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Appell an Karlsruher Oberbürgermeister

Ortschaftsrat Grötzingen will Schloss Augustenburg als Internationale Kunststätte etablieren

Lange Zeit war es still um das Schloss Augustenburg in Karlsruhe-Grötzingen. Nun rückt das halb abgerissene Gebäude wieder in den Fokus. Es ist Großes angedacht.

Das Schloss Augustenburg an einem trüben Novembertag.
Das Schloss Augustenburg, hier eine Aufnahme aus dem November 2022, soll nach dem Wunsch des hiesigen Ortschaftsrats Platz für Karlsruher Kultureinrichtungen geben. Foto: Manfred Müller

Als unfertige Baustelle ist das Schloss Augustenburg eine klaffende Wunde im Ortsbild von Karlsruhe-Grötzingen. In einem offenen Brief – unterzeichnet von der Ortsvorsteherin Karen Eßrich (SPD) – unternimmt der Ortschaftsrat in Grötzingen nun einen Vorstoß, eine Diskussion über mögliche künftige Nutzungen des Gebäudes anzustoßen.

Nach dem Ansinnen der Grötzinger Ortschaftsräte soll in dem Gebäude künftig Platz für Karlsruher Kultureinrichtungen sein. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) soll den Stein ins Rollen bringen.

Der aktuelle Eigentümer der historischen Immobilie, der französische Pflegeheimbetreiber Orpea, will das Schloss verkaufen. Im Juli 2022 bestätigt der Konzern auf Nachfrage, dass man einen Käufer suche. Wie weit das Unternehmen auf seiner Suche nach einem neuen Käufer ist, ist öffentlich nicht bekannt. Eine Anfrage dieser Redaktion blieb unbeantwortet.

In dem nun veröffentlichten Schreiben schreibt der Ortschaftsrat Grötzingen, man unterstütze die Idee des Rektors der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Karlsruhe, Marcel van Eeden. Der hatte angeregt, die Vergangenheit des Schlosses als Teil der historischen Grötzinger Malerkolonie aufzugreifen und die Stätte in Zukunft wieder Teil der Karlsruher Kulturlandschaft werden zu lassen.

Kommen internationale Künstler zu Gast ins Schloss?

„Eingebunden in eine Exzellenzstrategie, die für die künstlerische Entwicklung und zukunftsweisende Kunst und Kultur in Karlsruhe steht, bitten wir den Oberbürgermeister, Kontakt zum Land Baden-Württemberg aufzunehmen“, heißt es in der Erklärung. Es solle ein Konzept entwickelt werden, mit dem alle Karlsruher Kulturhochschulen in eine Internationalisierungsstrategie einbezogen würden.

Drei Maßnahmen zählt der offene Brief auf: So könnten dort Künstler aus dem Ausland zeitweilig einen Platz finden, um damit das kulturelle Angebot zu bereichern. Ebenso wären Post-Graduiertenprogramme für Karlsruher Absolventen der Kunsthochschulen denkbar, genauso wie Gastateliers mit Arbeits- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Gegenüber dieser Zeitung betont van Eeden die Bedeutung des Schlosses für die Karlsruher Kunstszene, die mit Blick auf die Zukunft weiter erhalten bleiben sollte.

„Ich verstehe die Menschen, die sich für das Schloss einsetzen, sehr gut und bin auf ihrer Seite“, erklärte der Rektor in einem Schreiben. Zu den Unterstützern seines Ansinnens gehöre auch der Rektor der Karlsruher Musikhochschule, Matthias Wiegandt, betont van Eeden.

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