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Baum des Jahres trotzt dem Klimawandel

Mehlbeerbäume verstärken den Wald in Marxzell-Burbach

Der Baum des Jahres 2024 ist in Marxzell-Burbach ideal für den Waldrand. Die Art gilt als zäh und resistent.

Forstamtsleiter Martin Moosmayer, Landrat Christoph Schnaudigel, Bürgermeisterin Sabrina Eisele, Umweltdezernent Jörg Menzel und Forstrevierleiter Markus Kiefer stehen zusammen im Wald.
Forstamtsleiter Martin Moosmayer (Mitte) erläutert die Vorzüge der Mehlbeere. Landrat Christoph Schnaudigel (Zweiter von rechts) und Bürgermeisterin Sabrina Eisele hören aufmerksam zu, ebenso wie Umweltdezernent Jörg Menzel (links) und Forstrevierleiter Markus Kiefer. Foto: Volker Knopf

Über Zuwachs im Baumbestand freut sich der Marxzeller Ortsteil Burbach: Kürzlich sind anlässlich des Internationalen Tags des Waldes elf Mehlbeerbäume gepflanzt worden. Die Baumart, die von der Ebene bis auf rund 2.000 Meter in den Alpen wächst, ist passenderweise auch der Baum des Jahres 2024.

Am Rastplatz am Waldrand pflanzten unter anderem Marxzells Bürgermeisterin Sabrina Eisele (CDU) und der Karlsruher Landrat Christoph Schnaudigel die ersten jungen Bäume. Das Duo folgte dabei einer Tradition: Bereits 2017 pflanzten sie junge Fichten, zu jener Zeit ebenfalls Baum des Jahres.

Eine Echte Mehlbeere auf einer Wiese am Fuß der Schwäbischen Alb.
Eine Echte Mehlbeere auf einer Wiese am Fuß der Schwäbischen Alb. Foto: Jürgen Blümle/Baum des Jahres – Dr. Silvius Wordarz Stiftung/dpa

Eines machte Martin Moosmayer, Forstamtsleiter des Landkreises, deutlich: „Es handelt sich bei der Mehlbeere um einen zähen Baum, der sehr resistent ist. Hitze und Sonne verträgt er gut. Wir brauchen solche Bäume, die dem Klimawandel trotzen können.“ Obendrein habe er eine tolle Blüte und biete gutes Vogelfutter, fügte er hinzu.

Die Pflanzaktion in Marxzell soll auf die Situation der Wälder aufmerksam machen

Die Aktion sei wichtig, um auf die Situation der heimischen Wälder aufmerksam zu machen, konstatierte Schnaudigel. „Wir machen diese Aktion jedes Jahr und das hat weit mehr als symbolische Bedeutung. Die Leistungen der Wälder im Landkreis Karlsruhe haben eine große Bedeutung.“

Auch wenn das vergangene Jahr ein relativ gutes Jahr mit entsprechend viel Niederschlag und einem milden Winter gewesen sei, müsse man sich weiter wappnen und die heimischen Wälder resilienter zu gestalten, betonte wiederum Moosmayer. „Nach allen bekannten Vorhersagen nehmen Dürreperioden weiter zu. Bäume mit einer hohen Trockenheitstoleranz kommen weit besser mit diesen Bedingungen zurecht“, erläuterte der Forstamtsleiter. Die langsam wachsende Mehlbeere zähle eben zu jener Gattung.

Angetan von der Aktion war auch Sabrina Eisele. „Ich freue mich, dass wir mit der Pflanzung der Mehlbeere die Diversität in unseren Wäldern erhöhen und damit einen wichtigen Beitrag für den Natur- und Artenschutz leisten – gerade im Hinblick auf den Klimawandel“, so die Rathauschefin.

Die Früchte des neuen Marxzeller Baumbestands werden für Hutzelbrot verwendet

Die Mehlbeere sei eine eher seltene Mischbaumart, deren Früchte – der Name sagt es bereits – mehlig schmecken. Sie werde gerne für Schweitzer Hutzelbrot verwendet, erläuterte der Forstamtsleiter. Für die Ökologie des Waldes sei der Baum des Jahres 2024 eine Bereicherung, merkte der Marxzeller Forstrevierleiter Markus Kiefer an und fügte hinzu: „Die Mehlbeere passt gut hier an den Waldrand. Für unsere Singvögel ist sie eine begehrte Futterquelle. Im Frühling zieht die weiße Blütenpracht viele Insekten an.“

Der Tag des Waldes steht aktuell unter dem Motto „Wälder und Innovation“. „Für das Wissen über die Anpassung von Wäldern ist mehr wissenschaftliche Expertise notwendig“, so Moosmayer. Der Landkreis Karlsruhe beteilige sich daher als Praxispartner am Kooperationsprojekt „Waldlabor“ der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg und der Universität Freiburg, um neue Konzepte zu entwickeln.       

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