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Kretschmann und Mentrup äußern sich

„Sie waren ein toller Mensch!“: Reaktionen zum Tod von dm-Gründer Götz W. Werner

Es geht bei der Arbeit vor allem anderen um Sinnstiftung und Wertschätzung, hat Götz W. Werner einmal gesagt. Wie sehr die Menschen den dm-Gründer wertgeschätzt haben, zeigen die Reaktionen auf seinen Tod.

Ging auf Reisen auch immer gerne in dm-Filialen: Götz W. Werner ist am vergangenen Dienstag im Alter von 78 Jahren gestorben.
Ging auf Reisen auch immer gerne in dm-Filialen: Götz W. Werner ist am vergangenen Dienstag im Alter von 78 Jahren gestorben. Foto: Uli Deck/dpa

Selten stößt der Tod eines Unternehmers auf so breite Resonanz in Wirtschaft und Gesellschaft. Das Leben, Denken und Wirken von Götz W. Werner wirkt auf intensive Weise nach in diesen Tagen.

„Sie waren ein toller Mensch! Danke, dass ich Teil Ihres Unternehmens werden durfte, darauf bin ich stolz“, schreibt eine dm-Mitarbeiterin auf der Facebook-Seite der Drogeriemarktkette, die Werner 1973 gegründet hatte.

Auch zwei Tage nach Bekanntwerden seines Todes kommen minütlich Beileidsbekundungen an die Familie und teils sehr persönliche Würdigungen hinzu.

Götz W. Werner: brillanter Unternehmer, Menschenfreund und Visionär

Die Menschen spüren: Werner war ein Menschenfreund. „Solche Menschen braucht die Welt“, lautet einer der Kommentare. Sie bringen Trauer und Mitgefühl, aber auch Ehrfurcht und größten Respekt zum Ausdruck: „Wenn sich einige ein Beispiel an ihm nehmen würden, wäre diese Welt ein viel schönerer Ort für alle.“ Werner gilt ihnen als „leuchtendes Beispiel an Menschlichkeit“ – „ein Unternehmer, der das Herz am richtigen Fleck hatte, ist so selten.“

Wirtschaftsverbände, Vereine und Politiker würdigen den Mann, für den Einkommen nicht als Folge von Arbeit galt, sondern als Voraussetzung dafür. „Götz Werner war nicht nur ein brillanter Unternehmer mit einzigartigem unternehmerischem Gespür und Erfolg. Er war zugleich ein Visionär, der etwa beim Thema bedingungsloses Grundeinkommen gesellschaftliche und politische Debatten mit großer Leidenschaft angestoßen hat“, würdigt ihn Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

Götz W. Werner beriet ihn in Wirtschaftsfragen. „Mit Vehemenz hat er sich den Themen Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit gewidmet und damit eindrücklich Stellung bezogen als Unternehmer, der sich einer übergeordneten Verantwortung für die Gesellschaft verpflichtet fühlt.“

Einsatz für das bedingungslose Grundeinkommen

„Bei ihm stand der Mensch im Mittelpunkt“, sagt der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Er hat sich eingemischt und eingebracht. Er hat Debatten angestoßen. Er war ein großartiger Unternehmergeist, der weit über sein Unternehmen hinausgeblickt hat. Dieser Weitblick wird uns fehlen.“

Ich wurde Zeuge davon, wie einer der reichsten Männer des Landes privat eher bescheiden und demütig lebt.
Michael Bohmeyer, Gründer „Mein Grundeinkommen“

„Ich wurde Zeuge davon, wie einer der reichsten Männer des Landes privat eher bescheiden und demütig lebt“, berichtet Michael Bohmeyer, der den Verein „Mein Grundeinkommen“ gegründet hat. Er verlost Grundeinkommen von monatlich 1.200 Euro.

Nicht Macht und Status hätten Werner interessiert, sondern Ideen und Ideale. Er habe es wie kein zweiter vermocht, das bedingungslose Grundeinkommen in seiner sozialen und liberalen Dimension zusammenzudenken.

„Götz Werner hat die Idee in Millionen von Köpfen und Herzen verpflanzt. Er ist und bleibt die unerreichbare Vaterfigur des Themas.“

Würdigung als „herausragende Unternehmerpersönlichkeit“

„Götz Werner war eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit, ein Vordenker und auch ein Vorbild für neue Wege im Management und in der Organisationsentwicklung“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe, Guido Glania.

Mit seiner unternehmerischen Leistung, seinem politischen Engagement und mit seiner unerschöpflichen Schaffenskraft habe er die regionale Wirtschaft und Gesellschaft beispiellos mitgeprägt. Seit der Gründung der Drogeriekette „verstand sich Götz Werner selbst als Unternehmer, den in erster Linie nicht nur der Gewinn antrieb, sondern das Wohl der Kunden und der Mitarbeitenden“. Wenn deren Zufriedenheit stimme, stimme auch der geschäftliche Erfolg.

„Trotz der Leitung eines bundesweit und zunehmend europaweit agierenden Unternehmens, war es Götz Werner ein großes Anliegen, sich auch den regionalen Entwicklungen, insbesondere dem Handel, zu widmen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Glania, der auch an sein Engagement für die Ausbildung junger Menschen erinnert.

dm-Gründer macht sich verdient um Karlsruhe als Gründerstadt

„Er war ehrgeizig, charismatisch und wandlungsfähig. Stillstand war für ihn keine Option“, so Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) über Werner. Sein beruflicher Lebensweg sei nicht immer geradlinig verlaufen, dennoch habe er stets an seinen Träumen und Zielen festgehalten.

Sein Name wird stets untrennbar mit Karlsruhe verbunden bleiben.
Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe

„In Karlsruhe erwarb er sich außerdem mit seinem Engagement um die Gründerszene herausragende Verdienste und gab durch seine Impulse wertvolle Hilfestellungen bei der Entwicklung des Standorts als Gründerstadt“, so der Oberbürgermeister. Stadt und Region seien Götz W. Werner zu großem Dank verpflichtet: „Sein Name wird stets untrennbar mit Karlsruhe verbunden bleiben.“

Werner wurde die Leitung des Interfakultativen Instituts für Entrepreneurship des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) übertragen. Darüber hinaus wurde er mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg sowie mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

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