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Besuch bei den Denningers

Ach du dickes Ei: So arbeitet ein Geflügelhof in Karlsbad vor Ostern

Vor Ostern müssen auf dem Geflügelhof Denninger alle mit anpacken, aber auch das Futter spielt eine wichtige Rolle bei der Eierproduktion.

Grünes Paradies: Auf dem Geflügelhof Denninger sind 10.000 Legehennen beheimatet. Viel Arbeit für Manuel Denninger (links). Seine Kinder Sophia und Moritz helfen im Familienbetrieb mit und freuen sich über viele bunte Ostereier.
Auf dem Geflügelhof Denninger sind 10.000 Legehennen beheimatet. Viel Arbeit für Manuel Denninger (links). Seine Kinder Sophia und Moritz helfen mit. Foto: Stefan Lumpp

Wenn der Bedarf an bunt bemalten Eiern sprunghaft ansteigt, steht Ostern unmittelbar vor der Tür. Das kirchliche Fest der Auferstehung ist untrennbar mit dem Osterei verbunden.

Damit sich viele Mädchen und Jungen am Ostersonntag auf die Suche machen können, müssen die Eier aber erst einmal produziert werden. Um herauszufinden, wie das abläuft und welche Logistik dahinter steckt, haben die BNN den Geflügelhof Denninger in Karlsbad besucht.

„Die Wochen vor Ostern ist hier Hochbetrieb“, sagt Manuel Denninger. Während er sich um die Hühner und die Landwirtschaft kümmert, ist sein Bruder Markus mit der Vermarktung und dem Hofladen beschäftigt.

Drei feste Mitarbeiter und sechs Aushilfen sind im Familienbetrieb tätig, und auch die Kinder helfen gerne mit. Der Hof verfügt über rund 10.000 Legehennen-Plätze in Boden- und Freilandhaltung. Pro Tag kommen die Denningers auf einen Ertrag von etwa 7.000 Eier.

Am Futter wird nicht gespart.
Manuel Denninger, Geflügelhof Denninger

Um Bedarfsspitzen gut abarbeiten zu können, spielt auch das Futter eine wichtige Rolle. „Für ein gesundes Huhn, das fröhlich Eier legt, ist das ausschlaggebend“, betont Denninger. Die Produktionsschritte von der Aussaat des Getreides bis zum fertigen Ei habe man alles in eigener Hand.

Das Futter sei qualitätsstabil und habe immer die gleichen Anteile aus Weizen, Mais, Soja, Mineralien und Kalk – „am Futter wird nicht gespart“. Und auf den umliegenden Wiesen finden die Hennen genug saftiges Grün.

Darum sind die Eier braun oder weiß

Das sonnige Wetter in der Karwoche hat das Geschäft noch etwas angekurbelt – gefragt sind vor allem die weißen Eier, die dann daheim in eigener Handarbeit selbst gefärbt werden. Aber von was hängt es eigentlich ab, ob die Eier weiß oder braun sind? Der Experte erkennt das auf Anhieb. Entscheidend ist das Gefieder an der Ohrmuschel. Ist das bei einem Huhn hell, dann lege es auch weiße Eier, so die Faustregel.

Die bunten Ostereier, die die Denningers vermarkten, werden aber nicht in Eigenarbeit gefärbt. Das übernimmt eine Färberei. Zuvor werden sie dampfgegart, was dem Geschmack eine gute Note verleihe. Beliefert werden Edeka- und Rewe-Märkte in der Region, sowie Metzgereien, Bäckereien und Hofläden. Direkt vor Ort wird im Hofladen und am Automaten verkauft.

Markus Denninger bringt den Privatkunden die Schachteln direkt zur Haustüre. Zehn Eier kosten momentan etwa 3,50 Euro – doppelt so viel wie vor zwei Jahren. Das zeigt, dass auch die Denningers mit gestiegenen Kosten kämpfen – vor allem bei Diesel, Verpackungsmaterial, Zusatzfutter und der Energie.

Zu Lebzeiten beschert ein Huhn dem Geflügelhof rund 400 Eier

Das Licht der Welt erblicken die Hühner nicht auf dem Karlsbader Geflügelhof – sie werden im legereifen Alter von einem halben Jahr gekauft. Die Aufzucht sei inzwischen ein eigener Betriebszweig und mitunter sehr aufwendig und komplex. „Dafür sind wir nicht ausgelegt“, erklärt Manuel Denninger.

Im Alter von zwei Jahren kommen die Hennen dann in die Schlachterei und werden als Suppenhühner vermarktet. Eine Henne legt im Jahr etwa 270 Eier. Heißt: Jedes Tier bringt für Denninger zu Lebzeiten einen Ertrag von rund 400 Eiern. Ab dem Legetag sind die Eier 28 Tage haltbar. Eine Woche vor Verfall sollte man sie im Kühlschrank aufbewahren.

Mir schmecken aber auch die süßen Schokoladeneier.
Moritz Denninger, Sohn von Manuel Denninger

Das Leben auf dem Hof gefällt auch den drei Kindern von Manuel Denninger. Als sie hörten, dass die Presse kommt, haben sie das Weite gesucht. Auf Zuruf ihres Papas kommen Sophia und Moritz dann doch und wollen sogar mit aufs Foto.

„Mein Handy ist auf den Boden gefallen und das Display ist kaputt. Jetzt muss ich 100 Eierschachteln verpacken; aber meine Freundin und meine Geschwister helfen mir“, erzählt Sophia. Ihrem Bruder Moritz macht das Eiersortieren Spaß: „Ab und zu esse ich dann eins. Mir schmecken aber auch die süßen Schokoladeneier.“

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