigstens die geschlagene Tanne etwas Adventsgrün in die Steinwüste.
Ein Baum steht schon - vorübergehend
Dabei bleibt der Marktplatz gerade wegen des Fehlens grüner Schattenspender im Mittelpunkt der Diskussion über die Neugestaltung von Kombi-City in Zeiten des Klimawandels.
Weiter scheint nicht abschließend geklärt, ob doch noch Bäume ihre Wurzeln unter dem portugiesischen Granitpflaster um die Pyramide schlagen dürfen. Die Verwaltung der Stadt im durch den Gemeinderat erklärten „Klimanotstand“ prüft diese Gretchenfrage der Stadtökologie inzwischen schon seit drei Monaten.
Nach BNN-Information ringt man weiter darum, ob etwa zehn Bäume an den Längsseiten – die meisten vor Modehaus Schöpf, die anderen gegenüber bei Café Böckeler und an der Rathausecke zur Hebelstraße – zwischen dem Leitungsgewirr und neben dem Deckel der breitesten U-Strab-Station gedeihen können. Die Baumfrage soll nun vor Weihnachten beantwortet sein.
Tropenholz bei der Pyramide
Am Mittwoch hat sich der Planungsausschuss des Gemeinderats damit hinter verschlossenen Türen beschäftigt. Am Dienstag, 19. November, steht der Marktplatz auf der Tagesordnung des Gemeinderats.
Auch die zehn Bänke aus Tropenholz, die an den Marktplatzlängsseiten zwischen Pflanzkübeln aus Stahl vorgesehen sind , können die Stadtpolitik noch beschäftigen. Derzeit steht eine Bank aus Iroko-Holz, auch afrikanisches Teak genannt, auf der freigegebenen Pflasterfläche zwischen Modehaus Schöpf und Pyramide.
Zumindest innerhalb der größten Fraktion regt sich Widerstand gegen dieses klimapolitische Signal. Bei den Grünen denkt man über eine Kurskorrektur nach. In der Fraktion wird die Verwendung von Tropenholz sehr kritisch gesehen. Die Grünen befürworten deshalb Bänke aus einheimischen Bäumen.
Wenig Sympathien für Hängelampen
Gleich zwei weitere Male wird nun binnen fünf Tagen über die Einrichtung der guten Stube Karlsruhes, die nach elf Jahren U-Strab-Bau Ende 2020 fertig gepflastert sein soll, in öffentlichen Veranstaltungen gesprochen. Am Dienstag, 19. November, hat der Gemeinderat erneut über die Beleuchtung und Möblierung des Marktplatzes zu befinden.
Bereits am Freitag, 15. November, gibt es um 19 Uhr in der IHK am Friedrichsplatz das „Fachforum Zukunft Innenstadt“. Auch dort geht es zentral um den Marktplatz und die Kaiserstraße. „Einen intensivem fachlichen Austausch zur aktuellen und zur künftigen Entwicklung der Innenstadt mit allen handelnden Akteuren“ verspricht Oberbürgermeister Frank Mentrup. Interessierte Bürger können sich dafür nach Angaben der Stadt per E-Mail an info@karlsruhe-erleben.de anmelden.
Bürgerforum am 15. November
Im Gemeinderat geht es auch um das Beleuchtungskonzept für die Kaiserstraße: Es wird nun wegen Problemen mit der Befestigung an den Fassaden und mangelender Akzeptanz bei den Hausbesitzern keine Hängelampen geben. „Eine Mastvariante mit einseitig angebrachtem Leuchtkopf – analog der geplanten Doppelkopfleuchte auf dem Marktplatz“ schlägt die Verwaltung vor.
Die Pyramide will man mit acht Bodenaufbau-Scheinwerfern ins rechte Licht rücken. Neben den zehn für Veranstaltungen versetzbaren Marktplatzbänken – bislang aus dem umstrittenen Tropenholz geplant – gehören 18 Pflanzkübel aus Stahl zu den Marktplatzmöbeln. Auch zehn Abfallbehälter stehen auf dem Platz, daneben Aufzug und Treppen zur U-Strab.
Außerdem kehren noch der Ludwigsbrunnen und die Rathaustreppe zurück. Momentan wird an der Westseite des Platzes vor „Marktlücke“ und „Böckeler“ das Pflastern vorbereitet. Außerdem schließt sich das Steinfeld um die 31 Wasserdüsen bei der Pyramide. 2020 wird die Südhälfte des Marktplatzes zwischen Rathaus und Stadtkirche frisch versiegelt.