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Junge Frauen in der Politik

„Die Linke“ in Karlsruhe will den Menschen in den Mittelpunkt stellen

Drei Monate vor der Gemeinderatswahl stellten die fünf Spitzenkandidatinnen der Partei „Die Linke“ in Karlsruhe das Wahlprogramm vor. Im Fokus stehen die sozialen Auswirkungen und die Teilhabe aller am sozialen, politischen und kulturellen Leben der Stadt.

„Die Linke“ / Kommunalwahl / Foto: v.l.n.r.: Serena Schmidt, Anne Berghoff,  Franziska Buresch, Christina Zacharias, Tanja Kaufmann
Die Spitzenkandidatinnen der Linken: Serena Schmidt, Anne Berghoff, Franziska Buresch, Christina Zacharias, Tanja Kaufmann (von links). Foto: Jörg Donecker

Die Kandidatinnen sind jung, weiblich und Feministinnen. Und es geht ihnen eigentlich nur um eins: den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, sei es in der Umweltpolitik oder Erziehung, beim Wohnen, der Mobilität oder Bildung.

„Die soziale Komponente hebt uns von anderen Parteien ab“, sagte Franziska Buresch, eine der Spitzenkandidatinnen der Partei „Die Linke“, zur Gemeinderatswahl im Juni. Alle Themen im Rathaus seien mit sozialen Auswirkungen verbunden. Die Entscheidungen beträfen vor allem die Armen, die vergessen oder abgehängt würden.

So macht die Lebensmitteltechnologin Serena Schmidt darauf aufmerksam, dass Baden-Württemberg Spitzenreiter in Sachen Gendergap ist, dem Unterschied in der Bezahlung von Frauen und Männern, sei es beim Lohn oder in der Rente.

Einsatz für Frauenhäuser und Klimagerechtigkeit

Sie setzt sich vor allem für Frauenhäuser ein, die kommunal finanziert werden, und vehement für eine bessere Ausstattung von Kitas, weil sie selbst erlebt hat, dass Erzieherinnen hochmotiviert anfangen und nach und nach demotiviert werden.

Zu wenig Plätze und zu wenig Personal führen dazu, dass die Kita, die ein Ort zum Leben und Lernen sein sollte, zu einer reinen Aufbewahrungsanstalt wird. Der Frust führt dann immer wieder zu Kündigungen. Ein kostenloses, gutes Mittagessen für alle Schüler muss selbstverständlich sein, findet die junge Frau.

Die Sozialwissenschaftlerin Tanja Kaufmann setzt sich für Klimagerechtigkeit ein. „Karlsruhe soll Tempo machen, und wir brauchen vor allem verbindliche Zusagen.“ Dazu gehört ihrer Ansicht nach auch die Mobilitätswende.

Ein barriere- und ticketfreier Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln sei wichtig, damit auch Menschen mit geringem Einkommen am öffentlichen Leben teilhaben können. Zudem schlägt sie mehr Grünflächen und einen Ausgleich für die Auswirkungen des Klimawandels vor. „Es gibt noch viele Ideen.“

Zu den Wünschen gehört auch bezahlbarer Wohnraum. „Die Situation ist untragbar“, sagt Pressereferentin Anne Berghoff. „Die Stadt könnte mehr tun, es ist nur eine Frage des politischen Willens.“

Die Linke ist für sie die Partei der Mieter, „da können die anderen Parteien sagen, was sie wollen.“ Laut Berghoff müsse die Politik den Blick auf die Bürger lenken statt auf den maroden Haushalt.

Wir brauchen Investitionen in Soziales, nicht in Prestigeobjekte.
 Franziska Buresch
Spitzenkandidatin

Als Krankenpflegerin fokussiert Christina Zacharias sich auf die Gesundheitspolitik. „Wir steuern auf eine Vollkatastrophe zu, wenn wir nicht gegensteuern“, warnt sie.

Dem Fachkräftemangel will sie mit der Vier-Tage-Woche begegnen, die auch den bereits Beschäftigten guttut, ihre Motivation und ihre Gesundheit steigert. „Die Daten sagen, dass wir damit mehr und bessere Arbeitsplätze schaffen und eine bessere Arbeit“, begründet sie.

„Wir machen Politik mit den Menschen, mit den Betroffenen, die am besten wissen, was wichtig ist. Wir brauchen Investitionen in Soziales, nicht in Prestigeobjekte“, fasst Buresch das Wahlprogramm in eigenen Worten zusammen. „Wir brauchen Städte für alle, das heißt für die Menschen“, ergänzt Zacharias.

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