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Unterschriftenaktion

Demo in Waldbronn: Mitarbeiter der SRH-Gesundheitszentren fordern gleiche Bezahlung

Beschäftigte des SRH Gesundheitszentrums Nordschwarzwald haben am Dienstag in Waldbronn eine Petition übergeben. Ihre Forderung: mehr Lohn und Wertschätzung durch Aufnahme in den Konzern-Tarifvertrag.

Kundgebung
Mitarbeiter des SRH-Gesundheitszentrums Nordschwarzwald – hier am Standort Waldbronn – wollen in den Konzern-Tarifvertrag übernommen werden. Foto: Klaus Müller

Es war am Ende gar nicht so einfach, die 280 Unterschriften mit der Forderung nach besserer Bezahlung an den „Mann“ zu bringen. Patrick Zander von der Geschäftsführung des SRH-Gesundheitszentrums Nordschwarzwald sollte sie entgegennehmen.

Von ihm war im Gesundheitszentrum Waldbronn allerdings weit und breit nichts zu sehen. Zunächst unverrichteter Dinge zog der Tross der Gewerkschaft Verdi weiter durchs Haus.

In der Cafeteria wollten Gewerkschaftsvertreter einem weiteren Mitglied der Geschäftsführung die große Pappkiste mit den Unterschriften übergeben. Der wollte sie nicht entgegennehmen – mit der Begründung, er dürfe das nicht. Er würde aber die Unterschriftenkiste weiterleiten.

Demonstranten fordern Übernahme in den Konzern-Tarifvertrag

Wie und ob er das macht, sei dahingestellt. Am Standpunkt vieler Mitarbeiter der SRH-Gesundheitszentren in Waldbronn, in Bad Herrenalb und in Dobel wird dies eh nichts ändern. Unterstützt von der Gewerkschaft Verdi fordern sie die gleiche Bezahlung wie die Mitarbeiter im SRH-Konzern.

„Es geht um eine konkrete Übernahme in den SRH-Kliniken-Konzern-Tarif“, erläuterte Verdi-Mann Hauke Oelschlägel bei der Demo direkt vorm SRH-Gesundheitszentrum Waldbronn. Mit der Unterschriftenaktion, verstanden als Petition an die SRH-Geschäftsführung, soll besagter Forderung Nachdruck verliehen werden. An diesem Mittwoch ist eine ähnliche Aktion am SRH-Sitz Bad Herrenalb und tags darauf in Dobel geplant.

Es sind Physiotherapeuten, Logopäden und andere Fachkräfte, die eine gleiche Bezahlung einfordern. Die Sache ist etwas kompliziert. Vormals arbeiteten die Betroffenen für die Ruland Kliniken.

SRH-Gesundheitszentren: Beschäftigte fordern „volle Übernahme in den Konzern-Tarif“

Die SRH, die Stiftung Rehabilitation Heidelberg, übernahm die drei Ruhland-Standorte und machte daraus die SRH-Gesundheitszentren Nordschwarzwald. Rund 500 Beschäftigte wechselten damit den Arbeitgeber. Sie erhielten 2020 einen Haus-Tarifvertrag. „Darin wurde festgehalten, dass das Entgelt der Beschäftigten 95 Prozent des Entgelt-Niveaus im Konzern-Tarifvertrag betragen soll“, hieß es laut Verdi damals.

Nun fordern die betroffenen Beschäftigten die „volle Übernahme in den Konzern-Tarif“. „Das hat was mit Wertschätzung zu tun“, betonte im Gespräch Physiotherapeut Jens Faller. Seit 20 Jahren, vormals für die Ruland Klinik, ist er am Standort Waldbronn tätig.

Wir sind mit unseren Kollegen, die nur 95 Prozent bekommen, solidarisch.
Birte Cammon, SRH Klinikum Karlsbad

Sein Verdienst: 2.500 Euro netto. Unterstützung erfährt seine und die Forderung vieler anderer inzwischen gewerkschaftlich organisierter Mitarbeiter von angestammten SRH-Fachkräften. „Wir sind mit unseren Kollegen, die nur 95 Prozent bekommen, solidarisch“, betonte bei der Kundgebung Birte Cammon vom SRH Klinikum Karlsbad.

Erste Gespräche mit der SRH-Geschäftsführung habe es gegeben, lässt Erlinde Wagner von der Tarifkommission durchblicken. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber liege aber noch immer unter den 100 Prozent, ergänzt Oelschlägel. Die nächsten Verhandlungen seien für kommenden Freitag vorgesehen. Danach dürfte es sich entscheiden, so der Verdi-Vertreter weiter, ob unter Umständen gestreikt werde.

Der SRH-Konzern steckt übrigens in einer doppelten Zwickmühle. Neu verhandelt werden muss der Konzern-Tarif. Die Beschäftigten fordern unter anderem Lohnerhöhungen von 10,5 Prozent. Darauf, so sie denn in den Konzern-Tarif übernommen werden, hätten gegebenenfalls auch die Mitarbeiter in den SRH-Gesundheitszentren Nordschwarzwald Anspruch.

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