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„Glühwein zum Frühstück“

Kabarettist Konstantin Schmidt präsentiert in Karlsruhe-Durlach sein Weihnachtsprogramm

„Glühwein zum Frühstück – In 24 Schlückchen zur Besinnlichkeit“ lautet der Titel des neuen Programms von Konstantin Schmidt. Dabei darf auch Georg Kreisler nicht fehlen.

Als Weihnachtsmann verkleidet liest Konstantin Schmidt aus seinem Buch Missetaten vor.
Als Weihnachtsmann verkleidet liest Konstantin Schmidt aus seinem Buch Missetaten vor. Foto: Ron Teeger

Wenn man an das Kabarett von Konstantin Schmidt denkt, kommen einem als erstes schwarz-humorige Lieder von Georg Kreisler in den Sinn.

Widmet ihm der Kabarettist mit „Schwärzer die Lieder nie klingen ...“ doch ein ganzes Programm und beschäftigt sich auch im zusammen mit dem Puppenspieler Carsten Dittrich gemeinsam ersonnenen Programm „Geben sie Acht!“ leidenschaftlich mit dem österreichischen Dichter und Sänger.

Da liegt es nahe, dass die Erwartungen auch bei seinem Weihnachtsprogramm „Glühwein zum Frühstück – In 24 Schlückchen zur Besinnlichkeit“ in eine ähnliche Richtung gehen. Doch hier irrt der geneigte Besucher. „Die meisten Weihnachtsprogramme sind im weitesten Sinne kritisch und haben böse Pointen im Überfluss. Darum habe ich mir gesagt, dass es das nicht noch mal braucht“, erklärt Schmidt im Gespräch.

Er habe ein Weihnachtsprogramm über Weihnachten machen wollen. Mit allen Facetten. Dazu zählten eben auch besinnliche Aspekte. „Mir war wichtig, sowohl die weltliche, als auch die religiöse Seite des Festes abzubilden, damit sich darin, mehr oder minder, alle wiederfinden.“

Mir war wichtig, sowohl die weltliche, als auch die religiöse Seite des Festes abzubilden.
Konstantin Schmidt
Kabarettist

Um dies möglichst abwechslungsreich zu gestalten, habe sich ein Adventskalender als beste Wahl erwiesen. So präsentiert der Kabarettist am Mittwochabend bei den Spiegelfechtern in der Orgelfabrik Durlach ein aus 24 Türchen bestehendes Weihnachts-Überraschungsprogramm für alle fünf Sinne.

Programm für alle fünf Sinne

Neben Auge und Ohr, die bei jedem Kabarettprogramm anwesend sein sollten, gibt es für das Fühlen, Riechen und Schmecken unter anderem Spekulatius und Tannenduft. Es werden amerikanische Weihnachtslieder gesungen, deutsche Weihnachtslieder mitgesungen, oder Popsongs in Weihnachtslieder verwandelt.

Das religionsfreie „X-Mas“, die Konditionierung auf den Weihnachtsmann und natürlich auch ein Gedicht von Georg Kreisler zum Verwandtenbesuch an Weihnachten generieren eine besinnliche Würze. Geschichten vom Backwahn, der Wäschekörbe voll Plätzchen hervorbringt, dem Versuch auf einem vom Klimawandel beeinflussten Weihnachtsmarkt Pullover aus Schafwolle zu verkaufen, oder einem Loblied auf den Glühwein, fügen eine Prise festliches Amüsement und Kurzweiligkeit hinzu.

Loriot und der Nikolaus warten

Und selbstverständlich wartet hinter dem sechsten Türchen der Nikolaus. Doch dann zeigt sich bei all der Besinnlichkeit auch die andere Seite von Konstantin Schmidt. „Früher war mehr Lametta“, zitiert der Gaggenauer aus Loriots „Weihnachten bei den Hoppenstedts“ und fügt hinzu „das gute Lametta mit Zinn und Blei“.

Früher habe es zudem immer geschneit und Opa habe vom Krieg erzählt. „Heute erzählt niemand mehr von Krieg. Schade. Wer weiß, wofür es gut wäre“, lugt vorwitzig, kurz einmal das politische Kabarett hervor.

„Es war ein wunderschöner Abend, der Spaß gemacht hat. Schön relaxed und toll zum runter kommen. Genau das, was man nach Feierabend braucht“, gibt es neben dem Applaus, im Anschluss auch noch viel Lob vom Publikum.

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