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Höhere Kosten

Bad Herrenalb bringt am meisten Fremdwasser ins Abwasserkanalnetz

Der Eintrag von sogenanntem Fremdwasser belastet seit Jahrzehnten die Kläranlage in Neurod und damit die Kassen der Mitgliedskommunen des Abwasserverbands Albtal. Der größte Anteil des Fremdwassers kommt aus Bad Herrenalb.

In der Kläranlage Neurod werden die Abwässer von mehr als 44.000 Haushalten geklärt. Das meiste Fremdwasser kommt laut Messungen aus Bad Herrenalb.
In der Kläranlage Neurod werden die Abwässer von mehr als 44.000 Haushalten geklärt. Das meiste Fremdwasser kommt laut Messungen aus Bad Herrenalb. Foto: Klaus Müller

Der hohe Eintrag von Fremdwasser ins Kanalnetz ist seit Jahrzehnten ein Problem für den Abwasserverband Albtal. Über den Anteil, den die Verwaltungsgemeinschaft Bad Herrenalb/Dobel daran hat, informierte in der jüngsten Sitzung des Herrenalber Gemeinderates Walter Knab, Schriftführer des Abwasserverbands Albtal.

„In die Kläranlage des Verbands fließen pro Jahr 6,5 Millionen Kubikmeter Wasser“, so Knab. Davon sei ein Teil Schmutzwasser, zudem fließen in die Kläranlage gebührenpflichtiges Abwasser und Fremdwasser. Letzteres ist Quell-, Drainage- oder Grundwasser, das durch Undichtigkeiten im Rohrsystem ins Kanalnetz gelangt und sich dort sofort mit dem Abwasser vermischt.

Eintrag von Fremdwasser belastet Mitglieder des Abwasserverbands Albtal

„Durch die Verdünnung des Abwassers verringert sich die Abbauleistung der Kläranlage und Schadstoffe können vermehrt in die Gewässer gelangen“, erläuterte Knab die Problematik. Zudem erhöht sich durch die zusätzliche Wassermenge die hydraulische Belastung der Kläranlage. Dies schlägt sich in den Kosten nieder, die von allen Mitgliedsgemeinden des Verbands getragen werden müssen.

„Messungen haben ergeben, dass fast 58 Prozent des Fremdwassereintrags aus Bad Herrenalb stammen“, so Knab. Die Begeisterung der anderen Gemeinden hält sich natürlich in Grenzen, wenn sie für die Reinigung von Wassermengen, die sie nicht verursacht haben, zahlen müssen.

Kamerabefahrung deckt Risse und Einbrüche im Rohrsystem auf

Gemessen wurde nachts, wenn der Schmutzwassereintrag gering ist, an verschiedenen Punkten. „Am Messpunkt Schweizerwiese sind es 37,4 Liter pro Sekunde, am Steinhäusle 38,9 Liter pro Sekunde“, sagte Knab. 

Die letzte Kamerabefahrung des Abwasserkanalsystems war im Jahr 2010. Dabei zeigten sich etliche Risse und Einbrüche des Rohrsystems. „Das Hauptproblem liegt in der Schweizerwiese“, so Knab.

Die Stadt Bad Herrenalb werde nicht umhinkommen, in die Sanierung des Abwassersystems zu investieren. Alles auf einmal geht jedoch nicht, man muss das Abwasserkanalsystem nochmals befahren und dann die prägnantesten Stellen herausgreifen. „Wir werden wohl Jahrzehnte brauchen, um das Problem in den Griff zu bekommen, ganz zu schweigen von den Kosten“, kommentierte Andreas Tockhorn (GLplus). 

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