Sie schwammen, tauchten, sprangen: 30 Kinder haben im Waldschwimmbad in Langensteinbach zu Beginn dieser Woche ihre Schwimmprüfungen vom Seepferdchen bis hin zum Deutschen Schwimmabzeichen in Bronze, Silber oder Gold abgelegt.
Die Schwimmprüfung war Programmpunkt beim Ferienspaß der Gemeinde Karlsbad, an dem in den ersten drei Ferienwochen über 300 Kinder teilgenommen haben.
Die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer des DLRG-Ortsvereins sorgten am Beckenrand für Sicherheit und wachten darüber, dass die vorgeschriebenen Übungen auch ordnungsgemäß ausgeführt wurden.
Tauchen, Schwimmen und Springen gehören zum Seepferdchen
Zum Anfängerzeugnis Seepferdchen, das Kinder ab sechs Jahren erwerben können, gehören beispielsweise ein Sprung vom Beckenrand ins Wasser und anschließend 25 Meter Schwimmen. Außerdem muss ein Ring aus schultertiefem Wasser heraufgeholt werden.
Beim Jugendschwimmabzeichen, das es in den Leistungsstufen Bronze, Silber und Gold gibt, gehören auch Sprünge vom Dreimeterbrett, Streckentauchen und einige hundert Meter Schwimmen dazu.
Die nächste Ebene ist das Rettungsschwimmabzeichen, das ebenfalls in drei Leistungsstufen abgelegt werden kann. Während einige Prüflinge ihre Bahnen im Schwimmbecken zogen, beschäftigten sich andere mit der Theorie.
Baderegeln und Verhalten bei Gefahrensituationen gehören zur Prüfung. Und zumindest die Baderegeln müssen auch schon die Seepferdchenkinder kennen.
Einer Forsa-Studie zufolge hat sich der Anteil der Nichtschwimmer im Grundschulalter seit 2017 auf 20 Prozent verdoppelt und weitere 23 Prozent der Kinder sind noch nicht sicher im Wasser unterwegs.
Schwimmen will gelernt sein
Die DLRG strebe an, das durch Schwimmausbildung zu verbessern, unterstreicht DLRG-Vorsitzende Michaela Knoll. Schwimmen müsse man lernen, wie Lesen und Schreiben.
Einer der Gründe für den starken Anstieg bei den Nichtschwimmern sei die Schließung von Bädern und die ausgefallene Schwimmausbildung während der Corona-Pandemie. Das Seepferdchen ist der Anfang, aber eine echte Schwimmerin ist man erst, wenn man das Bronzeabzeichen hat, meint Knoll.
Der DLRG-Ortsverein Langensteinbach ist genauso alt wie das Waldschwimmbad, das 1938 eingeweiht wurde. Im selben Jahr wurde auch die DLRG Langensteinbach gegründet, um für die Sicherheit der Badegäste zu sorgen.
Vor fünf Jahren feierte der Verein sein 80-jähriges Bestehen. Das Waldschwimmbad ist Zentrum seiner Betätigung mit der Hauptaufgabe der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung. Hauptziel sei es, dass Kinder sichere Schwimmer werden.
Im Umkreis gibt es zu wenige Hallenbäder
Eine Herausforderung sei es, dass es im Umkreis nicht genügend Hallenbäder gebe, um eine ausreichende Anzahl von Schwimmkursen anbieten zu können.
Im Sommer habe man mit dem Freibad ein ideales Trainingsbecken, aber über das Winterhalbjahr sei es schwierig, Wasserflächen für die Kurse zu finden, beklagt Knoll.
Beim Ferienspaß sind wir schon viele Jahre dabei.Michaela Knoll
DLRG-Vorsitzende
In Langensteinbach könne man Kurse im Schwimmbad der Ludwig-Guttmann-Schule abhalten und auch in der Bergschule Remchingen. Darüber sei man sehr froh.
Doch optimal sei die Situation nicht. Im Sommer bietet die DLRG das komplette Programm an: zwei Trainingsabende pro Woche und am Wochenende Schwimmkurs.
DLRG-Ortsverein hat 300 Mitglieder
300 Mitglieder hat der DLRG-Ortsverein Langensteinbach, darunter 100 Aktive. Die Betreuerinnen und Betreuer beim Ferienspaß sind allesamt Rettungsschwimmer oder auch Lehrscheininhaber.
Alle arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich. „Beim Ferienspaß sind wir schon viele Jahre dabei und wir freuen uns, wenn die Kinder ihre Schwimmprüfung bestehen und künftig als sichere Schwimmer ins Wasser gehen und Spaß haben können“, resümiert Knoll.
