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Matthias Weisbrod hört auf

Koryphäe ist nicht länger Psychiatrie-Chefarzt am SRH Klinikum Karlsbad 

Professor Matthias Weisbrod hat den Bereich der Psychiatrie am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach geprägt. Jetzt hört er auf – der Nachfolger steht fest.

Von links Jörg Schwarzer, Matthias Weisbrod, Philipp Thomann
Eine Ära geht am Klinikum in Karlsbad mit dem Abschied von Matthias Weisbrod (Mitte) zu Ende. Hier flankiert von Klinikum-Geschäftsführer Jörg Schwarzer und seinem Nachfolger Philipp A. Thomann (rechts). Foto: SRH Klinikum Karlsbad

Eine große Abschiedsfeier wollte Professor Matthias Weisbrod nicht. Wenngleich die Verdienste des 63-Jährigen als Leiter der Psychiatrie und Psychotherapie am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach enorm sind. Rund 20 Jahre prägte er den Fachbereich – jetzt geht er in Ruhestand.

Mit Karlsbader Post-Covid-Ambulanz nah am Menschen

Zuletzt hatte sich Weisbrod einmal mehr als Vorreiter verdient gemacht. Als Kopf hinter dem Aufbau einer Post-Covid-Ambulanz schon im Frühjahr 2021, ging es ihm darum, dass Menschen mit ihren Langzeitbeschwerden nach einer Infektion ernst genommen, adäquat diagnostiziert und unterstützt werden.

Gruppentherapien wurden entwickelt und ein ausführliches Handbuch erstellt, um etwa auch niedergelassenen Ärzten oder Betriebsärzten Therapie-Angebote zu ermöglichen.

Unvoreingenommen und nah am psychisch erkrankten Menschen zu sein, das war auch Antrieb des Facharztes in seiner Funktion als Vorsitzender von „Aktiv gegen Stigma“.

Den Verein hat er selbst gegründet. In die Zeit Weisbrods in Karlsbad fiel auch das wegweisende Millionenprojekt des Neubaus der Psychiatrie. Die SRH Stiftung investierte über 20 Millionen Euro, nach 20 Monaten Bauzeit wurde 2019 eröffnet.

Professor Matthias Weisbrod Chefarzt SRH-Klinikum Karlsbad-Langensteinbach in der neuen Sport/Veranstaltungshalle Neubau Psychiatrie
Herzenswunsch neue Räume: Professor Matthias Weisbrod, Chefarzt der Psychiatrie am SRH-Klinikum Karlsbad-Langensteinbach, führt durch den 2019 fertiggestellten Psychiatrie-Neubau, hier die Sport- und Veranstaltungshalle. Foto: Rainer Obert

Unter Führung Weisbrods wurde die Abteilung laut Klinikum zu einem „Leuchtturm in der psychiatrischen Versorgung“. Mit einem umfassenden Behandlungsspektrum von Depressionen und Autismus bis hin zu Schizophrenie und Angststörungen.

Die Verknüpfung von akuter medizinischer Versorgung hin zur erfolgreichen sozialen und beruflichen Wiedereingliederung war Weisbrods großes Anliegen.

Staffelstab wird an Professor Philipp A. Thomann weitergegeben

Laut Klinik-Sprecher Mischa Lange geht Matthias Weisbrod zwar in Ruhestand, wolle aber nach seinem Abschied vom SRH Klinikum weiter seinem Tätigkeitsfeld verbunden und mitunter auch in der Forschungsarbeit tätig sein. Zum Januar hat Weisbrod die Leitung der Fachabteilung an Professor Philipp A. Thomann übergeben, teilt das SRH Klinikum mit.

Dieser bringe ebenfalls große Expertise und Erfahrung in der Psychiatrie und Psychotherapie mit. Thomann wurde 1974 in Karlsruhe geboren, absolvierte sein Studium der Humanmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, war Geschäftsführender Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg und ab 2017 Chefarzt des Zentrums für Seelische Gesundheit am Gesundheitszentrum Odenwaldkreis, dessen Ärztlicher Direktor er 2021 wurde.

Thomann sei bekannt für seine Forschungen im Bereich der Hirnbildgebung bei psychischen Erkrankungen und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Fellowship Award der Alzheimer’s Association und der Aufnahme in die Focus Ärzteliste „Deutschlands Top-Mediziner“ für Depression und Schizophrenie. Die beiden Professoren kennen sich schon aus ihrer gemeinsamen Zeit am Universitätsklinikum Heidelberg, im Übergang habe man sich rege ausgetauscht.

Ich bin mir über die Bedeutung der Aufgabe, die hier auf mich wartet, bewusst.
Philipp A. Thomann
Neuer Psychiatrie-Chef

„Ich bin mir über die Bedeutung der Aufgabe, die hier auf mich wartet, bewusst“, so Thomann. Er freue sich auf die Aufgaben und wolle sich dafür einsetzen, die Arbeit von Matthias Weisbrod erfolgreich weiterzuführen.

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