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Schauen, Stöbern und Genießen

Beim Bürgerbrunch kamen in Durlach alle auf ihre Kosten

Der Bürgerbrunch in der alten Markgrafenstadt hatte für jeden etwas zu bieten. Ganz besonders für die Freunde gepflegter Musik. Denn die Veranstaltung bot in dieser Hinsicht einen echten Fortschritt.

Biertische und Bühne im Hintergrund
Reiner Gorenflo und Otto Reif (auf der Bühne von links) eröffneten als „Acoustic Fun“ das musikalische Programm beim zwölften Durlacher Bürgerbrunch. Foto: Jörg Donecker

„Ich schabe meine Spätzle noch von Hand“. Mit diesem Hinweis lehnte die Frau das Angebot einer Spätzlespresse ab. Der Durlacher Musiker Hans-Peter Schucker, der daneben stand, pflichtete bei: „Ja, so hat meine Oma auch die Spätzle zubereitet.“ Und so verkaufte Hildegund Brandenburg die Presse nicht.

Brandenburg ist stellvertretende Vorsitzende der „Durlacher Bürgerstiftung für Kultur und Geschichte“, die – von Corona-Zeiten abgesehen – alljährlich ihren Bürgerbrunch veranstaltet und dabei im Rahmen des Durlacher Kultursommers das Gelände auf dem Alten Friedhof nahe dem Basler Tor bevölkert. Diesmal war’s der zwölfte Bürgerbrunch.

Das Mokka-Tässchen für zehn Euro

Mit weiteren Frauen betreute Brandenburg den Flohmarkt, für den Durlacher ihre Speicher und Keller durchstöbert und gespendet hatten, was sie entbehren konnten. Etwa ein Mokka-Tässchen mit Untertasse, das Gudrun Mittelham immerhin für zehn Euro losgeworden ist. Der Erlös, der sich jedes Jahr so etwa zwischen 500 und 800 Euro bewegt, ist dafür bestimmt, Durlacher Initiativen in den Bereichen Kultur und Geschichte zu unterstützen.

Auf gleiche Weise wie die Flohmarkt-Angebote sind die Bilder zusammengekommen, die der Vorsitzende des Bürgerstiftungs-Kuratoriums, Günther Widmann, am Nachmittag auf der Bühne versteigerte. Er nutzte dazu die Aufbaupause zwischen zwei Bands.

Kunstwerke unterm Hammer

In den letzten beiden Jahren gab es aus verschiedenen Gründen keine Bilderversteigerung, wie der Vorsitzende Gerhard Kessler betonte. Stattdessen hatte man vor einigen Wochen Gemälde versteigert. Und da lag der Erlös ebenso bei einem hohen dreistelligen Betrag. Wie viel diesmal herauskommen sollte, wollte Kessler nicht spekulieren.

Das musikalische Programm des Bürgerbrunchs war vielfältiger als bei seinen elf Vorgängern. Da Karl-Heinz Raviol fünf Bands verpflichten konnte, endete die Veranstaltung nicht wie bisher um 15 Uhr. Der Schlussakkord war für 19 Uhr geplant.

„Wir sind nicht Wacken“

Gerhard Kessler eröffnete das Fest in einer Spielpause der ersten Band, Acoustic Fun, mit dem Blick auf den trotz des Regens der vergangenen Tage nicht durchweichten Rasen und dem Hinweis: „Wir sind nicht Wacken!“ Die beiden Musiker von Acoustic Fun, Reiner Gorenflo und Otto Reif, boten mit ihren beiden Gitarren und Reifs Mundharmonika einen Querschnitt der Pop-, Rock- und Countrymusik der 60er bis 80er-Jahre. Viele weitere Stile brachten „Sonja and Friends“, „Extra Dry Plus“, „Retrock“ und „Saitenband“ auf die Bühne.

Zum Brunch trugen ein Pfälzer Caterer mit Rebenspießen und Pfälzer Schorle sowie lokale Anbieter bei. So lobten etwa Anette Dirschnabel und Joachim Haas den Gerstensaft der Durlacher Hausbrauerei, die zudem einer der Sponsoren des Bürgerbrunchs war.

Das Ehepaar war extra von Malsch nach Durlach gekommen, weil es in der „Badischen Woche“ von dem Ereignis gelesen hatte. Auch Renate Schlechter und ihr Begleiter aus Durlach waren voll des Lobes über das vielfältige Angebot und genossen Kulinarisches wie Musik.

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