Hiobsbotschaft aus Karlsbad: Bei Harman in Ittersbach, unter anderem Zulieferer der Automobilindustrie, sind akut 80 Arbeitsplätze bedroht. Entsprechende BNN-Informationen bestätigte am frühen Dienstagabend der Betriebsratsvorsitzende Klaus Rupp und kommentierte: „Leider geht der globale Abbau-Wahnsinn bei Harman weiter.“
Erst im Mai vorigen Jahres hatte die Firmenleitung angekündigt, sich von 30 Mitarbeitern zu trennen. Betroffen waren damals die Entwicklungsbereiche, unter anderem für Hardware und Software.
Mehrere Bereiche in Ittersbach von Arbeitsplatzabbau betroffen
Dieses Mal geht es Rupp zufolge zum einen um die so genannte Produktionsvorbereitung, zum anderen um die Ersatzteilfertigung. Außerdem betrifft der Job-Abbau die Mustergeräteproduktion, wie sie für Testzwecke bei Harman erfolgt. „Aus unserer Sicht ist das ein ziemlicher Kahlschlag, den das Unternehmen hier vorhat“, sagte Rupp weiter.
Die betroffenen Beschäftigten seien Ende vergangener Woche informiert worden. Harman begründe den Schritt damit, dass es weitere Kosteneinsparungszwänge gebe. Rupp geht davon aus, dass die Entscheidung, sich von Mitarbeitern zu trennen, in den USA gefallen ist.
Aus unserer Sicht ist das ein ziemlicher Kahlschlag, den das Unternehmen hier vorhat.Klaus Rupp, Harman-Betriebsratsvorsitzender
Das vormalige Vorzeigeunternehmen (Auto)Radio Becker wurde in den 1990er Jahren von Harman International übernommen.Voriges Jahr war bereits der Standort in Straubing (Bayern) dicht gemacht worden, in Garching(ebenfalls Bayern) sollen auch Beschäftigte gehen.
Aus vormals 1.600 Arbeitsplätzen wurden 800
Vor zehn Jahren waren es am Standort Ittersbach noch rund 1.600 Beschäftigte, jetzt ist man bei 800 – Tendenz weiter fallend. Rupp befürchtet, dass die Arbeitgeberseite auf Sozialpläne und Interessensausgleich hinarbeiten wird, das wolle man aber nicht.
„Es gibt andere Möglichkeiten als den Arbeitsplatzabbau. Unter anderem könne man dem Unternehmen tariflich entgegenkommen. Der Harman-Betriebsrat werde zusammen mit der IG Metall Pforzheim um jeden Arbeitsplatz in Ittersbach kämpfen. „Die Stimmung hier ist sehr gedrückt.“