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28-Jähriger stiehlt Auto von Ersthelfer

Häftling bedroht Frau mit Pistole in Mannheim, verursacht Unfall bei Karlsruhe und stirbt in Frankreich

Ein Häftling auf Freigang hat am Montag einen schweren Unfall auf der A5 bei Karlsruhe verursacht. Er starb bei einem weiteren Unfall in Frankreich.

Tödliches Ende der Flucht über Mannheim und Karlsruhe: In diesem Auto starb der 28-Jährige am Montag zwischen Troyon und Ambly-sur-Meuse in Frankreich.
Tödliches Ende der Flucht über Mannheim und Karlsruhe: In diesem Auto starb der 28-Jährige am Montag zwischen Troyon und Ambly-sur-Meuse in Frankreich. Foto: Camille Rannou/L’Est Républicain

Ein 28-jähriger Häftling auf Freigang hat am Montag in Mannheim eine Autofahrerin mit einer Pistole bedroht und sie gezwungen, ihn mitzunehmen. Anschließend verursachte er einen schweren Unfall auf der A5 bei Karlsruhe. Er starb schließlich bei einem weiteren Unfall in Frankreich. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Mannheim jetzt mit.

Demnach war die 21 Jahre alte Frau am Montag gegen 16 Uhr in der Mannheimer Schwetzingerstadt in ihr Auto gestiegen. Plötzlich öffnete ein ihr unbekannter Mann die hintere Beifahrertür und stieg in den Pkw. Der 28-Jährige bedrohte sie mit einer Pistole und zwang sie, loszufahren und das Auto an einer Tankstelle in Mannheim zu betanken.

Räuber lässt 21-jährige Frau an der Autobahnraststätte Hardtwald frei

Danach wies er die 21-Jährige, die er die ganze Zeit mit der Pistole bedrohte, an, die Fahrt unverzüglich und ohne die Rechnung zu bezahlen in Richtung Autobahn fortzusetzen.

Er navigierte die 21-Jährige von der A656 auf die A5 bis zur Autobahnraststätte Hardtwald, wo er sie freiließ. Der Mann fuhr mit dem geraubten Auto weiter in Richtung Karlsruhe.

Die Frau, die unverletzt blieb, alarmierte mit Hilfe eines Angestellten der Raststätte die Polizei. Die Polizeipräsidien Mannheim und Karlsruhe sowie das Polizeipräsidium Einsatz leiteten eine Großfahndung ein. Dabei wurde auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt.

28-Jähriger raubt Ersthelfer nach Unfall auf der A5 bei Karlsruhe das Auto

Der flüchtige 28-Jährige verursachte indes gegen 17 Uhr einen Unfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen nahe dem Autobahndreieck Karlsruhe. Der Räuber und die anderen Beteiligten blieben nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei unverletzt.

Der Tatverdächtige bedrohte jedoch einen Ersthelfer, der zufällig an der Unfallstelle vorbeikam und seine Hilfe anbot, ebenfalls mit der Pistole und raubte dessen Auto. Den nun stark beschädigten Pkw aus Mannheim ließ er am Unfallort zurück.

Tatverdächtiger stirbt bei Unfall in Frankreich

Der Tatverdächtige flüchtete über die Autobahn bis nach Frankreich. Am Abend stieß er zwischen Troyon und Ambly-sur-Meuse, in der Nähe von Verdun, frontal mit einem entgegenkommenden Pkw zusammen. Der schwer verletzte Tatverdächtige starb noch an der Unfallstelle. Die Insassen des anderen Pkw wurden leicht verletzt.

Die Staatsanwaltschaft Mannheim, die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Kriminalkommissariat Mannheim und das Polizeipräsidium Karlsruhe nahmen noch am Abend unter enger Einbindung des Gemeinsamen Zentrums der deutsch-französischen Polizei in Kehl die weiteren Ermittlungen auf. Sie lauten auf Verdacht der Freiheitsberaubung, des räuberischen Angriffs auf die 21-Jährige und schweren Raub.

Die Ermittlungen ergaben zudem, dass es sich bei dem 28-jährigen Deutschen um einen Strafgefangenen handelte, der zuletzt in der Justizvollzugsanstalt Mannheim eine Haftstrafe im offenen Vollzug verbüßte. Zu Beginn seiner Verbrechen an diesem Montag befand er sich im genehmigten Freigang. Warum er im Gefängnis saß, dazu wollte ein Sprecher der Polizei Mannheim nichts sagen.

Nach offiziellen Angaben werden die Ermittlungen trotz des Todes des Tatverdächtigen fortgeführt, um das Geschehen lückenlos aufzuklären.

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