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Preisträgerkonzert am Ende

Teilnehmer aus Fernost prägen weiterhin den Klavierwettbewerb in Ettlingen

Zum mittlerweile achtzehnten Mal stand Ettlingen im Zeichen seines Internationalen Klavierwettbewerbs. 276 junge Pianistinnen und Pianisten hatten sich für die Teilnahme beworben, von denen letztlich 99 für die beiden Wertungskategorien zugelassen wurden.

Bewundernswerte Eleganz: Rei Harada ist erster Preisträger. Der Japaner zeigte mit zwei Sätzen aus einer Sonaten-Fantasie von Alexander Skrjabin, dass ihn auch höchste Schwierigkeiten nicht beeindrucken.
Der erste Preisträger, Rei Harada aus Japan, zeigte, dass ihn auch höchste Schwierigkeiten nicht beeindrucken. Foto: Andrea Fabry

Die Kategorie A steht Musikern bis zum Alter von 15 Jahren offen, die Kategorie B bis 22 Jahre. Weiterhin übt der Wettbewerb besonders auf Teilnehmer aus Fernost eine immense Wirkung aus. So stammen allein 27 der 40 angereisten Teilnehmer in der Kategorie B aus Korea, Japan oder China.

Aus Deutschland dagegen schaffte es in jeder Kategorie gerade mal ein Teilnehmer in den Wettbewerb. Dabei findet sich manch heute renommierter Name in den Siegerlisten. Nicht nur der oft genannte Weltstar Lang Lang gehört zu den Ettlinger Preisträgern; im Jahr 1998 etwa erspielte sich Igor Levit einen zweiten Preis in der Kategorie A und Boris Giltburg gewann die Kategorie B, beide sind heute Aushängeschilder einer neuen Pianistengeneration.

Die Teilnehmer, die sich erfolgreich durch den Wettbewerb gekämpft hatten, stellten sich am Sonntagvormittag mit dem traditionellen Preisträgerkonzert in der Ettlinger Stadthalle dem Publikum vor. Dabei schienen die jüngeren Preisträger der Kategorie A mit besonderem Spaß ans Werk zu gehen. Neun von ihnen stammten aus Korea oder China oder hatten zumindest fernöstliche Wurzeln.

Würdiger Schlusspunkt beim Klavierwettbewerb in Ettlingen

Die einzige Ausnahme bildete der zweitplatzierte Italiener Pierpaolo Buggiani, der sich zwei Sätze aus Prokofjews Sonate Nr. 2 in d-Moll ausgesucht hatte. Ansonsten bot das Konzert eine bemerkenswert breite Auswahl an Komponisten. In den elf Musikausschnitten kamen zehn verschiedene Komponisten zu Wort. Und die erste Preisträgerin der Kategorie A, die vierzehnjährige Shuya Liu, schreckte selbst vor Mili Balakirews ungemein schwieriger Fantasie „Islamey” nicht zurück.

Weniger jugendliche Verspieltheit, mehr ehrgeizige Konzentration hörte man bei den älteren Preisträgern. Neben den Förderpreisen, welche an den Deutschen Jakob Max Aumiller, den Koreaner Junho Cha und an den Russen Mikhail Kaploukhii gingen, wurde der Preis der EMCY (European Union of Music Competitions for Youth) an den zweitplatzierten Ukrainer Roman Fediurko verliehen und den separaten Haydn-Preis erhielt der drittplatzierte Dmytro Semykras, ebenfalls aus der Ukraine.

Die regulären Preise zeigten auf dem fünften Platz den Slowaken Ryan Martin Bradshaw, der Ligetis Etüde „Der Zauberlehrling” vorstellte. Die erst 15-­jährige Haruna Sumiya erspielte den vierten Platz, Dmytro Semykras bewies, dass er nicht nur Haydn, sondern auch Rossini beherrscht und Roman Fediurko ließ bei Camille Saint-Saëns‘ „Etude en forme de valse” exzellente Fingerfertigkeit erkennen.

Der erste Preisträger, Rei Harada aus Japan, zeigte mit zwei Sätzen aus einer Sonaten-Fantasie von Alexander Skrjabin, dass ihn auch höchste Schwierigkeiten nicht beeindrucken. Er setzte mit bewundernswerter Eleganz und Sicherheit einen würdigen Schlusspunkt.

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