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Viele Änderungen

Das ist der neue Liniennetzplan in Karlsruhe ab Ende 2021

Das neue Liniennetz der Stadt- und Straßenbahnen durch die Fächerstadt ist festgelegt. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) bringen alle regionalen Stadtbahnlinien in den U-Strab-Tunnel, wenn der Stadtumbau per Kombilösung Ende 2021 perfekt ist.

Der neue Liniennetzplan, der ab Ende 2021 gilt.
Der neue Liniennetzplan, der ab Ende 2021 gilt. Foto: BNN/VBK

Das neue Liniennetz ist da. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben sich entschieden, wie sie Bahnen mit dem geplanten Beginn des Kombi-Zeitalters Ende 2021 rollen lassen: Maximal sieben Linien werden durch den Ostteil der U-Strab-Röhre und zunächst zwei auf der neuen oberirdischen Gleistrasse durch den City-Boulevard Kriegsstraße geschickt. Alle Stadtbahnlinien rollen durch den U-Strab-Tunnel. Gravierende Änderungen kommen auf viele Karlsruher zu, weil ihr Straßenbahnnetz neu geknüpft wird.

Mal kurz der Linie nach: Die Linie 1 fährt von Durlach ausgehend nicht mehr durch die City nach Oberreut, sondern ab Weihnachten 2021 in die Nordstadt und bis Neureut-Heide, in einigen Jahren dann bis Kirchfeld Nord. Sie unterquert die City im Ost-West-Tunnel vom Durlacher Tor bis zum Mühlburger Tor. Die VBK kombinieren künftig Durlach und die Nordstadt, weil dort jeweils die Fahrgastzahlen besonders hoch sind.

Immer in Doppeltraktion.
Ralf Messerschmidt, VBK-Betriebsleiter

„Wir fahren dann auf der Linie 1 immer in Doppeltraktion“, erklärt VBK-Betriebsleiter Ralf Messerschmidt. Überhaupt garantiere man auf allen Linien den Zehn-Minuten-Takt. Auch Angebotsreduzierungen wie einen ausgedünnten Sommerbetrieb auf der Linie 5 oder die Verkürzung der Linie 4 in der Waldstadt würden rückgängig gemacht, versichert VBK-Geschäftsführer Ascan Egerer.

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Abtauchen in den Südabzweig

Die Linie 2 kehrt im Prinzip auf den vertrauten Kurs der Vor-Kombi-Bau-Zeit von Knielingen (Verlängerung bis Knielingen Nord gerade in Bau) nach Wolfartsweier zurück. Folglich rollt sie dann vom Hauptbahnhof kommend wieder durch die Ettlinger Straße. Dort geht es dann allerdings über die Rampe in den U-Strab-Südabzweig und im Tunnel bis zum Auftauchen in der Durlacher Allee beim Gottesauer Platz.

Dagegen bleibt die Linie 3 komplett oberirdisch. Von Rintheim biegt sie am Kronenplatz Richtung Bahnhofplatz ab, um von dort über die Karlstraße zum Europaplatz und weiter über den Entenfang nach Daxlanden beziehungsweise weiter nach Rappenwört zu fahren.

Durch die Kapellenstraße

Neu ist die Konzeption für die Linie 4. Sie beginnt traditionell in der Waldstadt, aber biegt schon am Durlacher Tor ab, um über die für den Regelbetrieb reaktivierte Schienen in der Kapellenstraße die Kriegsstraße zu erreichen. ´Die Wagen von der Linie 4 rollen dann auf dem Boulevard bis zum Karlstor, um dann über Europaplatz und Schillerstraße Kurs auf die Endstation Badeniaplatz zu nehmen.

Ebenfalls auf den neuen Gleisen der Kriegsstraße kommt die Linie 5 durch die City. Vom Bahnhof Durlach geht es über die Südostbahnstrecke an Schloss Gottesaue vorbei, durch den Erhardboulevard und die zentrale Kriegsstraße bis zum Karlstor und dann via Mathystraße zum Weinbrennerplatz und durch westliche Kriegsstraße wie gehabt über Kühlen Krug und Entenfang zum Rheinhafen.

Alle Linien haben eine gute Innenstadtanbindung.
Ascan Egerer, VBK-Geschäftsführer

„Alle Linien haben eine gute Innenstadtanbindung“, sagt Egerer. Dabei ist festzuhalten: Die Straßenbahnen der Linien 3, 4 und 5 bleiben dem Marktplatz fern. Eine Linie 6 gibt es nicht mehr. Als dritte Linie soll mittelfristig die Stadtbahnlinie S 31/S 32 auf dem Kriegsstraßengleis durch die City Richtung Europaplatz geführt werden. Die VBK sind optimistisch diese Stadtbahn, die bislang vom Kraichgau auf DB Gleis zum Hauptbahnhof kommt, nach dem Bahnhof Durlach auszuschleifen und über ein Neubaugleis beim Ostring bei Schloss Gottesaue ins VBK-Netz einzuknüpfen.

Konzerthaus-Route gestrichen

Sechs Linien rollen durch den Südabzweigtunnel, nur jeweils eine Linie in der Rüppurrer Straße, die südliche Karlstraße und den Brauerboulevard. Die Route Baumeister-/Hermann-Billing-Straße/Konzerthaus wird nicht mehr genutzt. Gleiches gilt im Regelbetrieb für die neu oberirdisch verlegten Gleise oberirdisch vom Durlacher Tor bis zur Lutherkirche sowie das Gleisstück durch den Stadtpark von Karlsruhe Südost. Wird die U-Strab ein halbes Jahr früher als die Kriegsstraße fertig, rollen die Bahnen schon ab Mitte 2021 mittels provisorischem Liniennetz durch den Tunnel, erklärt die VBK.

Kommentar: Auf Linie

Jetzt ist es raus, wie die Bahnen ab Ende 2021 durch die umgebaute City rollen. Die Verkehrsbetriebe haben mit Beistand dreier Expertenfirmen drei Jahre lang getüftelt und nun ihr Netz der Zukunft auf Linie gebracht. Schließlich war das 2002 ursprünglich für das Kombi-Zeitalter ausgegebene Liniennetz in 18 Jahren längst veraltet. Aber die Eckpunkte sind unverändert: Alle Stadtbahnen, die von weit her durch die Schlagader der Technologieregion rollen, dürfen durch die Röhre unter der Kaiserstraße beziehungsweise Richtung Hauptbahnhof düsen.

Damit verkürzt sich die Reisezeit um rund fünf Minuten, die Bahnen werden zudem wieder pünktlicher als im Kombi-Bau-Jahrzehnt. Dabei dürfen die Karlsruher nicht vergessen: Die Stadtbahnen spielen in der Stadt für sie die Rolle von Straßenbahnen. Dazu kommen drei U-Strab-Tramlinien. Zudem wird so die Kriegsstraße als neuer City-Boulevard zur Straßenbahnachse – und die Kaiserstraße endlich zur wahren Fußgängerzone.

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