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Viele Akteure beteiligen sich

Kultur zeigt sich: Das ist beim „art weekend“ in Karlsruhe und Ettlingen geboten

Das „art, weekend, karlsruhe“ gibt einen Überblick über die verschiedenen Spielarten aktuellen Kunstschaffens. Nicht nur in Karlsruhe, auch in Ettlingen.

Malerei, Skulptur und Installationen von Gary Schlingeider sind noch bis zum Wochenende in der Galerie Rita Burster zu sehen.
Malerei, Skulptur und Installationen von Gary Schlingeider sind noch bis zum Wochenende in der Galerie Rita Burster zu sehen. Foto: Galerie Rita Burster

Ein breites Angebot, um Einblick in aktuelles Kunstschaffen zu erhalten: Das ist das „art, weekend, karlsruhe“, das aus den Karlsruher Galerien heraus organisiert wird. Vor kurzem erst hat deren Galerien-Wochenende stattgefunden.

Hinzu kommen nun auch noch die Projekträume und Off Spaces sowie die Museen – und das nicht nur in der Karlsruher Innenstadt, sondern auch in Durlach und in Ettlingen.

Ein gut gepflegtes Bonmot, das auf Karlsruhes Kulturszene angewandt werden kann, lautet: „Provinz ist die Schere im Denken.“ Betrachtet man das dicht gepackte Programm, das ja nur das Vorhandene bündelt, wird offensichtlich, was gemeint ist. Denn das Niveau ist nicht nur hoch, sondern auch vielseitig.

Zugleich hat Karlsruhe den Vorteil, dass ein Großteil der beteiligten Galerien, Projekträume und Museen sich auf kleinem Radius wiederfinden, man sich entsprechend gut einen Überblick verschaffen kann.

Rita Burster, deren Galerie noch bis zum Wochenende Werke des Berliners Gary Schlingheider zeigt, organisiert das „art weekend“ zusammen mit den Galeristen Clemens Köhler und Malte Pawelczyk, der noch als Newcomer im Reigen der Galeristen bezeichnet werden kann.

Seine Paw Gallery in der Karlsruher Südstadt zeigt seit ihrem Start zum Jahresbeginn das gesamte Jahr ausschließlich Karlsruher Künstler, die Pawelczyk allesamt seit Langem kennt; ab dem „art weekend“ ist dies der gebürtige Nigerianer Ulrich Okujeni.

Pop-up-Ausstellung zeigt in Karlsruhe Kunst mit Strömungen aus Afrika

Auch der Dritte im Bunde, Clemens Köhler, der die gray & gray gallery mit einer Pop-up-Ausstellung zu den aktuellen Strömungen zeitgenössischer Kunst in Ghana und Nigeria sowie den Geschwisterraum mit André Kané aus Burkina Faso bespielt, betont die aktuellen Strömungen auf dem afrikanischen Kontinent.

Neu im Kreise der Projekträume ist seit Juli dieses Jahres das Cu in Beiertheim, dessen Name sich einerseits vom Englischen „see you“, andererseits auch von der chemischen Bezeichnung für Kupfer ableitet. Passend ist dies insofern, als sich am Standort früher eine Kupferschmiede befand. Der Projektraum arbeitet auf Non-profit-Basis, die Kunstwerke können nur bei den Künstlerinnen und Künstlern selbst erworben werden.

„Lieber einfach als kompliziert“ lautet der Titel der Schau, mit der das „größerNull“ Keramikplastiken von Rosa Violetta Zettl mit Gemälden von René Stanger kombiniert. Bei „Circus3000“ geht es um nichts Geringeres als „Weltrettung dutzendfach“, während – ebenfalls auf dem Schlachthofgelände, im Projektraum „Solos“ – Mara Olschowka zum „Sprung zum Flug“ in ihrer Ausstellung ansetzt.

„Ich finde es schön, dass wir das ,art weekend‘ – nach einer ordentlichen Resonanz im vergangenen Jahr – wieder durchführen, auch wenn die Kulturförderung insgesamt schwieriger geworden ist“, meint Clemens Köhler. Ziel des Wochenendes ist es, Impulse zu setzen und zugleich ein breiteres Publikum anzusprechen.

Das „art weekend“ steht jedes Jahr auf dem Prüfstand.
Clemens Köhler
Organisator

Allerdings „steht das ,art weekend‘ jedes Jahr auf dem Prüfstand“, so Köhler weiter, Veränderungen und Nachjustierungen inklusive. „Mit der Vielschichtigkeit wollen wir die Angebotsbreite vom ZKM bis zum kleinen Projektraum, der sich wahnsinnig Mühe gibt, erlebbar machen.“ Das „art weekend“ zeigt also im Unterschied zum Galerienwochenende das gesamte Spektrum, das die Stadt zu bieten hat.

Auch große Akteure machen beim „art weekend“ in Karlsruhe mit

So sind die alteingesessenen Galerien, wie Rottloff, Meyer Riegger, Schrade und Thimme natürlich nicht wegzudenken. Die „Hallenbau-WG“, bestehend aus ZKM, Kunsthalle und Städtischer Galerie beteiligt sich daran ebenso wie das Landesmuseum, der Badische Kunstverein und das Franz Bernhard Haus, wo aktuell das Werk des namensgebenden Künstlers in Bezug zu Barbara und Fritz Klemm gesetzt wird.

Die kleineren Institutionen wie Centre Culturel, Gedok und BBK sind ebenfalls mit teils neuen Ausstellungen vertreten, ebenso der Kunstraum Neureut und die Orgelfabrik Durlach.

In Ettlingen beteiligen sich Kunstverein und Schloss

Die im Ettlinger Kunstverein Wilhelmshöhe und dem Museum der Stadt Ettlingen im Schloss präsentierten Ausstellungen schlagen zugleich den Bogen wieder zurück in die Fächerstadt: Mit Franz Ackermann wird auf der Wilhelmshöhe einer der Künstler-Professoren der Karlsruher Akademie präsentiert, der eine Auswahl unter seinen Meisterschülern getroffen hat, die mit ihm zusammen ausstellen.

Die befreundeten Ehepaare Albiker und Hofer sind Thema im Ettlinger Schloss. Trotz unterschiedlicher Arbeits- und Lebensumstände waren die beiden Männer, die sich beim Studium an der Karlsruher Akademie kennengelernt hatten, lebenslang befreundet. Den künstlerischen Austausch, das Künstler- und Familienleben der Zwischen- und Kriegszeit schildert das Museum mit „Parallele Leben“.

Auch ein Rahmenprogramm mit Ausklam in der Fettschmelze ist geplant

Am Wochenende werden Kunst und Künstler in dicht gedrängter Vielfalt präsentiert, von etabliert bis experimentell, von museal bis performativ – es wird spannend, abwechslungsreich und bunt. Und wer am Samstagabend noch nicht erledigt ist von so viel Kunst, kann den Tag ab 18 Uhr beim „after art get together“ in der Fettschmelze auf dem Alten Schlachthof gemütlich ausklingen lassen.

Service

Die Ausstellungen beim Kunstfestival „art, weekend, karlsruhe“ sind am Samstag und Sonntag, 28., und 29. Oktober, jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Das „get together“ in der Fettschmelze, Alter Schlachthof 25, beginnt am Samstag um 18 Uhr. www.artweekendkarlsruhe.de

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