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Premiere im Shopping Center

Autohaus präsentiert Pkw im Karlsruher Ettlinger Tor

In Einkaufscentern gibt es klassisch Kleidung, Bücher oder Elektronik zu kaufen. In Karlsruhe ist eine Fläche jetzt an ein Autohaus vermietet.

Autohaus Brenk im Ettlinger Tor
Das Karlsruher Autohaus Brenk hat eine Fläche im Einkaufscenter Ettlinger Tor gemietet. In Karlsruhe ist dieses Angebot eine Premiere. Foto: Rake Hora

Auf roten Schildern werden satte Rabatte angeboten: 40, 50 oder gar 70 Prozent Nachlass versprechen Händler im Einkaufscenter Ettlinger Tor im Schlussverkauf – der in einem Fall tatsächlich ein „Final Sale“ ist: Im Obergeschoss schließt Benetton seine Filiale.

Ende September läuft der Vertrag aus, wie Center-Managerin Anne Klausmann bestätigt – die gleichzeitig eine ungewöhnliche Neuvermietung an anderer Stelle feiert. Wo im Erdgeschoss einst Orsay Mode anbot, präsentiert jetzt das Karlsruher Autohaus Brenk Pkw und Roller.

Wir müssen dahin, wo der Kunde ist.
Hermann Brenk
Autohändler

„Das ist wirklich ein Hingucker“, fasst es Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz (CDU) bei der Eröffnung zusammen. Immer wieder bleiben Menschen sehen, spähen in das Geschäft hinein und trauen sich dann auch, die Wagen der Marke Mitsubishi näher zu begutachten. „Das Kaufverhalten der Menschen verändert sich. Viele informieren sich online über Fahrzeuge und kommen nicht mehr ins Autohaus“, erklärt Autohauschef Hermann Brenk: „Wir müssen dahin, wo der Kunde ist.“

Premiere in Karlsruhe: Autohaus stellt mindestens drei Monate aus

Brenk hat seine Zentrale in Knielingen sowie Standorte in Durlach und Rastatt. Er erklärt: In Metropolen wie Berlin oder Hamburg würden Fahrzeughersteller schon Flächen in der City anmieten. „In Karlsruhe ist das aber eine Premiere“, betont Luczak-Schwarz. Und sie kann sich das Konzept als Blaupause für andere Bereiche vorstellen. „Wir haben in den Innenstädten riesige Probleme mit Leerständen.“

Für die Benetton-Fläche verhandelt Klausmann mit einem anderen Textilanbieter, wie sie sagt. Auch für die einst von H&M genutzte große freie Fläche gebe es weiter Gespräche. Brenk suchte schon im Februar Kontakt mit dem Center. Für drei Monate hat er die 300 Quadratmeter gemietet – mit der Option auf eine Verlängerung um weitere drei Monate. Nutzt er die, will er im Schauraum komplett auf Elektromobilität setzen. Aktuell gibt es dort noch einige Verbrenner.

Ettlinger Tor mit Pop-Ups zur Mobilität

Ebenfalls um Mobilität geht es bei einem Fahrrad-Pop-Up-Geschäft im Untergeschoss des Centers. „Das bleibt bis Ende des Jahres“, so Klausmann. Sie spricht von einem klassischen Leerstandsmanagement, neue Konzepte könnten sich so ausprobieren. Doch längerfristige Verträge wären für sie ebenfalls denkbar.

Abseits des Centers ist vor allem in der Herrenstraße nichts von einer Sommerpause zu spüren. Zwei neue Mieter werkeln fleißig an ihren Läden. Sie bekunden in den Schaufenstern, schon im September öffnen zu wollen.

Im größeren der beiden bisherigen Sigrun-Woehr-Läden hat wie berichtet das Modegeschäft Riedel und Schatz den Schlüssel übernommen. „Wir können es kaum erwarten“, ist auf einem Aushang zu lesen. Am 15. September geht es demnach los.

Ein paar Schritte weiter sind die letzten Spuren des Brillen-Filialisten Ace & Tate verschwunden. Noch vor wenigen Tagen lagen zwei Meter große Teile der ehemaligen Deko vor dem Geschäft. „Frei zum Mitnehmen“, stand drauf.

Ob die Teile nun wirklich in irgendeinem Wohnzimmer stehen, ist unbekannt. Weg sind sie jedenfalls. Dafür hat der neue Mieter die komplette Fensterfront beklebt. Der Mannheimer Schuhhändler Gero Mure kündigt „faszinierende Schuhkultur“ an – noch ohne konkreten Termin, aber sicher „im September“.

Restaurant ViVa schließt nach 30 Jahren

Seit wenigen Tagen endgültig zu sind hingegen die Türen des ehemaligen vegetarischen Vorreiters ViVA in der Lammstraße. Das Restaurant ist seit dem 31. Juli geschlossen. Nahezu 30 Jahre war es nach eigenen Angaben an der Verbindungsachse von Kaiserstraße und Friedrichsplatz.

Völlig überraschend kommt das Ende von ViVA nicht. Schon vor mehr als einem Jahr klagte man über ausbleibende Gäste, hatte nur noch von 11.30 bis 15 Uhr geöffnet. „Wenn es so weiter geht, sperren wir zu“, prognostizierte eine Mitarbeiterin damals.

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