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Konjunktur in Region

IHK-Präsident Grenke: „Unternehmen brauchen keine staatliche Bevormundung“

Die Stimmung der Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl ist nicht gut, die Investitionsbereitschaft gering. IHK-Präsident Grenke zeigt nach Berlin.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe hält viele der Probleme, die Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl beschäftigen, für hausgemacht. Sie fordert Rückenwind aus Berlin.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe hält viele der Probleme, die Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl beschäftigen, für hausgemacht. Sie fordert Rückenwind aus Berlin. Foto: Rake Hora

Der Ärger über das Hickhack der Wirtschaftspolitik ist bei den Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl groß. Vier von zehn Firmen sehen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingen mittlerweile als Geschäftsrisiko. Dies ist ein Ergebnis der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe, die diese jetzt veröffentlicht hat.

Ein Bremsklotz für Investitionen und unternehmerisches Handeln.
Wolfgang Grenke
Präsident IHK Karlsruhe

IHK-Präsident Wolfgang Grenke spricht denn auch von „einem Bremsklotz für Investitionen und unternehmerisches Handeln“.

Bei Energiepreisen seien die Unternehmen von Angebot und Nachfrage auf den Weltmärkten abhängig. Auch der Fachkräftemangel lasse sich nicht kurzfristig lösen. Aber bei den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen könne die Bundesregierung schnell etwas ändern, so Grenke. Und weiter: Die Unternehmen „brauchen keine staatliche Bevormundung durch ständig neue oder sich ändernde Regeln, Auflagen und Gesetze. Sie brauchen einen starken Rückenwind aus der Politik – jetzt.“

Die Investitionsbereitschaft in der Technologieregion ist gesunken

Per Saldo sei die Investitionsabsicht der Unternehmen gegenüber der Herbstumfrage nochmals gesunken. Laut aktueller Befragung wollen in diesem Jahr 24 Prozent der Unternehmen, ihre Investitionen herunterfahren. Elf Prozent wollen demnach komplett auf Investitionen verzichten. Immerhin möchten 44 Prozent ihre Investitionssumme konstant halten und 21 Prozent gar mehr investieren. Das Hauptmotiv sei die Ersatzbeschaffung, also beispielsweise nicht weitere Werkshallen und zusätzliche Maschinen.

Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage münden in den IHK-Konjunkturklima-Index. Dieser stellt die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen der Betriebe in einem Wert dar. Immerhin ist dieser von 100 Punkten im Herbst vergangenen Jahres auf nun 107 Punkte angestiegen – aber damit noch weit vom Zehn-Jahres-Durchschnitt entfernt. Diesen gibt die Kammer mit 126 Punkten an.

Elf Prozent der Unternehmen sehen ihre Lage kritisch

Ein Blick auf die aktuelle Situation: 36 Prozent der Unternehmen berichten von (noch) gut laufenden Geschäften. 53 (Herbst 2023: 50) Prozent sind zufrieden mit der Situation. Kritisch sehen ihre Lage nun elf Prozent der Unternehmen. Das sind drei Prozentpunkte weniger als bei der vorausgegangenen Befragung.

Beim Blick auf die Branchen fällt auf, dass das Gastgewerbe sowie der Groß- und Außenhandel die Lage schlechter einschätzen. Bei den Dienstleistern und in Industrie sowie Bau hat die Kammer kaum Veränderungen festgestellt.

Immerhin gibt es mehr Optimisten unter den Chefinnen und Chefs, was die kommenden zwölf Monate angeht. Im Branchendurchschnitt ist der Geschäftserwartungssaldo von minus 18 Punkten auf nun minus sieben Punkten gestiegen.

Vor allem der Groß- und Einzelhandel sieht schwarz

21 von 100 Befragten hoffen laut aktueller Konjunkturumfrage nun auf bessere Geschäfte. Skeptisch sind 28 von 100 Befragten. Per Saldo blicke nur der Dienstleistungsbereich positiv nach vorn. Die übrigen Wirtschaftszweige sehen schwarz, vor allem der Groß- und Einzelhandel.

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