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330 Teilnehmende

Beim Schützenverein Ettlingen finden Seniorenmeisterschaften im Sportschießen statt

Zur Meisterschaft des Landesverbands Baden kommen Senioren auch von weit her nach Ettlingen, um sich an ihren Luftdruckwaffen zu messen. Sie wissen, worauf es beim Schießen ankommt.

Schützen stehen an einem Schießstand mit angelegten Langwaffen.
Am Schießstand herrscht Konzentration. Die Schützen trainieren in Ettlingen mit ihren Waffen für den nächsten Wettbewerbsdurchgang. Foto: Rüdiger Homberg

„Im Schützengeist der Heimat verbunden“, ist auf der Standarte des Schützenvereins Ettlingen zu lesen. Sie steht hinter Glas in einer Vitrine des idyllisch am Berg über der Stadt gelegenen Schützenhauses und wird zu Ereignissen wie Königsbällen herausgenommen. Am Wochenende blieb sie an ihrem Platz.

Denn der Landesverband Baden der Sportschützen hatte zu seinen Seniorenmeisterschaften in verschiedenen Schieß-Disziplinen gerufen. Rund 330 Sportschützinnen und Sportschützen waren gekommen, um ihre Badischen Meister mit Luftdruckwaffen zu ermitteln.

Teilnehmer in Ettlingen: Man muss sich konzentrieren können

Aus dem ganzen Raum zwischen der Grenze zu Hessen und Rheinstetten hatten sie sich auf den Weg nach Ettlingen gemacht. Da es sich um eine Seniorenmeisterschaft handelte, mussten sie mindestens 51 Jahre alt sein.

Zu den ältesten Teilnehmern zählten die beiden 82-jährigen Gerhard Keppler aus Sinsheim und Hilmar Leuck aus Eschenbach im Rhein-Neckar-Raum. Auf die Frage, was die Faszination am Schießsport ausmacht, antworten beide beinahe gleichlautend.

Schießen ist Kopfsache. Erfolge entstehen zwischen den Ohren.
Gerhard Keppler
Teilnehmer der Seniorenmeisterschaft der Sportschützen

Der gebürtige Schwabe Gerhard Keppler, der bereits seit 1964 Sportschütze ist, drückt es so aus: „Schießen ist eine Kopfsache. Erfolge entstehen zwischen den Ohren. Man braucht innere Stabilität und einen gesunden Lebenswandel.“ Und Leuck ergänzt: „Man muss bei sich sein, man muss sich konzentrieren können. Wer das nicht fertigbringt, trifft auch auf der Zielscheibe nicht in die 10 und erzielt so keine Erfolge.“

Leuck war in seiner Altersklasse immerhin schon dreimal Deutscher Meister und ist auf bestem Wege, sich auch in diesem Jahr für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Er fügt an: „Innere Konzentration zieht sich durchs gesamte erfolgreiche Schießen.“ Er sei noch nie auf die Idee gekommen, seine Waffen illegal anzuwenden.

Im Ettlinger Verein müssen sich Mitgliedsanwärter persönlich vorstellen

In diesem Augenblick war es allerdings noch nicht bekannt, dass der des dreifachen Mordes verdächtige Mann aus der Umgebung von Augsburg ein Sportschütze mit gültigem Waffenschein war.

So konnte die Oberschützenmeisterin und Vorsitzende des Ettlinger Vereins, Marion Marmein, guten Gewissens sagen, dass man nur Mitglied in ihrem Schützenverein werden kann, wenn sich die Kandidatin oder der Kandidat persönlich im Verein vorgestellt hat.

Leider gibt es immer weniger Sportschützen.
Helga Mohr
SSG Neckarhausen

Bei verschiedenen Waffen ist eine einjährige Probezeit notwendig. Erst dann holt die Waffenbehörde verschiedene Gutachten ein und erteilt nur bei positiven Bescheiden die Erlaubnis, eine bestimmte Waffe zu erwerben. Diese muss dann auch gesichert aufbewahrt werden. Auch das überprüfe die Waffenbehörde. Etwa bei Hilmar Leuck erst vor wenigen Tagen.

„Leider gibt es immer weniger Sportschützen“, bedauert Helga Mohr von der SSG Neckarhausen. Wie ihr Vereinsvorsitzender Eberhard Netzer führt sie das darauf zurück, dass es doch immer wieder zu solchen katastrophalen Waffeneinsätzen wie am Freitag bei Augsburg kommt. „Da sagen manche Eltern, mein Kind bekommt keine Waffe in die Hand.“

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