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Plan für nächste Saison steht

Die Winterzeit am Karlsruher Schloss schmilzt jetzt weg

Stockschießen auf Kunststoff, Schlittschuhlaufen auf Eis: Nach neun Wochen endet die Winterzeit am Karlsruher Schloss. Die Veranstalter ziehen Bilanz.

Abbau Winterzeit am Karlsruher Schloss
Am Karlsruher Schloss schmilzt das Eis. Auf der sogenannten Winterzeit konnten neun Wochen lang Besucher Schlittschuhfahren oder nebenan auf Kunststoff Stockschießen. Foto: Rake Hora

Es sieht aus wie puzzeln rückwärts: Am Karlsruher Schloss bauen am Montagmorgen Arbeiter die sogenannte Winterzeit ab. Rechts vom Karl-Friedrich-Denkmal werden die Kunststoffplatten eingesammelt, auf denen in den vergangenen neun Wochen Stockschießen stattfand. Es ist kein Legespiel, sondern zum Abschluss der Veranstaltung eben eine Einsammelaufgabe. Links vom Denkmal schmilzt das Eis, auf dem zuletzt Kinder und Erwachsene auf Kufen unterwegs waren.

Von insgesamt 65.000 zahlenden Besucher spricht die veranstaltende Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME) in der Summe. Davon waren 11.000 Kunden der Stockschieß-Bahnen, die übrigen auf dem Eis unterwegs. Beim Stockschießen wurde damit ein neuer Rekord aufgestellt. Allerdings gab es nun auch sieben statt früher fünf Bahnen. Gleichzeitig wurde die Eisfläche verkleinert. Und der Durchgang hin zum Schloss war – anders als früher – zwischen beiden Teilen frei.

Karlsruher Winterzeit als hybrides Angebot

Erstmals war die Winterzeit hybrid, also ein Mix aus Kunststoffbahnen und Eisfläche. „Jede Stunde, die wir in Diskussionen und das Umwerfen von Plänen investiert haben, hat sich gelohnt“, sagt KME-Geschäftsführer Martin Wacker rückblickend. Vor der Energiekrise fanden Schlittschuhlaufen und Stockschießen auf Eis statt.

In der Saison 2022/23 setzte man auf Stockschießen und Rollschuhlauf komplett auf Kunststoff. „Wir standen vor der Diskussion, ob es überhaupt ein Angebot gibt“, erinnert sich Wacker.

Nun gab es 2023/24 den Kompromiss aus Eis und Kunststoff. „Wir gehen davon aus, dass wir diese hybride Lösung auch in der kommenden Saison wieder umsetzen“, sagt der stellvertretende KME-Geschäftsführer Markus Wiersch. Er meint: „Wir haben einen super Weg gefunden.“

Es geht hier nicht um einen Event, sondern um ein Bewegungsangebot.
Martin Wacker
KME-Geschäftsführer

Wacker betont: „Es geht hier nicht um einen Event, sondern um ein Bewegungsangebot.“ Kinder und Jugendliche, die sich in der Corona-Zeit wenig bewegen konnten, hätten die Winterzeit begeistert und dankbar angenommen.

Allein 5.300 Schüler waren mit ihren Klassen auf dem Eis, bilanziert Carmen Heichel von der KME. Und Hortkinder, deren Eltern sich das Eislaufen nicht leisten können, durften bei besonderen Aktionen kostenlos aufs Eis. Sie fallen nicht in die Bilanz der zahlenden Besucher.

Belebung der Karlsruher City

Überhaupt sei in der Winterzeit mancher Besucher da gewesen, der weder aufs Eis noch auf die Stockbahn ging. Zum Beispiel Eltern, die ihren Kindern von draußen beim Schlittschuhlaufen zuschauen. Aber auch Besucher der Gastro-Hütten, die das Angebot der Winterzeit abrunden.

„Wir rechnen bezogen auf die zahlenden Gäste bei den Besuchern mindestens mit dem Faktor drei“, erklärt Wacker, also mit dreimal mehr Besuchern als zahlenden Gästen. Das führe zu einer Belebung der Innenstadt. Doch zentral sei eben, den Familien die Möglichkeit zu geben, rauszugehen, sich zu bewegen, sich zu treffen.

Am Montagmorgen kommen bei strahlend blauem Himmel Karlsruher vorbei, die gerne noch eine Runde aufs Eis gehen würden. Heichel winkt ab. Jetzt läuft der Abbau. Die Banden und Planen sind früh weg. Die Lichtpyramide ist abtransportiert.

„Wahrscheinlich ist bis Freitagabend alles weg“, sagt Heichel. Je nach Wetterlage könne es auch Montag werden. Die Buden der Gastronomen sollen bis Mittwochabend abtransportiert sein. „In der Hütte gab es 34 Gruppenreservierungen, dazu 18 Kindergeburtstage“, nennt Heichel Zahlen.

Bewährt hat sich aus Sicht der KME auch das Silvesterangebot in der Winterzeit und damit am Schloss. „Böllerfrei“, lautete die Ansage in diesem Areal. „Es waren viele Menschen da“, erinnert sich Wiersch. „Die Besucher genossen das böllerfreie Angebot, wir hatten eine sehr familiäre Stimmung.“ Wacker sagt: „In dieser positiven Grundstimmung passen die Leute mehr aufeinander auf.“

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