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Bild der Verwüstung

Dritter Vorfall innerhalb von vier Jahren: Geldautomat in Karlsbad erneut gesprengt

In der Nacht von Sonntag auf Montag haben Unbekannte in der Selbstbedienungsfiliale der Sparda-Bank im Gewerbegebiet Schießhüttenäcker in Karlsbad-Langensteinbach großen Schaden angerichtet.

Bild der Verwüstung: Unbekannte haben in der Nacht von Sonntag auf Montag einen Geldautomaten in der Benzstraße in Karlsbad-Langensteinbach gesperrt.
Bild der Verwüstung: Der Geldautomat im Gewerbegebiet Schießhüttenäcker wurde durch die Explosion aus der Wand gerissen. Die Fenster zur Straße hin zersplitterten. Foto: Gustl Weber

Zum wiederholten Mal haben Unbekannte in der Nacht von Sonntag auf Montag einen Geldautomaten der Sparda-Bank in der Benzstraße in Karlsbad-Langensteinbach gesprengt.

Nach Polizeiangaben hatte ein Zeuge gegen 2.15 Uhr beobachtet, wie sich drei Männer an dem Geldautomaten zu schaffen machten. Einer der Täter soll bewaffnet gewesen sein.

Täter rauschten mit PS-starkem Auto davon

Nach der Sprengung des Automaten sind die Männer laut Polizei mit einem „hochmotorisierten Auto“ davongefahren.

Der Raum, in dem der Geldautomat stand, wurde stark zerstört. Das Glas der Scheiben war am Morgen über den Parkplatz verstreut, die Fensterrahmen teilweise zerborsten. Der Sachschaden liegt im vierstelligen Bereich. Welcher Geldbetrag entwendet wurde, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

Die kaputten Fensterscheiben wurden am Montagmorgen entfernt und vorläufig durch Holzplatten ersetzt. Die Polizei sicherte den Bereich um das Gebäude ab. Kriminaltechniker stellten Spuren sicher. Vertreter der Sparda-Bank waren ebenfalls vor Ort.

Bei dem Standort des Geldautomaten handelte es sich um eine reine Selbstbedienungsfiliale ohne Personal. Wann sie wieder öffnen wird, konnte Andreas Küchle, Pressesprecher der Sparda-Bank Baden-Württemberg, am Montag nicht sagen.

Man müsse nun mit dem Vermieter des Gebäudes abklären, wie hoch genau der Schaden ist und wie man weiter vorgehe. „Schließlich ist es bereits das dritte Mal, dass wir heimgesucht werden an dieser Stelle.“

Die Automaten selbst seien „hochsicher“, der Wucht des Sprengstoffs könnten sie aber einfach nicht standhalten. Und alle weiteren Schutzvorkehrungen, wie etwa eine Reduktion der Öffnungszeiten der Filiale auf die Tagesstunden, würden „den Kunden weiter einschränken“, sagt Küchle.

Zwei weitere Vorfälle im Februar 2022 und Februar 2018

Nur fünf Wochen ist es her, dass sich zuletzt jemand an dem Automaten in der Benzstraße zu schaffen machte. Mit einer Bohrmaschine gelang es dem Unbekannten in der Nacht, den Automaten aufzubrechen, der Sachschaden wurde mit 15.000 Euro beziffert.

Ein Anwohner hatte den Vorfall bemerkt und die Polizei verständigt. Als die Beamten eintrafen, war der Mann aber bereits verschwunden.

Hinter einem Absperrband der Polizei ist die zersplitterte Gasscheibe der Sparda-Bank-Selbstbedienungsfiliale in Karlsbad-Langensteinbach zu sehen.
Durch die Wucht der Explosion zersplitterte auch die Glasscheibe zur Straße hin. Später wurde sie komplett herausgenommen und durch Holzplatten ersetzt. Foto: Stefan Meister

In einer Nacht im Februar 2018 hatten Unbekannte den Automaten in der Benzstraße schon einmal gesprengt. Dabei entstand ein Sachschaden von mehreren Zehntausend Euro, die Täter erbeuteten auch einen höheren Bargeldbetrag.

Volksbank in Ettlingen war ebenfalls betroffen

In Ettlingen wurde im Oktober 2021 ein Geldautomat in einer Volksbank-Filiale in Ettlingen-West gesprengt, es entstand ein Sachschaden von 150.000 Euro allein am Gebäude. Die Volksbank-Filiale wurde dabei stark zerstört. Sie hat bis heute nicht wieder geöffnet.

Die Polizei sieht bei den Sprengungen in Ettlingen und Karlsbad-Langensteinbach den gleichen „Modus Operandi“: Jedes Mal sind die Täter mit einem PS-starken Auto vorgefahren, haben die Automaten gesprengt, statt sie auf geräuschärmere Weise zu öffnen und sind dann davon gerauscht.

Einsam stehende Automaten in Autobahnnähe sind für Täter attraktiv

Dass die Automaten in Ettlingen und Langensteinbach bei den Tätern beliebt sind, führt Polizeisprecherin Heike Umminger auf ihre Nähe zur Autobahn und ihre „einsam stehende“ Lage in Gewerbegebieten zurück. Über die A8 respektive die A5 könnten die Kriminellen schnell davonkommen.

„Das sind Gruppierungen, die das bandenmäßig betreiben“, sagt Umminger. Ihnen auf die Schliche zu kommen, sei schwierig. Zum einen sei die Verfolgung der Autos mit 300 bis 400 PS unmöglich, zum anderen setzten die Banden bei ihren Taten „wechselnde Protagonisten“ ein.

Zeugenaufrufe zu den vergangenen Automatensprengungen in Ettlingen und Langensteinbach hätten bisher noch nicht zu Fahndungserfolgen geführt.

Polizei sucht Zeugen

Die Polizei sucht im Zusammenhang mit der Geldautomatensprengung in Karlsbad-Langensteinbach Zeugen. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat, kann sich mit dem Kriminaldauerdienst der Polizei Karlsruhe unter der Telefonnummer (07 21) 6 66 55 55 in Verbindung setzen.

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