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Öffentliche Erörterung

Bei der Planung der Turmbergbahn in Karlsruhe-Durlach kommen Kritiker zu Wort

Der geplante Neubau der Karlsruher Turmbergbahn geht in die nächste Runde. Nun kommen die Pläne öffentlich auf den Prüfstand.

Die Turmbergbahn in Karlsruhe (Baden-Württemberg), aufgenommen am 06.09.2013. Die Bahn auf dem Karlsruher Turmberg ist in Deutschland die älteste Standseilbahn in Betrieb. Das 125-jährige Jubiläum der beliebten Ausflugsbahn, die seit 1888 Gäste befördert, feiern die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) am kommenden Sonntag, 8. September. Foto: Uli Deck/dpa ++ +++ dpa-Bildfunk +++
Die Turmbergbahn wird im Mai vom TÜV Thüringen in Augenschein genommen. Möglich ist eine Verlängerung der Betriebserlaubnis. Foto: Uli Deck/dpa

Beim geplanten Neubau der Turmbergbahn können die Gegner des Millionenprojekts ihre Bedenken nun öffentlich vortragen. Am Dienstag, 23. April, geht in der Durlacher Karlsburg ab 10 Uhr der Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren über die Bühne. Rechtzeitig erhobene Einwendungen und Stellungnahmen werden bei diesem Termin mündlich erörtert.

Das Planfeststellungsverfahren für den barrierefreien Ausbau der Bergbahn wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe am 28. Februar 2023 eingeläutet. Bis zum 27. April 2023 konnten Einwendungen und Stellungnahmen vorgebracht und eingereicht werden.

Der Erörterungstermin beginnt mit einem aktuellen Sachstandsbericht durch die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK). Anschließend werden der Bedarf und mögliche Alternativen besprochen, bei weiteren Tagesordnungspunkten geht es unter anderem um die neuen Seilbahnanlagen, das Bergungskonzept, Brand-, Umwelt- und Lärmschutz sowie die Auswirkungen des Neubaus auf den Verkehr und das Stadtbild.

Gegner kritisieren die hohen Kosten des Karlsruher Millionenprojekts

Gegner des Projekts hatten vor allem die hohen Kosten sowie die Zerschneidung des Wohngebiets durch eine Verlängerung der Gleistrasse bis an die Bundesstraße 3 kritisiert. Von den Verkehrsbetrieben werden die Kosten für den Neubau mittlerweile auf rund 30 Millionen Euro beziffert. Wie viel davon gefördert wird, steht noch nicht fest. Die VBK rechnen aber mit einer Förderquote von mindestens 50 Prozent. Voraussetzungen für möglichst viele Zuschüsse sind laut den VBK die Barrierefreiheit sowie die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.

Im Kommunalwahlkampf ist die Turmbergbahn ebenfalls Thema. Die Karlsruher Liste (KAL) hat Plakate mit der Aufschrift „Wahnsinn. 50 Millionen für die verlängerte Turmbergbahn. Nicht mit uns.“ platziert. Die KAL hat den Neubau in den vergangenen Monaten immer wieder öffentlich infrage gestellt und als „fragwürdig“ oder „schweren Fehler“ bezeichnet.

Pläne für Turmbergbahn könnten noch geändert werden

Ob die Pläne für den Neubau noch einmal geändert werden müssen, hänge auch vom Erörterungstermin ab, teilen die VBK auf Anfrage der Redaktion mit. Ist das der Fall, sollen die gewünschten Änderungen „zeitnah“ in die bestehenden Pläne eingearbeitet werden.

Der Gemeinderat und der Ortschaftsrat Durlach hatten aber bereits grünes Licht für den Neubau gegeben. Die VBK gehen nach eigenen Angaben aber davon aus, dass der Neubau der Turmbergbahn nach Beendigung des Planfeststellungsverfahrens Ende des Jahres noch einmal politisch diskutiert wird.

Bis Ende des Jahres soll auch die alte Bahn noch auf den Turmberg fahren. Im Mai soll die Betriebserlaubnis vom dafür zuständigen Regierungspräsidium Freiburg nach einer technischen Inspektion durch den TÜV Thüringen noch einmal um sechs Monate verlängert werden. Dank sechsmonatiger Verlängerungen konnte die Bergbahn in den vergangenen drei Jahren länger als ursprünglich geplant am Laufen gehalten werden. Eine temporäre Verlängerung der Betriebserlaubnis über 2024 hinaus wurde den VBK bislang nicht in Aussicht gestellt.

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