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Event des Vereins K15

Alte Schmiede erwacht für den ersten Malscher Ostermarkt aus dem Dornröschenschlaf

Der Verein K15 veranstaltete den ersten Ostermarkt in der Alten Schmiede in Malsch. Wo noch bis Mitte der 1970er-Jahre eine Sense dengelte, wurden jetzt Ostergeschenke verkauft.

Menschen schauen sich in der Alten Schmiede die Verkaufsstände an.
Premiere für den Verein K15: Die Scheune im Hof der Alten Schmiede wurde zum Treffpunkt der Ostermarkt-Besucher. Foto: Anne-Rose Gangl

In der Nacht hielt der Winter mit Schneefall und Sturm nochmals Einzug in Malsch, doch am Samstagmorgen strahlte pünktlich zur Eröffnung des Ostermarkts die Sonne. Es war eine Premiere mit Symbol in zweifachem Sinne, denn es war der erste Ostermarkt in Malsch und die erste Veranstaltung im Hof der Alten Schmiede in der Kreuzstraße, die der Wettergott willkommen hieß.

Die alte Werkstatt, in der Schmied Berthold Laible bis Mitte der 1950er-Jahre arbeitete, gelegentlich sogar noch bis Mitte der 1970er-Jahre eine Sense dengelte, verfiel lange Zeit in einen Dornröschenschlaf.

In den vergangenen Jahren allerdings wurden die Türen manchmal geöffnet, das Dach am angebauten Wohngebäude saniert und so manche Pläne für eine sinnvolle Weiternutzung geschmiedet. Dank des im Juni 2020 gegründeten Vereins K15, der sich zum Ziel gesetzt hat, den Gesamtgebäudekomplex der Alten Schmiede zu erhalten und teilweise zu renovieren, kehrt so langsam wieder Leben in das verlassene Kulturerbe ein.

Nachdem Burgl Rademacher, Vorsitzende des Vereins K15, und ihr kleines Team schon durch einen Hufeisenverkauf und Flohmärkte versucht haben, auf ihr Projekt aufmerksam zu machen und Sponsoren sowie Mitglieder zu finden, wurde nun zum ersten Mal ein Ostermarkt organisiert.

Veranstaltungsort war der Hof der Alten Schmiede und deren Scheune. Zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher kamen, um sich gesellig mit Bekannten und Freunden zu treffen, einige kleine Ostergeschenke zu kaufen, sich über die Arbeit des Vereins und seine Ziele zu informieren und einen Blick in die Schmiedewerkstatt zu werfen.

Handbemalte Eier und selbst hergestellte Seifen beim Malscher Ostermarkt

„Wir hatten uns auf die Fahrt durch Malsch mit der Baden-Badener historischen Motorkutsche gefreut, aber die hat dem Wetter nicht getraut“, sagte eine Besucherin, die sich nun die kunstvoll verzierten und handbemalten Ostereier von Birgit Popp anschaute. „Da hinten am Stand bei Frederike Panzer-Ploke und ihren selbst hergestellten Seifen meint man, man ist in der Provence“, sagte Dennis Kleinbub.

Osterhasen aus Stoff von Angelika Wetter, Häkelfiguren für Kinder aus Eriks Häkelstube, Osterhasen von Martin Kastner aus Holz gesägt, Honig von Philipp Nötzold, Kunstsattlerarbeiten von Franklin Gormans-Hennhöfer, Lotusschalen, Seelenschmeichler und Schurwollfelle von Marianne Heinzler erfüllten so manchen Wunsch. Mit einem Infostand war der Ökumenische Hospizdienst Malsch vor Ort, und auch das Infomaterial des Vereins K15 wurde rege in die Hand genommen.

Musikalische Frühlingsgrüße überbrachte der Deutsch-Italiener Marco Augusto, der an diesem Tag eigene Lieder, aber auch das von Kate Bloshka getextetes und von ihm mit Harmonien unterlegtes Lied „Send me a message“ vortrug.

Die 20-jährige Musikerin kam vor einem Monat mit ihrer Familie aus der Ukraine nach Malsch und wohnt beim Malscher Musiker Thomas Rudy. Mitgebracht auf der Flucht hat sie ihr Saxophon, mit dem sie gemeinsam mit Marco Augusto im Duett improvisierte.

In der Schmiedewerkstatt gibt es historische Werkzeuge

Und während im Hof leise die Musik zu hören war, führte Donald Werthwein, 2. Vorsitzender des Vereins K15, die interessierten Besucher durch die Schmiedewerkstatt.

Etwas nüchtern sieht es in der Werkstatt aus. Die Werkzeuge hatte man schon vor Wochen alle abgeräumt, fotografiert, katalogisiert und aufbewahrt. „Die sind alle 50 Jahre alt und noch älter“, sagt Werthwein, der den Besuchern einiges über die Handwerkskunst des Schmiedens erzählte.

Der Raum soll nun in Eigenarbeit und nach Anleitung des Denkmalschutzes gesäubert und entstaubt werden, aber im Original reichlich vorhandenen Ruß erhalten bleiben. „Geschmiedet wird hier nicht mehr, denn die Esse ist zu kurz, aber der Raum soll als Schauschmiede zur Verfügung stehen und an die alte Handwerkskunst erinnern“, so Donald Werthwein. Es bedürfte jedoch noch viel Mühe, um die Malscher Bürgerinnen und Bürger für dieses Projekt zu begeistern, bemerkte Burgl Rademacher.

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