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Baden-Württemberg

Kindeswohlgefährdungen: Höchster Wert in Karlsruhe – Pforzheim auf Rang drei

Vernachlässigt, psychisch oder körperlich misshandelt oder sexueller Gewalt ausgesetzt – Kindeswohlgefährdung hat viele Gesichter. Jugendämter mussten 2022 so oft wie nie einschreiten. Die Zahlen in Karlsruhe und Pforzheim sind besonders hoch.

Ein junges Mädchen hält sich die Hände vors Gesicht.
Am häufigsten mussten die Jugendämter laut Statistik wegen Anzeichen von Vernachlässigung aktiv werden (43 Prozent).  Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolfoto

Die baden-württembergischen Jugendämter haben im vergangenen Jahr die bislang meisten Fälle von Kindeswohlgefährdungen bearbeitet. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 17.583 Fälle, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag mit. Jungen und Mädchen waren etwa gleich betroffen.

Am häufigsten mussten die Jugendämter laut Statistik wegen Anzeichen von Vernachlässigung aktiv werden (43 Prozent). Bei 31 Prozent wurde psychische Misshandlung festgestellt, bei 22 Prozent körperliche Misshandlung und bei 4 Prozent sexuelle Gewalt.

Die Statistik registriert 2.702 Fälle latenter und 3.044 Fälle akuter Kindeswohlgefährdung. Die Anzahl der Kindeswohlgefährdungen hat sich der Behörde zufolge seit Beginn der Erhebung im Jahr 2012 jährlich erhöht und ist seitdem insgesamt auf über 66 Prozent angestiegen.

Kindeswohlgefährdung: Zahlen in Karlsruhe und Pforzheim sind besonders hoch

Jugendämter leiten ein Verfahren ein, wenn ihnen gewichtige Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Kind gefährdet sein könnte. Mitarbeiter verschaffen sich dann einen Eindruck von den betroffenen Kindern und Jugendlichen sowie deren Lebensumständen. Teils ist es auch falscher Alarm: Mehr als 5.900 Verfahren wurden zu den Akten gelegt.

Unter den Stadt- und Landkreisen wies der Stadtkreis Karlsruhe mit 103 Gefährdungen pro 10.000 Minderjährige den höchsten Wert auf, gefolgt von den Stadtkreisen Mannheim (84), Pforzheim (77) und Stuttgart (76). Ebenfalls vergleichsweise hoch ist die Zahl der Gefährdungen im Stadtkreis Baden-Baden (72 je 10.000 Minderjährige)

Relativ wenige Gefährdungen gab es dagegen in den Landkreisen Rastatt (16 je 10..000 Minderjährige), Enzkreis (15) und Karlsruhe (11 je 10.000 Minderjährige). Die wenigsten Gefährdungen gab es dem Landesamt zufolge im Landkreis Göppingen mit vier Fällen pro 10.000 Personen unter 18 Jahren.

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