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Während der Herbstferien

Bahnstrecke durch das Albtal wird für mehr als eine Woche gesperrt

Zwei Millionen Euro gibt die AVG in den Herbstferien aus, um die Albtalbahnstrecke zu sanieren. Zwar gibt es einen Schienenersatzverkehr, doch der hat deutliche Nachteile. Was Bahnfahrer jetzt wissen müssen.

Eine Bahn der AVG überquert bei Busenbach die Brücke über die Herrenalber Straße.
Nichts geht mehr: Sowohl die Strecke nach Bad Herrenalb als auch die Strecke nach Ittersbach bleiben ab der Haltestelle Ettlingen Albgaubad für mehr als eine Woche gesperrt. Foto: Florian Krekel

Bahnfahrer im Albtal müssen in den Herbstferien deutlich mehr Zeit einplanen. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) führt umfangreiche Bauarbeiten durch und sperrt deshalb sowohl die Strecke nach Bad Herrenalb (Linie S1) als auch die Strecke Richtung Ittersbach (S11/S12) ab kommendem Freitag, 27. Oktober, ab 22 Uhr.

Bis Montag, 6. November, werden die Bahnen zwar ab dem Ettlinger Stadtbahnhof durch Busse im Schienenersatzverkehr ersetzt, doch die können die Fahrzeiten der Bahnen nicht einhalten und brauchen für die Bedienung der Strecken merklich länger.

Schienenersatzverkehr braucht teilweise doppelt so lange wie Bahn

So braucht die Stadtbahn der Linie S11 aktuell laut Fahrplan 24 Minuten, um von Ettlingen Stadt nach Ittersbach zu kommen. Der Bus benötigt für diese Strecke im Schienenersatzverkehr laut Fahrplanportal indes mehr als 40 Minuten.

Hinzu kommt, dass die Busse bei vielen Unterwegshalten sogenannte Ersatzhaltestellen anfahren, die vom jeweiligen Bahnhof aus fußläufig zu erreichen sind und meist in einem Umkreis von knapp 100 Metern des Bahnhofes liegen.

Konkret ist das bei den Halten Ettlingen Spinnerei, Busenbach, Etzenrot, Fischweier, Frauenalb-Schielberg, Bad Herrenalb Steinhäusle, Reichenbach und Spielberg der Fall.

Freie Fahrt mit der Bahn erst wieder am 6. November

Eine Besonderheit bildet zudem der Halt Ettlingen Albgaubad. Er kann noch mit der Stadtbahn angefahren werden.

Der Schienenersatzverkehr für alle, die weiter ins Albtal wollen oder von dort kommen, beginnt und endet aber am Ettlinger Stadtbahnhof. Freie Fahrt mit der Bahn gibt es erst wieder am 6. November ab 4.40 Uhr am Morgen.

Keine Fahrradmitnahme im Schienenersatzverkehr

Zu beachten für Fahrgäste gilt es auch, dass der AVG zufolge die Fahrradmitnahme in den Bussen des Ersatzverkehrs nicht möglich ist. Auch gibt es nicht in allen Bussen einen Fahrkartenverkauf. Fahrgäste werden gebeten, im Vorfeld eine Fahrkarte am Automaten zu lösen oder die Fahrkarten-Apps zu nutzen.

Grund für die Sperrung sind laut AVG Sanierungsarbeiten in gleich mehreren Bereichen. Unter anderem werden vom Ettlinger Albgaubad in Richtung der Haltestelle Ettlingen Spinnerei Schienen auf einer Gesamtlänge von neun Kilometern erneuert. Zudem wird der Mittelbahnsteig im Bereich der Haltestelle Ettlingen Spinnerei zurückgebaut.

Mittelbahnsteig am Halt Ettlingen Spinnerei muss weg

Letzterer hat laut AVG-Pressesprecher Michael Krauth nur eine Breite von 60 Zentimetern und war ohnehin nicht mehr für Fahrgäste nutzbar. In früheren Zeiten hatte der kleine Bahnsteig als Behelfsbahnsteig für alte Bahnen gedient, die nur auf einer Seite Türen hatten. Mussten diese Züge aus irgendeinem Grund auf dem „falschen“ Gleis in den Bahnhof Spinnerei einfahren, konnten die Passagiere auf dem kleinen Bahnsteig aussteigen.

Das ist heute nicht mehr zulässig und auch nicht mehr nötig. Der „tote“ Mittelbahnsteig muss daher weg. Das schreibt die Landeseisenbahnaufsicht Baden-Württemberg vor. Konkret heißt es: Nicht genutzte Bauwerke müssen aufgrund der Einhaltung des Lichtraumprofils zurückgebaut werden. 

Zwei Millionen Euro Baukosten

An den Bahnübergängen in der Waldstraße und jenem südlich des TÜV in Ettlingen, an der Alb kurz vor dem größeren Übergang der Pforzheimerstraße, werden Schienen sowie Belag erneuert und Stopfarbeiten durchgeführt, wie die AVG weiter ausführt. Dafür müssen die beiden Übergänge laut Pressesprecher Krauth für die Dauer der Arbeiten gesperrt werden.

Zudem würden an einzelnen Stellen der Strecke Reparaturen an Weichen vorgenommen. Insgesamt kosteten die Maßnahmen knapp zwei Millionen Euro.

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